Der Kartoffelchips-Produzent Roger & Roger aus dem belgischen Moeskroen wäscht, schneidet, backt und verpackt in der Nähe der französischen Grenze, Chips für 'Croky' und für private Label. Laut dem Geschäftsführer Yves De Vinck, dem Schwiegersohn vom Gründer Roger Dick, verändert die Firma sich mit der Zeit und der Nachfrage der Kunden.
Geschäftsführer Yves De Vinck von Roger & Roger an der Stelle, an der die Kartoffeln in die Fabrik kommen.
"Die Form der Kartoffeln ist bei der Herstellung von Chips von grosser Wichtigkeit", sagt Yves. "Obwohl Chips und Pommes Frites beide gebacken werden, müssen die Kartoffeln ganz unterschiedliche Bedingungen erfüllen. Wir nutzen vor allem die Lady Rosetta und Lady Claire, obwohl für Pommes Frites vor allem die Fontane genommen werden. Die Kartoffeln müssen in etwa die Form eines Tennisballs haben damit die Chips gut geschnitten werden können. Kartoffeln für Pommes Frites müssen gerade länglich sein, da Pommes Frites von der Form her länger sein müssen. Ein weiterer, grosser Unterschied zwischen den Kartoffeln für Chips und Pommes ist der Zuckergehalt, der bei den Kartoffeln für Chips niedrig sein muss. Der Grund dafür is, dass die Chips während des Backens sonst zu schnell braun werden können."
Croky und private Label
Der Absatzmarkt von Roger & Roger befindet sich in den umliegenden Ländern von Belgien. Zwischen dem Absatz von Croky und den privaten Labeln gibt es einen wesentlichen Unterschied. "Die zwei Märkte haben ganz unterschiedliche Handelsweisen", sagt der Geschäftsführer. "Für Croky ist die eigene Entwicklung des Produkts und der Marketingaspekt wichtig, während das bei den privaten Labeln nicht so ist. Croky-Produkte gehen vor allem an Supermärkte in den Benelux-Ländern. Etwa 35 Prozent unserer Produktion ist Croky, der Rest sind private Label. Die Produkte sind in Belgien, den Niederlanden, Deutschland, Skandinavien und Frankreich erhältlich."
Vertragsanbau
Die Kartoffeln, de letztendlich zu Chips verarbeitet werden, kommen von unterschiedlichen, von der Fabrik umliegenden Ländern. Nach Auskunft von Yves ist dieses eine bewusste Entscheidung. "Wir probieren das Risiko so gut wie möglich zu streuen", sagt er. "Pro Jahr verarbeiten wir 130.000 Tonnen Kartoffeln, das entspricht 1 Millionen Tüten Chips pro Tag. Wenn wir alles aus einem Gebiet beziehen würden und die Witterungsbedingungen wären dort schlecht, dann würden wir ein grosses Problem haben. Aus dem Grund kommen unsere Kartoffeln, ausser aus Belgien, auch aus den Niederlanden, Nord-Frankreich und Deutschland. Der Kartoffelanbau ist vollständig vertraglich geregelt, vor allem weil die Kartoffeln, die wir benötigen, so spezifisch sind."
Die Stelle, an der die Kartoffeln in die Fabrik kommen. Der Verarbeitungsprozess fällt unter das Betriebsgeheimnis.
Veränderung der Nachfrage
Laut Roger & Roger strebt der Betrieb danach, sich so gut wie möglich mit der Zeit und der Nachfrage des Konsumenten zu entwickeln. Aus dem Grund wurden 2013 auch die Tortilla-Chips in die Produktion aufgenommen. Ab dem 1. Januar wird sich in der Fabrik noch etwas ändern. "All unsere Chips werden glutenfrei, da die Nachfrage danach heutzutage grösser ist", sagt der Geschäftsführer. "Die Kartoffeln sind glutenfrei aber fast die Hälfte der mehr als 150 Kräuter, die wir benutzen, beinhalten wohl Gluten. Es war eine grosse Operation, die gesamte Produktion an zu passen und dabei den Geschmack der Chips nicht zu verändern. Wir haben die Resultate ausführlich und so lange getestet, bis der Geschmack identisch war mit den Chips, die der Konsument gewohnt ist und sie letztendlich doch glutenfrei sind."
Eine weitere Veränderung innerhalb des Betriebes ist Verpackungsweise der Chips. Obwohl heutzutage alles 'gross, grösser, am grössten' sein muss, ist das bei Chips-Verpackungen gerade nicht der Fall. "Wir stellen fest, dass Kunden immer mehr nach kleineren Verpackungen fragen", sagt Yves "Auch für Supermärkte können kleinere Verpackungen praktischer sein. Vor allem bei kleineren Supermärkten, die weniger Platz haben, die Chips zu lagern. Die Kartons, in denen die Chips verpackt werden, beanspruchen immer viel Platz. Weniger Luft in den Tüten, ist jedoch keine Möglichkeit, da diese dem Schutz der Chips dient. Dann kommt man automatisch dazu, die Verpackungen zu verkleinern.
Einer der 25 betriebseigenen LWK's von Roger & Roger, unter die Croky fällt.
Eigener Transport
In den meisten Fällen setzt Roger & Roger externe Transporteure ein, um Chips zu anderen Betreiben zu transportieren. Trotzdem hat der Chips-Fabrikant auch eigene LKW's. "Insgesamt haben wir 25", sagt der Frontmann. "Manchmal werden die eingesetzt um Kartoffeln zu holen und manchmal um die Chips zu den Kunden zu bringen. Vor allem zu den Feiertagen kann es für andere Transporteure schwierig sein, zu liefern und in genau diesen Fällen, setzen wird unsere eigenen LKW's ein. Auch in den stressigen Tagen zu Weihnachten können wir auf diese Weise mithelfen. In einer solchen Woche produzieren wir 20-25 Prozent mehr als normal. Dann muss es sein."
Für mehr Informationen:
Roger & Roger
Rue de la Bassée 1
7700 Moeskroen (Belgien)
T 0032 (0) 56 84 00 30
F 0032 (0) 56 84 00 23