"Wir haben eine Welt zu gewinnen, wenn wir uns als komplette Branche für Innovation und gezieltes Produktmarketing entscheiden", so Jan Engelen, Produktvermarkter der Coöperatie Hoogstraten während seines Vortrages auf dem vergangenen European Tomato Forum in Düsseldorf. Das bekannte belgische Produktions- und Handelsunternehmen hat einen völlig neuen Ansatz verfolgt, um die Produkte aus eigenem Anbau national und international zu vermarkten und hat sich für eine sorgfältige Aufklärung der langfristigen Trends und verschiedenen Gruppen von Verbrauchern entschieden, sowie eine Auswahl von starken, erkennbaren Marken.
Das Team der Erzeugergenossenschaft vor dem Stand auf dem Tomato Forum in Düsseldorf
Zwei Produktlinien
Der gesamte Anbau von Coöperatie Hoogstraten umfasst derzeit 170 Hektar, von denen rund 60 Hektar unter Beleuchtung stehen. Mehr als die Hälfte der Gesamtmengen pro Jahr besteht aus Tomaten, weswegen das Fruchtgemüse in dieser Hinsicht das Hauptprodukt des Unternehmens ist. Obwohl die Zahlen für sich sprechen, gibt es in anderen Bereichen noch viel zu gewinnen, so Engelen. "Es ist wichtig, dass wir den Verbraucher weiterhin für das Produkt begeistern. Unsere Firma erzielt dies durch großartige Innovationen, spezifisch im Bereich des Produktmarketings."
Der Schlüssel zur erfolgreichen Vermarktung der Tomaten liegt unter anderem in einem starken Markenauftritt, indem sich der Verbraucher identifizieren kann. Aufgrund dessen hat die Coöperatie Hoogstraten beschlossen, die Anzahl der Produktlinien lediglich auf die Standardmarke "Hoogstraten Tomatoes" (ca. 75 ha) sowie den exklusiven Auftritt "Hoogstraten Specials" zu beschränken. Laut Engelen soll Innovation jedoch breiter betrachtet werden. Aus diesem Grund sei es wichtig, die verschiedenen Gruppen heutiger Konsumenten durch geographische bzw. demographische Studien sowie Marktstudien sorgfältig aufzuklären.
Sprecher Jan Engelen der Coöperatie Hoogstraten während seines interessanten Vortrages
Vielfache Möglichkeiten
Um die Diversifizierung der Verbraucher und erfolgreiches Produktmarketing zu gewehrleisten sei es bedeutend, die langfristigen Trends genau zu verfolgen. Engelen unterscheidet etwa acht Trends, von denen einige im Hinblick auf die Tomatenindustrie sehr interessant sind. Ein gutes Beispiel dafür ist die stetige Zunahme von komplette Lebensmittelboxen und Convenience-Produkten, für die sich die Tomate aufgrund ihrer einfachen Handhabung und optimalen Haltbarkeit perfekt eignet. Auch das Phänomen "Food Blogging" ist eine interessante Tatsache: Die Vielseitigkeit der Tomate und deren Sortenvielfalt bieten auch Erzeugern, Saatgutlieferanten und Händlern klare Möglichkeiten.

"Als Industrie müssen wir kreativ darauf reagieren", schildert Engelen. Denn es gebe kaum Obst- und Gemüseprodukte, bei denen die Vielfalt so groß ist wie bei den Tomaten. Darüber hinaus wird die sogenannte Standardisierung dieser Warengruppe immer weniger. Eine Tomate sei nicht mehr einfach eine Tomate, sondern ein exklusives Produkt, das auf unzählige Arten präsentiert und verwendet werden kann. Engelen: "Das bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, wenn wir uns der Herausforderung ,gemeinsam zu innovieren. Das ist meines Erachtens der Schlüssel zum Markterfolg."