Bio ist in vielen Ländern auf dem Vormarsch. In Schweden haben diese Produkte auch einen guten Teil des Marktes für Obst und Gemüse erobert. Eine konventionelle Banane ist im skandinavischen Land schwerer zu finden als eine biologische. Doch dieser Trend scheint zugunsten lokaler Produkte zu stagnieren, ein Trend, den Lars Persson von der schwedischen Produzentenorganisation SydGrönt begrüßt.
„Der Großteil der Mengen wird über einen festen Kundenstamm und nur zum kleinen Teil im Tagesgeschäft verkauft“, erklärt Lars. „Das führt zu mehr Stabilität für Erzeuger und Kunden.“ Wenn es um den Preis geht, schätzt der Verbraucher den Ursprung. Während der schwedischen Saison werden die Importpreise für bestimmte Waren sorgfältig verfolgt. „Wir haben einen kleinen Vorteil, weil wir ein einheimisches Produkt haben. Bei Erdbeeren haben wir beispielsweise festgestellt, dass die Konsumenten trotz des höheren Preises lieber schwedische Erdbeeren anstatt importierte Erdbeeren bevorzugen.“ Die meisten Erdbeeranbauer sind jedoch unabhängig und verkaufen ihre Ernte in der unmittelbaren Umgebung des Anbauunternehmens.
Der Anteil der Erzeuger in Genossenschaften ist unterschiedlich. „Es ist unsere Herausforderung, diese großen Erzeuger zu behalten, indem wir nach höheren Zielen streben und gute Arbeit leisten.“ In Punkten wie der Automatisierung und der Datenkommunikation beispielsweise, ist es für einzelne Erzeuger „unmöglich“ zu investieren.
Lars Persson von der schwedischen Produzentenorganisation SydGrönt.
Nicht mit Mitgliedern konkurrieren
Der Ursprung von SydGrönt begann vor 25 Jahren, als die alte schwedische Genossenschaft in Konkurs ging. Die assoziierten Mitglieder zerfielen in zwei Gruppen und jeder wählte seinen eigenen Weg. Landwirte, die an die Auktionen glaubten, traten Odlarlaget bei. Landwirte, die mehr Vertrauen in ein System hatten, das auf Vertragsverkäufen basiert, wurden von SydGrönt absorbiert. „Wir sind die größte Genossenschaft Schwedens“, sagt Lars. Die 70 Mitglieder sind in fast jedem Segment aktiv; Baumobst, Gewächshausgemüse und Gemüse im Freien.
Vor drei Jahren hat ein Feuer, das von einem Pyromanen ausgelöst wurde, das Unternehmen in Asche verwandelt. Dank der Versicherung konnte ein neues Gebäude gebaut werden. „Die Logistiklösungen sind ein Schlüsselelement in unserem Angebot. Wir fungieren als Distributor für die Produkte“, erklärt Lars. „Manchmal gehen die Produkte direkt vom Erzeuger zum Kunden, aber wir verpacken auch die Produkte, damit die vollen LKWs nach Norden fahren können.“ Ursprünglich lieferte SydGrönt nur schwedische Produkte, und das ist immer noch das Hauptangebot, auf das SydGrönt sehr stolz ist. Sehr wenige Importe werden durchgeführt. Deswegen kann die Nachfrage des Kunden ganzjährig befriedigt werden. „Es ist wichtig für uns, schwedische Qualität und Standards zu fördern und nicht mit unseren Mitgliedern zu konkurrieren.“
Keine schwedischen Fahnen
„Lokal ist das neue Bio“, sagt Lars. Die Nachfrage nach lokalen Produkten steigt rasant. Dies geht aus den Investitionen der Genossenschaft für die Lagerung des Kohls hervor. Dieses Produkt kann jetzt ganzjährig geliefert werden. „Früher wurde es aus Deutschland importiert, aber eine große Supermarktkette will heimischen Kohl.“ Auffallend ist, dass die meisten lokalen Produkte in Supermärkten praktisch anonym sind. Während die Verpackung von britischen, dänischen und isländischen Produkten eindeutig Fahnen zeigt, die die Produkte als Import unterscheidbar machen, ist dies bei schwedischen Produkten nicht der Fall. „Wir haben zunächst nicht viel Branding gemacht, das haben wir den Supermärkten überlassen“, erklärt Lars. „Vielleicht war das nicht die klügste Entscheidung.“ Vor zwei Jahren wurde ein Projekt begonnen, um schwedische Produkte in den Regalen besser erkennbar zu machen. „Die Schweden sind tendenziell etwas zurückhaltend. Wir sind in dieser Hinsicht ein bisschen wie die Holländer, sie fördern auch keine lokalen Produkte.“
Um lokale Produkte zu fördern, arbeiten die verschiedenen Organisationen zusammen. Tomaten- und Gurkenbauern zum Beispiel finanzieren eine Kampagne zur Förderung von schwedischem Gewächshausgemüse. Landwirte anderer Genossenschaften wie Odlarlaget tragen ebenfalls zur Finanzierung der branchenweiten Kampagne bei.
