Der Portulak gilt als typisch niederländisches Saisongemüse. Das Angebot ist ziemlich knapp, aber nicht unbedeutend. Während der Hochsaison (ab Mitte Mai) kann man den Portulak auch auf Regalen größerer Supermarktketten finden. Zwei Landwirte, die sich mit der Lieferung dieses kleinen Produktes beschäftigen, sind Pim Senior und Pim Junior van Wingerden. Vater und Sohn arbeiten als Team innerhalb zweier Unternehmen. Pim Senior leitet das Anbauen von gesundem Gemüse und Pim Junior kombiniert sein Studium des Finanzmanagements mit Wing Trading. Beide Männer sind sehr begeistert, den Portulak anzubauen. Allerdings ist er unter den Verbrauchern, kein sehr bekanntes Produkt.
Bewusst auf der Suche
"Leute, die Portulak kaufen, sind bewusst auf der Suche nach ihm. Der Portulak könnte ein wenig Marketing gebrauchen", sagt Pim Junior." Das lustige ist, dass er als ein wahres niederländisches Gemüse angesehen wird, aber das ist überhaupt nicht der Fall. Er kann überall wachsen, aber in den meisten Ländern ist er ein Unkraut, denn er wächst wuchernd. Dieses Gemüse wird zudem viel in Mexiko verzehrt. "Der Portulak teilt sich mit den aktuellen Trends auf dem Markt, so Pim Junior. ''Heutzutage geht es um die Qualität, den Geschmack, das Biologische und das Regionale. Darüber hinaus ist er sehr gesund, da er viel Omega-3 enthält; noch mehr als Fischöl. ''Hausärzte empfehlen ihn gewöhnlich gegen Durchfall, da er gut für die Darmbakterien ist", fügt Pim Senior hinzu.
Anpassung
Da der Portulak eine kleine spezialisierte Kultivierung ist, haben beide Männer einen guten Blick auf den Markt. Die durchschnittlichen Marktpreise liegen bei rund 1,50 € je Kilogramm. Als Hauptlieferanten können sie den Markt anpassen, wenn die Kulturen durch die Arbeit mit einer Bodenfräse unrentabel werden. Sie würden es bevorzugen, zum Selbstkostenpreis zu liefern. Pim Senior ist daher mit Vereinbarungen zufrieden, die er mit Bakker Barendrecht und Albert Heijn schließen konnte. Wing Trading versorgt die Absatzwirtschaft, vor allem durch die Firma Duifhuizen. Gemeinsam bauen sie jedes Jahr drei bis vier Hektar an. Sie sind einer der letzten Landwirte in Barendrecht.
Qualität
Für solch ein kleines Produkt wie der Portulak, ist es wichtig, ständig eine hohe Qualität anzubieten. Pim Junior: "Wir haben festgestellt, dass je höher die Qualität ist, desto mehr verkauft wird." Bei den Landwirten steht die Qualität im Fokus. Nach der Ernte kann vieles schief gehen, weil der Portulak auf Temperaturschwankungen empfindlich reagiert und die Landwirte dies nicht beeinflussen können. Noch mehr Grund, sich der Qualität zu widmen. Dennoch hat auch die beste Qualität nur eine Haltbarkeitsdauer von drei bis vier Tagen, unter der Bedingung, dass das Gemüse gekühlt wird. Der Portulak ist nicht für den Export geeignet. Es wurde einst versucht, diesen im Nachbarland Belgien zu verkaufen. "Sie wollen den Portulak mit dickeren und größeren Blättern. Aber die Holländer mögen das nicht", sagt Pim Senior.
Als er 17 Jahre alt war, erntete Pim Senior seinen ersten Portulak. Seitdem hat er eine besondere Bindung zu diesem Gemüse. "Portulak ist mein Baby, er ist etwas Besonderes, etwas worin ich wirklich gut bin." Mittlerweile hat er 45 Jahre Erfahrung. "Aber wenn Sie mich fragen würden, wie man den Portulak anbaut, könnte ich es nicht erklären. Es ist eine sehr schwierige Ernte."
Als er 17 Jahre alt war, erntete Pim Senior seinen ersten Portulak. Seitdem hat er eine besondere Bindung zu diesem Gemüse. "Portulak ist mein Baby, er ist etwas Besonderes, etwas worin ich wirklich gut bin." Mittlerweile hat er 45 Jahre Erfahrung. "Aber wenn Sie mich fragen würden, wie man den Portulak anbaut, könnte ich es nicht erklären. Es ist eine sehr schwierige Ernte."
Halb-organisch
"Es geht entweder gut, oder es geht völlig schief, und du wirst nicht wissen, was passiert ist." Die Samen wurden nicht verbessert und daher gibt es keine Anbauberater oder Pestizide. Deshalb ist der Anbau von Portulak halb-organisch, da Dünger verwendet werden. Im Laufe der Jahre gab es nur wenige Änderungen. Die Holzkisten aus der Vergangenheit wurden durch Plastik ersetzt, aber eine wichtigere Veränderung ist der Ursprung der Samen. Pim Senior: "Die Sorte ist seit 2000 Jahren gleich. In der Vergangenheit kamen die Samen aus dem Beqaa-Tal (Libanon), jetzt kommen sie aus China. Der Anbau ist deshalb ruhiger und die Samen sind stabiler. Dies ist durchaus eine Verbesserung." Pim Senior hat die Samen im Voraus kalibriert, was mit Qualität zu tun hat. Nur Samen einer bestimmten Größe werden gepflanzt.
Warm
Portulak erfordert viel Wärme und wird gewöhnlich in Gewächshäusern gepflanzt. Die Bodentemperaturen müssen etwa 20°C , die Tagestemperaturen mindestens 20°C und in der Nacht mindestens 15°C betragen. Je wärmer die Temperaturen sind, desto besser wächst der Portulak. Im Sommer können die Temperaturen in den Gewächshäusern 45-50°C erreichen. Der erste Portulak wurde Anfang April gesät und die Saison dauert bis Ende Oktober. Ein paar Tage nach der Saat erscheint ein grüner Teppich, welcher nach drei Wochen geerntet werden kann. Die jungen, kurzen Sprösslinge sind die zärtlichsten und köstlichsten. Eine Portulakpflanze besteht aus einem leicht fleischigen Stiel, der rosa oder rot am Boden gefärbt ist. Das Ende jedes Stiels hat ein paar kleine, hellgrüne bis gelblich-grüne Blätter. Die gesamte Pflanze kann, mit Ausnahme der Wurzeln, gegessen werden.
Frisch
Portulak schmeckt frisch, leicht würzig und etwas sauer. Die Textur ist ziemlich fest und knusprig. Das Kraut ist leicht verletzlich, was einen negativen Einfluss auf den Geschmack und die Textur hat. Es sollte daher immer sorgfältig gehandhabt werden. Zudem kann es auf verschiedene Weise verarbeitet werden: Portulak kann gekocht und unter Rühren angebraten werden, zu Eintöpfen oder Suppen verarbeitet werden, oder roh in Salaten.
Weitere Informationen:
Growing Healthy Vegetables
Pim van Wingerden