''Überangebot an Zwiebeln und Kartoffeln auf dem Markt''

Auf dem heimischen Zwiebel- und Kartoffelmarkt kam es in den letzten Wochen zu recht niedrigen Preisen. Auch in der sogenannten Kartoffelstraße auf dem Münchner Großmarkt hat man bessere Zeiten erlebt. ''Es gibt momentan ein Überangebot an Zwiebeln und Kartoffeln auf dem Markt. Dazu kommt noch, dass es bei den heimischen Zwiebeln an großen Kalibern fehlt'', so Rudolf Lamprecht, Geschäftsführer der Großhandlung Hornburger.

Wegen der heutigen Lage sind die Erzeugerpreise der heimischen Kartoffeln ziemlich runtergegangen. Aktuell schwanken sie zwischen 10 und 14 Euro pro 100 Kg. Das gleiche ist bei den Zwiebeln der Fall: für die gelben Zwiebeln bekommt man momentan zwischen 0,12 und 0,16 Euro je Kg. ''Die Mehrheit hat einen Durchmesser von 70 mm gegenüber 80-100 mm bei den Spanischen und Holländischen Zwiebeln. Deren Preisen sind dementsprechend auch höher: etwa 0,50 pro Kg für die Spanischen und 0,30 für die Holländischen Zwiebeln.

Die Großhandlung hat allerdings einige einzigartige, regionale Kartoffelmarken im Angebot, die stetig nachgefragt werden. Lamprecht: ''Erstens haben wir die Bayernknollen, die wir selber in Säcken in unserem Partnerbetrieb Lamprecht & Felber verpacken. Diese sind vor allem festkochend oder zum Braten. Zudem haben wir noch die Mona Lisa, eine Kartoffel wie das Gemälde. Diese etwas mehlige Sorte ist sehr gut zu verwenden als Gnocchi oder Pürree. Für diese eigenen Marken kann man natürlich etwas mehr verlangen.''

In den letzten Jahren bemerkt der Fachhändler, dass der Bedarf an geschnittenen und verarbeiteten Waren zunimmt. ''Wir wissen, dass die Großküchen und Mensen diesen Service sehr bewerten, einerseits da sie dann weniger Abfälle haben und andererseits da sie weniger Aufwand daran haben. Unsere Kraft sind aber die Rohwaren.'' Lamprecht bestätigt aber, dass er die Tendenze verfolgt und wenn möglich darauf eingeht. ''Trüffelkartoffeln für die Edelgastronomie ist ein wichtiger Trend. An saisonalen Produkten sind zur Zeit die spezielle Folienkartoffeln auf dem Wintermarkt dran. Man bezahlt da etwa 6 Euro für eine Folienkartoffel. Das heißt etwa 300 – 350 Euro pro Sack.''

Die Firma B. Hornburger GmbH ist bereits seit 1912 auf dem Münchner Großmarkt vertreten und hat sich hauptsächlich auf Kartoffeln und Zwiebeln zugelegt. Seit Anfang der 90er Jahre wird das Unternehmen vom Fachhändler Rudolf Lamprecht geführt und wurde das Sortiment allmählich ausgedehnt. Zum heutigen Angebot gehören u.a. Kartoffel-Züchtungen aus der französischen Anbauregion Bretagne, sowie Kohlgemüse, Karotten und Knoblauch. Die Kundschaft der B. Hornburger GmbH zählt vor allem Gastronomielieferanten und Wochenmarkthändler.

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