Nur jede zehnte in Deutschland verkaufte Banane stammt derzeit aus fairer Produktion. Lidl will nun von Billigbananen auf fair produziertes Obst umsteigen, doch wenn die Konkurrenz nicht mitzieht, hat der Discounter ein Problem. "Wir hoffen eigentlich auf Nachahmer im Handel", sagt nun Jan Bock, Geschäftsleiter Einkauf Lidl Deutschland im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung.
Von einer gemeinsamen Umstellung - wie z.B. in Großbritannien schon längst vollzogen wurde - sei derzeit keine Rede. Denn in den letzten Jahren sei ein extremer Preisdruck entstanden, erläutert Bock. "Die Preise sind schon länger gesunken, jetzt ist ein neuer Tiefpunkt erreicht", sagt Bock. Sollte Lidl wegen des Preisdrucks bei den Bananen einen Rückzieher machen, "wäre dies eine Katastrophe", warnt Frank Braßel, Kampagnenleiter bei Oxfam Deutschland.
Preissensibles Produkt
Lidl habe sich zum Ziel gesetzt an der Entscheidung festzuhalten, "aber natürlich können wir nicht jahrelang unsere Bananen zehn Cent teurer verkaufen als die Konkurrenz", so Bock. Die Banane gehört zu den Produkten, anhand derer Verbraucher das Preisniveau von Händlern vergleichen, wie auch Vollmilch und Schokolade. Deswegen gelten diese Waren als besonders preissensibel. Bananen, die biologisch und fair hergestellt werden, haben alle Händler im Angebot - sie kosten aber deutlich mehr und machen nur etwa zehn Prozent des Bananenangebots aus.
Weiterlesen? Hier geht es zum vollständigen Bericht.