"In manchen Perioden im Jahr sortieren und verpacken wir 24 Stunden am Tag Blaubeeren", erzählt der Direktor Harm Valckx. "Wir haben Anbaugebiete in Deutschland, in den Niederlanden und seit diesem Frühling in Litauen. Die Anbaufläche nimmt immer noch zu. Das größte Anbaugebiet liegt in Deutschland und umfasst 75 Hektar. Dieses Jahr sind in Litauen 22 Hektar dazugekommen, in den Niederlanden haben wir gleich viel."
Harm hat vor, probeweise vier Hektar in den Niederlanden zu überdachen. So können die Mitarbeiter auch arbeiten wenn das Wetter schlecht ist. "Wenn die Beeren nass sind, kann man sie nicht pflücken. In dem Fall habe ich Arbeit für sie in dem überdachten Teil. Eine vollständige Überdachung des Anbaugebietes wäre unmöglich, das wäre viel zu teuer."
Die Länder wünschen sich verschiedene Verpackungen
Das verpackte Obst von BPS wird nicht nur in den Niederlanden verkauft. "Wir beliefern das Vereinigte Königreich, Skandinavien und Deutschland", fährt der Direktor fort. "Der niederländische Markt für Blaubeeren ist schon ziemlich gesättigt, deshalb richten wir uns auf andere Länder. Jedes Land hat seine eigene Verpackungsanforderungen. Die Topseal-Verpackungen sind im Vereinigte Königreich und in Skandinavien schon länger bekannt. In Deutschland sieht man sie jetzt auch immer mehr. In Deutschland ist die Verpackungsart überhaupt weniger wichtig, dort wiegen die Kosten der Verpackung schwerer. Im Vereinigten Königreich sind Umweltsteuer an die verschiedenen Verpackungen verbunden. Man muss für einen Plastikdeckel zum Beispiel mehr Steuer zahlen als für Topseal. So hat jedes Land, aber auch jeder Kunde, seine eigenen Verpackungsanforderungen."
Laut Harm Valckx wählen immer mehr Kunden für Eimer und Shaker, um die Beeren zu verpacken. "Vor allem die 500 Gramm-Eimer sind sehr gefragt", erzählt er. "Auch die Shaker mit einer Öffnung im Deckel verkaufen wir immer mehr. Die Öffnung ist mit einem Aufkleber abgeschlossen, den sollte der Konsument entfernen. So kann man die Blaubeeren einfach verzehren, zum Beispiel unterwegs im Auto wenn man beide Hände braucht. Der Konsum der Blaubeeren hat in den letzten Jahren um 15 bis 20 Prozent zugenommen. Vor allem in Skandinavien, aber auch in Island isst man viele Blaubeeren. Wir liefern die Beeren jahrrund. Weil wir seit diesem Jahr auch ein Anbaugebiet in Litauen haben, sind wir imstande eine Lücke zu schließen. In diese Region wollen wir bestimmt investieren, weil die Wachstumsbedingungen sehr günstig sind. Wir haben vor, im Laufe der Zeit von 22 Hektar auf 40 Hektar zu erweitern."
BPS ist in den Niederlanden angesiedelt, aber liefert ins Ausland. Laut Harm befindet sich der Betrieb auf einem idealen Standort. "Logistisch gesehen ist es in Venlo phantastisch", sagt er. "Innerhalb von sechs Stunden sind wir in München, aber auch in London. Abends fahren die LKWs los und morgens befindet sich das Obst im Laden."
Der Direktor von Berry Packing Services ist zufrieden mit der niederländischen Blaubeerenernte. Aber wegen des Frostes ist das Volumen dieses Jahr niedriger als erwartet. "Wir haben meiner Meinung nach 80 Prozent der normalen Ernte, obwohl die Preise angemessen sind. Die Beeren sind dieses Jahr etwas kleiner; sie sind wegen des kalten Frühlings nicht ganz ausgewachsen, der Geschmack ist gut. In den Niederlanden haben wir weniger Schäden im Vergleich zu Deutschland."
Blaubeeren sind das größte Produkt bei BPS, aber sie sortieren und verpacken mehrere Produkte. "Wir verarbeiten hier auch Erdbeeren und Zuckerschoten", fährt der Direkteur fort. "Die Sortiermaschinen entfernen die schlechten Zuckerschoten und verpacken nachher das frische Produkt. In diesem Fall handelt es sich um 80 Stück pro Minute. Im Januar bekommen wir eine zweite Verpackungslinie, so dass wir noch mehr verpacken können. Die Blaubeeren werden auf ähnliche Weise sortiert. Wir entfernen die weichen und missgebildeten Beeren und wir verpacken die guten. Wir schaffen 160 Schälchen Blaubeeren pro Minute. Bei den Erdbeeren ist es genauso, wir schaffen hier etwa 140 Stück pro Minute."