Frühkartoffelsaison endet zufriedenstellend
Die niedersächsischen Frühkartoffelerzeuger haben sich im Raum Hannover/Burgdorf zu einer Erzeugergemeinschaft (EZG) zusammengeschlossen, um für ihre Produkte den bestmöglichen Preis zu erzielen. Mit der gebündelten Menge kann die EZG als Marktpartner auf Augenhöhe für die Landwirte mit den Abnehmern wie dem Lebensmitteleinzelhandel verhandeln. In diesem Jahr ist für die niedersächsischen Frühkartoffelerzeuger jedoch ein Problem aufgetreten, dass sie trotz guter Qualität und zufriedenstellender Preise aus einigen Märkten anderer Bundesländer heraushält. Einige Supermärkte und auch Discounter setzen verstärkt auf regionale Ware und sobald diese im eigenen Bundesland verfügbar ist, werden Frühkartoffeln aus Niedersachsen nicht mehr nachgefragt. Falls überregionale Produkte doch in Frage kommen, konkurriert die niedersächsische Frühkartoffel mit denen aus Israel, Ägypten oder Spanien.
Hinzu kommt, dass immer weniger frische Kartoffeln gegessen werden. Verarbeitete Produkte wie Pommes Frites oder Kartoffelbrei aus der Tüte sind leichter zuzubereiten. Für die Herstellung dieser Produkte werden ist der Anbau von Frühkartoffeln allerdings zu teuer. Die Erzeugergemeinschaft empfiehlt den Landwirten deshalb auch, sich nach Alternativen bei der Vermarktung umzusehen oder den Anbau von Frühkartoffeln langfristig zu überdenken. Die Anbaufläche und Sortenwahl müsse ohnehin unbedingt mit der Erzeugergemeinschaft abgestimmt werden. Jeder Hektar, der darüber hinaus angebaut werde, erhöhe die Gefahr einer Preiskatastrophe im Frühkartoffelbereich, befürchtet Geschäftsführer Joachim Hasberg. (LPD 62/2016)
Quelle: Landvolk Presse Dienst