Äpfel
Wouters Obsthandel hat eine Anbaufläche von 60 Hektar. Kris lässt wissen, dass er, was die Äpfel betrifft, nicht mehr viel erwartet. "Wir haben verschiedene Flächen, auch in höher gelegenen Gebieten, aber auch dort hat es gefroren. Wenn wir in der neuen Saison 20% von dem ernten könnten, was wir eigentlich ernten, würde es fast an ein Wunder grenzen. Wenn ich um mich herum meine Kollegen höre, dann wird vor allem die Ernte von Jonagold sehr gering ausfallen. Bei Golden scheint es weniger schlimm zu sein. Das sind aber natürlich nur Vermutungen."
Die Birnen sind von innen schwarz
Birnen
Seinen Einschätzungen nach kann, was die Birnen betrifft, erst in einigen Wochen eine Schlussfolgerung gezogen werden. "Einer groben Schätzung nach werden 20% weniger als in der letzten Saison erwartet. Die haben nämlich noch Zeit sich zu erholen, dafür ist aber gutes Wetter notwendig. Leider werden die Nachttemperaturen auch in der nächsten Woche noch um den Gefrierpunkt herum liegen und die Tagestemperaturen sind viel zu niedrig. Wie es also laufen wird, bleibt ab zu warten."
Niederlande
Kris lässt wissen, dass der Schaden, den der Frost angerichtet hat, mit dem von 1991 zu vergleichen ist. "Damals war es auch ein ganz schweres Jahr und wir hatten grosse Verluste zu ertragen. Wir sind nun viel schwerer getroffen als die Niederlande. Ihr Vorteil ist, dass dort die meisten Obstbauern die Möglichkeit haben zu beregnen. Diesen Luxus hat hier fast niemand. Beregnen ist die beste Manier, die Bäume gegen Frost zu schützen. All die anderen Möglichkeiten, Feuer und Gebläse, reichen bei bestimmten Temperaturen nicht mehr aus."
Preise höher?
Werden hierdurch die Preise für Äpfel in der nächsten Saison extrem steigen? "Auch das ist noch nicht zu sagen. Im Katastrophenjahr 1991 waren die Äpfel wohl wahnsinnig teuer. Vieles hängt auch von Polen ab. Die Berichte aus dem Land sind nicht eindeutig. Dort haben sie auch Frost gehabt aber die Apfelbäume befanden sich noch in einem früheren Stadium. Ersten Berichten zufolge soll dort kein grosser Schaden entstanden sein. Wenn es dort viel Obst geben wird, werden die Preise nicht unbedingt sehr hoch sein."
Noch keine Schlussfolgerungen
Im Obstsektor hatten viele Betriebe es schon schwer. Ist dieses nun das Todesurteil für bestimmte Produzenten? "Es ist wieder ein schwerer Schlag und für einige kann dieses das Ende bedeuten. Aber erstmal müssen wir abwarten, wie die Birnen sich entwickeln. Wir müssen probieren, positiv zu bleiben. Es kann noch so viel Gutes passieren. Die Obstbauern können die Birnen in der neuen Saison vielleicht noch retten!"