Discounter Lidl sagt der Lebensmittelverschwendung den Kampf an. Sogenannte Glückstüten sollen dafür sorgen, dass auch weniger frische Waren Abnehmer finden.
Tag für Tag landen Unmengen an eigentlich noch verzehrbaren Lebensmitteln auf dem Müll, weil Supermärkte diese nicht mehr verkaufen können. Ein Problem, mit dem sich in jüngerer Vergangenheit auch immer mehr Händler beschäftigen. Die Discounter-Kette Lidl testet einem Medienbericht zufolge jetzt ein besonders spannendes und erfolgsversprechendes Konzept – vorerst allerdings nur in Dänemark. Dort kooperiert das Unternehmen mit den Betreibern der App „Too Good To Go“, die auch in Deutschland erhältlich ist und es ihren Nutzern erlaubt, bald ablaufende Lebensmittel in ihrer Umgebung günstig zu erstehen. Ab dem 18. November 2019 bietet Lidl in 121 Filialen sogenannte Glückstüten über die App an.
Lidl: Glückstüten als Lebensmittel-Schnäppchen
Dabei handelt es sich um Tüten mit einer zufälligen Auswahl an Lebensmitteln, die nicht mehr ganz frisch sind, deren Mindesthaltbarkeitsdatum bald abläuft oder deren Verpackung bechädigt ist. Die Tüten werden abhängig von der Tageszeit in unterschiedlichen Kategorien angeboten. So gibt es etwa Obst- und Gemüsetüten und kurz vor Ladenschluss auch Varianten mit Fleischwaren. Zudem plant Lidl Versionen mit Lebensmitteln wie Reis, Kaffee und Tee. Eine Tüte kostet umgerechnet etwa 4 Euro, beinhaltet aber Waren im Wert von rund 12 Euro – ein echtes Schnäppchen also.
Lidl: Glückstüten bald auch in Deutschland?
150.000 dieser Tüten möchte Lidl in diesem Pilotprojekt unters Volk bringen und nimmt dafür einigen Aufwand in Kauf. Denn die Tüten müssen von Mitarbeitern zusammen- und bereitgestellt werden. Zudem erfolgt der Kauf über die App von Too Good to Go, deren Betreiber eine Provision kassieren. Die Tüten werden auf Nachfrage rausgegeben und können nicht einfach an der Kasse bezahlt werden. Ob Lidl ähnliche Pläne auch für Deutschland schmiedet, bleibt unklar, scheint aber durchaus denkbar. Fest steht: Die Idee ist hierzulande bereits angekommen. So kooperiert etwa die Supermarktkette Kaufland seit Oktober mit Too Good to Go und bietet ebenfalls sogenannte Wundertüten an – aktuell aber nur an fünf Standorten.