Unternehmen in einem sich verändernden Markt, so lautete das Thema der Versammlung, die Obstproduzent Domus de Jonge aus Kapelle (B) organisierte, um seine Pläne in unter anderem dem Kiwaianbau zu veröffentlichen. In einem 'Gespräch mit sich selbst' erklärte er seine Vision und Ambition. Anstatt immer nur damit beschäftigt zu sein, was der sogenannte Markt möchte, erscheint es mir viel interessanter, um die Frage zu stellen: Was will ich? Was möchte ich mit meinem Unternehmen? Wo befinde ich mich in einem, fünf oder sieben Jahren? Was für ein Unternehmer war ich bisher und was für ein Unternehmer muss ich in einer sich verändernden Welt werden?"
Domus de Jonge und Frits de Bruin von Nature's Pride
"Wichtige Fragen, die immer wieder auf eine Frage zurückkommen: Wie kann ich den größtmöglichen Gewinn aus meinem Betrieb erzielen und welche Mittel brauche ich dafür? Gewinn wird durch Sortenauswahl bestimmt, die richtigen Partner und den zugefügten Wert", setzt Domus fort. "Eine Bedingung ist dabei, dass ich mich so positionieren muss, dass ich eine interessante Partie bin, um Geschäfte abzuschließen. Wenn das nicht klappt, dann liegt das an mir, und nicht an dem anderen. Ich will von meiner eigenen Kraft ausgehen und selbst entscheiden, worin ich wohl oder nicht investiere."
Großes Interesse
"Niemand hat zu mir gesagt, dass ich Obst anbauen muss. Ich kann also auch niemandem die Schuld geben, dass mein Obst zu wenig aufbringt. Wenn ich mehr verdienen möchte, muss ich es anders en schlauer als die anderen in Angriff nehmen und mich gut orientieren, welche Sorten und Konzepte am Besten zu mir passen", erklärt der Produzent. "Meiner Meinung nach bauen wir momenten die verkehrten Äpfel an. Die Tendenz ist hart, rot und süß und ein Naturprodukt, dass kosmetisch gesehen, perfekt ist, aber wir bauen Sorten an, wonach in Europa keine Nachfrage besteht."
Herman van Rooijen (Frupaks-Vernooij) und Peter van der Starre (Nature's Pride)
"Um Macht innerhalb der Kette zu haben und ein Verdienstmodell zu schaffen, muss die Initiative doch beim einzelnen Erzeuger liegen und dann in Genossenschaften mit mehreren Kettenpartnern, die einander verstärken und nicht konkurrieren. Die Zeit, dass ich an nur einen Partner verkaufe, ist vorbei. Ich setze mich ein für eine breitere Zusammenarbeit mit mehreren Parteien in der Kette."
Rik de Jonge (KG Fruit) mit Wilfred Gaïkhorst und Rogier van Berlo von Scherpenhuizen
Domus sprach daraufhin von dem rigorosen Schritt, den er selbst in den letzten Jahren unternahm. Er hat vor 5 Jahren auf 5 Hektaren mit dem Anbau von asiatischer Mini Kiwi angefangen, als Ergänzung auf seinen Apfel- und Birnenanbau. "Was war denn so wichtig, um diesen anderen Kurs setzen zu müssen? Das war sicher das Gefühl, dass andere Menschen sagen, was ich machen musste. Durch unser Kiwaiprojekt wurde mir deutlich, wie alles funktionierte, welche Gespräche geführt werden müssen, wie Handelshäuser arbeiten und wie der Einzelhandel läuft."
Hühner zwischen den Kiwaisträuchern
"Ich habe eine Vision: innerhalb von drei Jahren auf 250 Hektar (nun 120) erweitern. Und KG Fruit so auf dem Markt zu positionieren, dass bei Nachfrage eine Zusammenarbeit eingegangen werden kann. Ist das verrückt? Ist das Größenwahnsinn? Ich denke nicht. Es muss kein Eigentum sein. Soviele Sorten Kiwai hier, soviele Sorten Äpfel dort und in der Mitte eine Sortierstation. Dann besitzt man als Gruppe ein Geschäftsmodell."
Kiwai
Der Kiwaianbau ist ein Nischenmarkt für KG Fruit, auch wenn sie inzwischen die größten auf dem niederländischen Markt sind. "Nach viel Hin und Her wurde durch Natures Pride mit nun 30 Hektaren für zwei große Parteien ein Markt entwickelt. "Aber auch nun gilt wieder, dass wir uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen dürfen, denn wenn die Kiwai erfolgreich sein soll, muß ein Fachzentrum her, da KG Fruit nicht genug Möglichkeiten hat, um die erwartete Nachfrage zu stillen. Dieses Fachzentrum könnte heutzutage schon gestartet werden. Alle Zutaten sind vorhanden: von Handel bis Forschung, Begeisterung, Anbautechnik, Ausbildung und Regierung."
Absatzpartner Frits de Bruin von Nature's Pride war von der Kraft der Kiwai begeistert. "Die Verfügbarkeit ist eine große Herausforderung. neben dem holländischen Anbau haben wir Lieferung aus Chile und starten wir in Portugal. Die Nachfrage ist groß. Wir liefern Kiwai hauptsächlich in Norwegen, Deutschland und den Niederlanden. Die Kiwai wird im Shaker von 125 Gramm unter dem Ready-to-eat Label verpackt. Es ist ein Produkt mit Zukunft, ich bin davon überzeugt, dass es erfolgreich wird."
Bastiaan Hoogerland von Murre Techniek informierte über die Kiwailinie, die bei KG Fruit benutzt wird, vom Entstraucher bis zum Hydrokühler und der Sortiermaschine. Huijbregts Koeltechniek sorgt für die Kühlung und Sorma sorgt für die Verpackungsmaschine. Zum Schluss wurde die Möglichkeit der Kiwai in der Kosmetikbranche erklärt. KG Fruit arbeitet mit CRB Benelux in Maastricht zusammen, das Rohstoffe und Techniken testet, um neue Formeln und Produkte für Make-up, Haut- und Haarversorgung zu finden. Von Unternehmen in einem veränderenden Markt gesprochen....
www.kgfruit.nl