Die südafrikanische Steinobstsaison neigt sich dem Ende zu, weniger als 10% des Birnenbestandes und 15-20% des Apfelbestandes verbleiben.
Es war eine durchwachsene Saison, so Jacques du Preez von Hortgro. "Europa war diese Saison eine harte Nuss, es gab noch viel Lagerbestand vom letzten Jahr und ‚Kauf-regional'-Kampagnen legten einen großen Fokus auf Conference-Birnen. In der vergangenen Saison hatte Europa eine kleinere Ernte, so dass wir in diesem Markt ein Wachstum verzeichnen konnten. Afrika und der Ferne Osten waren dieses Jahr aber unsere Hauptmärkte."
Die Exporte nach Großbritannien sind um 17% gesunken, nur 20% der südafrikanischen Äpfel wurden dorthin geschickt. Der Birnenexport nach Europa sank um 30%.
Im Moment liegt der Ferne Osten bei den Exporten vorne, allerdings werden die afrikanischen Exporte noch bis Januar nächsten Jahres laufen, so dass sie aufholen können.
In dieser Saison hat Südafrika einen massiven Anstieg der Apfelexporte nach China verzeichnet. "Wir schicken normalerweise 80-90.000 Kartons nach China, in dieser Saison waren es fast 800.000 Kartons. Chinas Ernte fiel 25% geringer aus, was ein großer Vorteil für uns war. Wir gehen nicht davon aus, dass wir in der kommenden Saison die gleichen Zahlen vorweisen können, aber in China wird es weiterhin Neugeschäfte geben. Viele neue Exporteure und neue Sorten kommen nach China, der Markt wird wachsen."
Südafrikanische Birnen gibt es hoffentlich bald auch in China
"Wir sind mit unseren Birnen immer noch sehr auf Europa angewiesen, obwohl einige auch nach Singapur, Malaysia und in den Nahen Osten gehen. Birnen sind einfach noch nicht so weit verbreitet wie Äpfel. In Asien ist man europäische Birnensorten nicht gewohnt, wir glauben aber, dass die Sorte ‚Forelle‘ gut ankommen wird. Das sagen auch die Landwirte."
"Unsere Möglichkeiten in Europa werden immer weiter beschränkt, vor allem angesichts der zunehmenden Produktion aus Osteuropa, dort werden viele neue Obstgärten angelegt, was für südafrikanische Exporteure sehr bedenklich ist. Das übt Druck auf die traditionellen Europa-Exporteure aus, deshalb schauen sie Richtung Afrika und Naher Osten. Gleichzeitig kommen europäische Exporteure nach Afrika."
Die meisten südafrikanischen Steinfrüchte werden direkt nach Großbritannien geliefert, daher sollte der Brexit kein großes Problem darstellen. Die südafrikanische Regierung ist in Gesprächen mit der britischen, es gibt eine Konzeptvereinbarung für den Fall, dass ein No-Deal-Brexit stattfindet. Jacques glaubt, dass alles ‚business as usual‘ sein wird. Die Frage, wie hoch die Zölle ausfallen werden, bleibt bestehen – hier könnten sich aber auch Chancen für Südafrika ergeben.
Steinobst
"Wir bereiten uns auf die Steinobstsaison vor, die in Woche 39/40 beginnt. Wir hoffen, nach sehr geringen Mengen im vergangenen Jahr, wieder auf eine normale Ernte. Für gewöhnlich schaffen wir 12 Mio. Kartons Pflaumen, letztes Jahr waren es nur 8,8 Mio. Das ist auf die Dürre und die Hitzewelle im Oktober zurückzuführen, die die Bäume in der Blütezeit beeinträchtigten."
Die Dürre am Westkap ist vorbei, aber das Klein Karoo, ein großes Produktionsgebiet für Steinobst, leidet noch immer. Einige Landwirte mussten ihr Geschäft aufgeben, andere haben bis zu 50% ihrer Bäume verloren und keinen Zugang zu Wasser.
Südafrika ist beim Steinobst-Export nach wie vor sehr auf Europa und Großbritannien angewiesen, allerdings wurden im vergangenen Jahr 50% der Aprikosenproduktion in den Mittleren Osten versendet. Der fernöstliche Markt ist noch sehr klein und hat keinen Zugang zu China. "Nachdem wir Birnen in China etabliert haben, werden wir mit Avocados und Steinobst weitermachen. Wir haben Pflaumen priorisiert, aber das kann bis zu vier Jahre dauern, so dass unsere Möglichkeiten im Moment sehr begrenzt sind."
Für weitere Informationen:
Jacques du Preez
Hortgro
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