Auf dem belgischen Kernobstmarkt sieht es nicht so gut aus. Aufgrund des Überangebots sind die Apfelpreise gesunken und Obstbauern bitten um Rat und mehr Geld. "Der Selbstkostenpreis der Produkte wird im geringsten Sinne nicht erreicht. Seit Jahresbeginn hat die Nachfrage nach Äpfeln leicht zugenommen, was sich jedoch nicht in einen besseren Preis für den Erzeuger niederschlägt. Aufgrund des Überangebots auf dem gesamten europäischen Markt sinken die Preise", sagt Florent Geerdens von der Gärtnerei René Nicolaï.
"Es gibt viele Gründe für den schlechten Markt. Erstens gibt es politische Hindernisse, die dazu führen, dass wir jetzt ohne den russischen Markt dastehen. In den letzten Jahren kommt das gesamte Produkt auf den europäischen Markt, während wir in der Vergangenheit nach Russland ausweichen konnten", sagt Florent. "Zweitens haben wir ein Riesenangebot an Äpfeln. Vorletztes Jahr hatten wir den Frühlingsfrost und so konnten die Bäume sich gezwungenermaßen ein Jahr ausruhen. Was in dieser Saison zu einer Mega-Ernte führte. Und diese großen Mengen müssen wir auf einem kleineren Markt als zuvor verkaufen."
Traditionelle Sorten
"Darüber hinaus werden in Belgien, den Niederlanden und Deutschland hauptsächlich die traditionellen Sorten angebaut. Wir haben hier die alten Sorten wie Jonagold, Elstar, Gala und Braeburn und tun nicht genug, um neue Sorten und Marken einzuführen. Neuseeland, Washington und Südafrika sind sehr an Innovation und Branding interessiert, aber die traditionellen "großen fünf" Sorten aus Westeuropa haben es derzeit schwer. Hier bedarf es einer radikalen Erneuerung der Branche", so Geerdens weiter.
Da ein Apfelbaum abwechselnd trägt, ist zu erwarten, dass die Apfelernte im nächsten Jahr deutlich geringer ausfallen wird. "Es ist zu hoffen, dass uns das Klima ein wenig helfen wird, denn politisch sehen wir nicht viel Bewegung. Bei den Sorten muss wirklich erneuert werden. Der Konsument will etwas anderes als die klassischen Apfelsorten und das sieht man an den Pink Lady, Kanzi, Junami und Magic Star, die wirklich gut abschneiden. Wenn sich der Markt nicht drastisch verändert, wird es in den kommenden Jahren leider nicht besser gehen", sagt Florent abschließend.
Für weitere Informationen:
Florent Geerdens
Boomkwekerij René Nicolaï
Lindestraat 22
3570 Alken, Belgien
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