Qualitätsprobleme im Ursprung
Im Lager der Ingmar Heuer GmbH am Hamburger Großmarkt findet man das ganze Jahr über frische Flug-Papaya mit Herkunft Brasilien. Aktuell seien die Mengen jedoch eher beschränkt. ''Aufgrund großen Temperaturschwankungen zwischen Nacht- und Tagestemperaturen haben vor allem die Produzenten in den Anbaugebieten in der Region Natal (Nord-Brasilien) mit Qualitätsproblemen zu kämpfen, vor allem bzgl. der Ausfärbung der Frucht. Infolgedessen gibt es aktuell eine knappe Warenverfügbarkeit'', schildert Herr Heuer.
Die Unterversorgung erhöht zugleich die Relevanz der lokalen Absatzmärkte. ''Diejenige Früchte die es gibt können aktuell zu hohen Preisen auf dem brasilianischen Inlandsmarkt verkauft werden, weswegen nur geringe Mengen auf den europäischen Markt eintreffen.'' Zu einer zwangsläufigen Versorgungslücke werde es jedoch nicht unbedingt kommen. Auch die Preise sind tendenziell stabil, bestätigt Herr Heuer.
Die große Papaya-Frucht wird immer mehr zu einer interessanten Marktnische
Interessante Marktnische
Langfristig betrachtet gewinnt die Papaya noch jedes Jahr an Bedeutung im deutschen Handel. Trotz etlicher Versuchen mit Nebenvarietäten wie die Golden und Maradol aus alternativen Anbaugebieten, u.a. in Costa Rica, Mexico und auf den Kanarischen Inseln, bleibt die brasilianische Papaya Formosa mit Abstand der Spitzenreiter, erwähnt Heuer. ''Geschmacklich gibt es keine bessere Sorte. Mittlerweile findet man die Formosa auch immer häufiger im organisierten Lebensmitteleinzelhandel, zum Beispiel als halbierte Frucht. Ich muss dazu sagen, dass man nur auf Flugware zurückgreift. Dann nur die erfüllt die hohen Anforderung an ein echtes Qualitätsprodukt.''

Ein alltägliches Produkt wie die Mangos wird die Papaya aufgrund ihrer Empfindlichkeit und recht kleinen Handelsmengen wahrscheinlich niemals werden. Der Anbau ist viel schwieriger und die Papaya ist bei weitem nicht so resistent gegen Schädlinge , wie die Mango. Als interessante Marktnische hat sie sich mittlerweile umso mehr etabliert, so Herr Heuer. ''Und weiteres Entwicklungspotenzial ist da. Es kommen noch immer neue Absatzmärkte hinzu, vor allem im Fachhandel.''
Ingmar Heuer ist Geschäftsführer des gleichnamigen Fruchtimport- und Großhandelsbetriebes und langjähriger Spezialist im Bereich der Exoten und der Überseeware. Seit der Firmengründung im Jahr 2000 wurde der Kundenkreis der GmbH sukzessive erweitert und mittlerweile beliefert die Firma unter anderem Großhändler und LEH-Filialen in ganz Deutschland, sowie in der Schweiz, Belgien und Skandinavien. Außer bekannten Exoten wie Mangos und Avocados gehören auch die Pomelos zum Produktportfolio. ''Aktuell beziehen wir die Früchte aus dem Vietnam, in wenigen Tagen erwarten wir allerdings die ersten Ankünfte aus China'', schließt Heuer ab.