Frans hat jetzt die Zeit. Es ist Sommer und im Handel passiert nicht viel. “Wir sind momentan nicht voll in Betrieb, einfach weil die Kunden in Urlaub sind. Im September kommt man aus dem Urlaub zurück, Ende September hat man wieder etwas Geld übrig und nimmt der Handel normalerweise wieder zu.”
Er sorgt sich über andere Entwicklungen, die dieses Jahr größer sind als vorher. “Im Frühling sollte man am meisten verkaufen, doch der Ostern war früh. Man vermisst in dem Fall den Umsatz der Tulpen – zwei Wochen früher bedeutetet Tausende Stiele weniger. Deutschland ist in dem Fall sehr traditionell. Nach Ostern ist die Tulpenzeit vorbei. Das gleiche gilt für die Narzissen; und nach Pfingsten verkauf man keine Pfingstrosen mehr. In Frankreich werden das ganze Jahr über Amaryllissen verkauft, in Deutschland erst ab November.
Auch hat ABE, und die Logistikbranche insgesamt, mit dem Maut zu tun. Nicht-Deutsche müssen ab dem 1. Juli auf Binnenwege bezahlen und ab dem 1. Januar 2019 sollen die Tarife um 60 Prozent in die Höhe gehen. “Unsere Kosten werden drastisch zunehmen. Wir sollen darauf reagieren, vielleicht eröffnen wir eine Halle und fahren ab dort mit deutschen LKWs und liefern ebenfalls für eine andere Partie. Das ist aber nicht einfach, man muss Vieles in Betracht ziehen. Wir haben das Problem noch nicht gelöst. Doch wegen des Lenkzeitengesetzes und die wachsenden Stauprobleme, muss jeder Distributeur der nach Deutschland fährt sich etwas ausdenken."
ABE Flower hat Konkurrenz aus Rhein-Maas, von dort aus fliegen verschiedene Konkurrenten den gleichen Markt an. Die Region hat auch eigene Produktion, so dass manche Sorten laut Frans viel billiger sind. “Dahlien zum Beispiel, die sind hier sehr teuer und werden dort für fünfundzwanzig Cent verkauft. Oder Sonnenblumen: der niederländische Erzeuger liefert im Allgemeinen ein qualitativ starkes Produkt, doch er sollte einen entsprechenden Preis dafür erhalten. Die sieht man hier also wenig.”