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NFO und Boerenbond fordern eine andere EU-Politik im Baumobstsektor

"Europa hat die Obstbauern im Stich gelassen"

Der jährliche Kongress „PrognosFruit“ fand am Donnerstag, den 8. August, in Bilzen, Belgien statt. Hier wurden die europäischen Schätzungen der Apfel- und Birnenernte vorgestellt.

In diesem Zusammenhang forderten der belgische Bauernverband Boerenbond und die niederländische Obstbauerorganisation NFO, eine andere EU-Politik. Die derzeitige Politik sei für den Obstanbau kontraproduktiv. Sie ist mitverantwortlich für die unangemessenen Preise der letzten Jahre.

Der Klimawandel ist eine wichtige Herausforderung für den Baumobstsektor. Extreme Witterungsbedingungen führen zu Schäden und finanziellen Verlusten für Obstbauern. Diese Erzeuger sind daher gezwungen, zusätzliche Investitionen zu tätigen, um ihre Risiken zu minimieren. Sie schließen beispielsweise eine Versicherung ab oder hängen Schutznetze über die Früchte auf. Dies erfordert jedoch erhebliche Investitionen und eine EU-Politik, die zu einem rentablen Sektor beiträgt.

Der Boerenbond und die NFO glauben, dass Europa seine Obstbauern im Stich gelassen hätte. Diese Bauern kämpfen jetzt und in Zukunft um einen profitablen Anbau. Im Jahr 2014 wurden belgische und niederländische Landwirte Opfer eines russischen Boykotts. Das Verbot war gegen europäische Agrarerzeugnisse gerichtet. Dieser Boykott geschah im Zuge der Annexion der Krim durch Russland.

Infolgedessen wurden die Obstbauern ohne jeglichen Einfluss von ihrem Hauptmarkt für Conference Birnen ausgeschlossen. Diese Birne war das Hauptprodukt des belgischen und niederländischen Baumobstsektors. Vor 2014 gingen 40% belgische und 20% niederländische Conference Birnen nach Russland. Fünf Jahre später erholt sich der Sektor trotz intensiver Suche nach neuen Märkten nur schwer. 

Die europäischen Unterstützungsmaßnahmen für den Sektor sind nach wie vor weitgehend unzureichend. Darüber hinaus werden in Osteuropa kontinuierlich erhebliche europäische Ressourcen für den weiteren Ausbau der europäischen Obstproduktion eingesetzt. Dies begünstigt ein Überangebot, was sich negativ auf die Preisbildung auswirkt. Davon betroffen sind Obstbauern aus Belgien und den Niederlanden, die strengere und teurere Produktionsanforderungen erfüllen müssen.

Boerenbond und NFO erklären, dass die europäische Politik in zwei Punkten angepasst werden muss. Erstens muss die EU die Wirtschaftssanktionen gegen Russland überprüfen. Mit dem erneuten Beitritt Russlands zum "Europarat" im Jahr 2019 scheint ein Annäherungsversuch zu bestehen, und eine gründliche Neubewertung der Wünschbarkeit und Nützlichkeit von Wirtschaftssanktionen ist erforderlich. Wenn sich die Handelsbeziehungen zu Russland nicht ändern, muss die Europäische Union die von diesem politischen Konflikt am stärksten betroffenen Sektoren unterstützen.

Zweitens fordern die Agrarorganisationen ein Ende der europäischen finanziellen Unterstützung für den Ausbau der Produktionskapazitäten im Baumobstsektor, insbesondere in osteuropäischen Ländern. Es ist nicht nur eine ineffiziente Nutzung öffentlicher Mittel, sondern untergräbt auch die weitere Entwicklung eines nachhaltigen und profitablen Baumobstsektors.

Sowohl der Boerenbond als auch die NFO sind der Ansicht, dass die Baumobstanbaufläche reduziert werden muss. Sie glauben auch, dass Europa über die erforderlichen Instrumente verfügt, um dies zu erreichen. Ein europäisches Rodungsprogramm mit klaren Regeln wäre beispielsweise ein Schritt in Richtung eines gesunden Baumobstsektors.

Für weitere Informationen:
Gerard van den Anker
NFO
6 Louis Pasteurlaan
2719 EE  Zoetermeer, NL
Tel: +31 (0) 793 681 300
Mob: +31 (0) 651 012 063  
[email protected]
www.nfofruit.nl

Luc Borgugnons
Boerenbond
40 Diestsevest
3000 Leuven, BE
Tel: +32 (0) 162 86 000
Mob: +32 (0) 495 774 613  
[email protected]
www.boerenbond.be 

Erscheinungsdatum: