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Klaus Umbach, Bioland Gärtnerei Umbach:

"Ich habe einen missionarischen Drang: Ich möchte Goji für alle"

Gojis sind auf dem Markt in Mitteleuropa bisher noch wenig bekannt, und meist auch eher in getrockneter Form vorzufinden. Ein Erzeuger aus dem Baden-Württembergischen möchte das ändern: "Goji für alle" ist das Motto von Klaus Umbach, von der Bioland Gärtnerei Umbach in Heilbronn.



"Wir machen schon seit acht Jahren Goji-Beeren hier und können mit voller Überzeugung sagen: Meine Gojis sind die Süßesten und Frühesten. Es gibt Hunderte verschiedene Sorten, von diesen haben wir 15 ausprobiert, aber alle bis auf eine wieder verworfen." Die Setzlinge, die den Durchbruch mit sich brachten stammten direkt aus China: "Wir haben Pflanzen aus ganz Europa probiert. Letztendlich ist es uns gelungen, Pflanzgut aus China zu importieren, mit Quarantäne und allem Drum und Dran. Aber es hat sich gelohnt. Die Turgidus ist mit großem Abstand die beste Sorte."


Klaus Umbach und Katrin Lewandowski am Messestand auf der letztjährigen ExpoSE in Karlsruhe. 

Pionier in Sachen Goji
Der Goji-Anbau entstand auf der Suche nach Alternativen zu Psychopharmaka für seine Tochter. "Irgendwann sind wir dann, nach vielen Jahren, auf chinesische Heilkunde und in diesem Zuge auf die Gojibeeren gestoßen. Die Beere wird schon seit 2000 Jahren zur Heilung verschiedener Krankheiten genutzt, nur ist das bei uns im westlichen Denken bisher noch nicht so angekommen."

Bio-Anbau war ein natürlicher Schritt für Umbach: "Ich habe 30 Jahre lang konventionelle Landwirtschaft betrieben und bin dann mit den Gojis auf Bio umgestiegen – wenn schon Heilpflanzen, dann auch richtig. Damit war ich der Erste hier in Deutschland und, was Tipps oder Beratung angeht, auf mich selbst gestellt."

"Ich möchte Goji für alle"
Die Entwicklung im eigenen Anbaubetrieb geht auf einen Aufruf der Edeka zu mehr Innovationskraft der Erzeuger zurück. "Ein Kollege aus der Gegend baut die Pflanzen, die ich liefere, auf drei Hektar an. Die Beeren sind Bioland- und Demeter-zertifiziert. Bei ihm im Betrieb werden die Beeren dann auch getrocknet oder frisch für die Vermarktung bei Edeka vorbereitet." Der Einzelhandelsriese möchte Vorreiter sein bei der Vermarktung von süßen, deutschen Bio-Gojis, erzählt Umbach.

"Ich bin ein sehr kleiner Betrieb im Vergleich zu anderen Firmen, die am Anbau interessiert sind. Inzwischen habe ich meine Sorte schon an die verschiedensten Orte geliefert: Von Schweden bis Marokko funktioniert sie überall. Die Sorte an sich ist natürlich nicht mein Eigentum und so gibt es einige Nachahmer", daran störe er sich aber nicht, erzählt Umbach. "Ich habe einen missionarischen Drang: Ich möchte Goji für alle. Um das zu erreichen, biete ich meine Setzlinge und mein Know-How für die Anbauberatung."

Gojibeeren für den Frischverzehr
Nun muss die Beere aber noch dem Konsumenten nähergebracht werden: "Als ersten Schritt wollen wir die Beere jetzt an den Markt bringen, denn viele Konsumenten wissen nicht, dass es hier aus der Region Gojibeeren für den Frischverzehr gibt." Das getrocknete Pendant habe zwar einen gewissen Bekanntheitsgrad, sei aber von weither importiert und die Richtlinien, was beispielsweise Schwermetalle oder Düngemittel angehe, seien wesentlich weniger streng als bei den Bio-Beeren aus Baden-Württemberg.

In den letzten Jahren gab es einige Faktoren, die sich negativ auf den Ruf der Gojis am deutschen Markt ausgewirkt haben: "Die Belastung durch Schwermetalle war definitiv ein Nachteil. Aber auch der Geschmack ließ oftmals zu wünschen übrig. Wenn sich der Konsument schon mal traut, etwas Neues zu probieren, und die Frucht schmeckt bitter, dann kauft er sie kein zweites Mal."



Aufklärungsarbeit vorhanden
Die Ernte in Deutschland und Europa ist in dieser Woche losgegangen – sei aber aufgrund der Größe und Empfindlichkeit der Beere sehr arbeitsintensiv. "Da hat Marokko natürlich einen Vorteil bei den Lohnkosten, dafür fehlt es aber beim Geschmack. Um unsere Kosten zu decken, müssten wir 30 Gramm Goji für gut 5,00€ verkaufen." Der Erntestart sei spät gewesen in diesem Jahr, so der Experte, normalerweise sei die Saison von Mitte Juni bis Mitte Oktober.

Mittelfristig giht es für den Unternehmer, Aufklärungsarbeit zu leisten. "Klare Aufklärung über die Wirkung der Beere und die Unterschiede bei den Sorten sind mir sehr wichtig und ausschlaggebend für den Erfolg der Superfrucht am deutschen Markt."

Für weitere Informationen:
Klaus Umbach
Gärtnerei Umbach
Klinge 2 / Staufenberger Weg
74074 Heilbronn
Telefon: 07131 58960-0
Telefon: 07131 58960-14
E-Mal: info@gaertnerei-umbach.de 
Web: www.gaertnerei-umbach.de/