Für die Zukunft ist es wichtig, einen Wert in der Lieferkette zu halten, so Lars. „Innovationen sind notwendig“, sagt er. „In der Verpackung, aber auch im Angebot von einem halben Kohl statt einem ganzen zum Beispiel.“ Der Convenience-Markt ist ein wachsender Markt, in den SydGrönt investiert. „Wir müssen uns anschauen, was die Konsumenten wollen und wie sich die Nachfrage in Zukunft weiter entwickeln wird.“ Jährlich prüft SydGrönt, welche Produkte bei welchen Landwirten in welchen Mengen angebaut werden müssen. „Wir machen mit jedem Landwirt ein Programm“, erklärt Lars. Dies hilft uns, den sich verändernden Verbraucher- und Kundenbedürfnissen auf dem Markt gerecht zu werden.
Für weitere Informationen:
SydGrönt
Lars Wall Persson
Knut Påls Väg 11
256 69 Helsingborg, Schweden
Tel: +46 42 490 27 00
Mobil: +46 70 925 90 81
lars.w.persson@sydgront.se
www.sydgront.se
Ankündigungen
Stellenbörse
Top 5 - Gestern
- "Die Auswirkungen des Klimawandels erfordern finanzielle Mittel für Resilienzbildung, die von der Wertschöpfungskette getragen werden müssen"
- Deutsche Erzeugerorganisationen stellen sich den Herausforderungen und werden ihrer Verantwortung gerecht
- "Durch Überangebote sind belgische Äpfel dieses Jahr kein lukratives Geschäft"
- Übersicht Weltmarkt Avocado
- Überraschende LEH-Konzepte im niederländisch-deutschen Grenzgebiet
Top 5 - letzte Woche
- Übersicht Weltmarkt Zwiebeln
- Erster deutscher Heizspargel bereits verfügbar
- Zehn Jahre 'Spargeltour' der niederländischen Spitzenköche
- "Importkartoffeln haben sich zu einem bedeutenden saisonalen Geschäftsfeld entwickelt"
- "Kulturen mit hohem Flächenbedarf und langer Kulturzeit werden ohnehin nicht aus dem Freiland verschwinden können"
Top 5 - im letzten Monat
- "Eine derartige Warenverknappung wie jetzt kennt man eigentlich nur noch aus der Vergangenheit"
- ALDI SÜD reduziert Obst & Gemüse um bis zu 33 Prozent
- Ungewöhnlich kaltes Wetter in Spanien führte zu Preisexplosionen bei Gemüse
- "Preise für spanische Paprika fallen langsam, Tomaten sind immer noch sündhaft teuer"
- "Papierverpackungen für Frischwaren - ein kolossaler Fehler"
Erhalten Sie den täglichen Newsletter in Ihrer E-Mail kostenlos | Klick hier
Weitere Nachrichten in dieser Branche:
- 2023-03-24 DACHSER erzielt eine Milliarde Euro mehr Umsatz und will über 300 Millionen Euro investieren
- 2023-03-22 Obst-Lieferservice setzt auf Windkraft sowie weltweiten Meeresschutz
- 2023-03-22 Salix Fruits eröffnet neues Büro in Ägypten
- 2023-03-20 Vitaal Europe erweitert sein Vertriebsteam und nimmt Exoten ins Sortiment auf
- 2023-03-16 "Es war eine der schwierigsten Kampagnen, die wir je hatten"
- 2023-03-15 Lohner Kunststoffverarbeiter wird in den Verband der Klimaschutz-Unternehmen aufgenommen
- 2023-03-14 Auf KI basiertes Verfahren soll Ernteerträge und Qualität steigern
- 2023-03-13 Vertriebskooperation zwischen OGM und OGA-OGV ist nun besiegelt
- 2023-03-09 Entwicklung von Premium-Sorten durch Identifizierung künftiger Marktchancen
- 2023-03-08 100 Prozent der Fyffes Farmen in Lateinamerika nehmen an Programmen zur Gleichstellung der Geschlechter teil
- 2023-03-08 "Wir lassen Erzeuger, Importeure und Einzelhändler den Unterschied machen"
- 2023-03-07 Internationaler Vertriebserfolg und eigene Messerproduktion in Achern
- 2023-03-07 "Die Lieferung von sieben 45 Meter langen Holzbalken erforderte einige Arbeit"
- 2023-03-06 Frutura als Pionier der nachhaltigen Landwirtschaft
- 2023-03-03 Graduelle Normalisierung der Ergebnisse erwartet
- 2023-03-03 "Wir verkaufen viel an die deutschen Großmärkte"
- 2023-03-02 "Ich möchte Obst und Gemüse aus Griechenland auch in den Niederlanden bekannt machen"
- 2023-03-02 "Unser Auftrag ist ganz grundlegend und wichtig für die Schweiz"
- 2023-03-02 "Ein zukunftsfähiges Gesamtkonzept"
- 2023-03-02 Schwieriges Jahr belastet Jahresergebnis von T&G Global 2022