Bedroht der Klimawandel den europäischen Gemüseanbau?
Es ist zu nass und zu kalt. In ganz Europa sehen die Hersteller von Gemüsekonserven und Tiefkühlgemüse mit Sorge auf die Ernte bei Frühjahrs- und Sommergemüse, wie z. B. Erbsen, Bohnen und Spinat. Nordeuropa ist in vielen Regionen durch heftige Regenfälle und Überschwemmungen betroffen; wichtige Anbauregionen in Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Deutschland sind in Mitleidenschaft gezogen worden.
Quelle: Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V.
Im Nordwesten Deutschlands standen in der vergangenen Woche bis zu 20 % der Blattgemüse- und Kräuterflächen so stark unter Wasser, dass eine Ernte unmöglich ist. Zwar werden diese Rohwarenverluste vermutlich im Jahresverlauf kompensiert werden können, allerdings sind damit Mehrkosten verbunden.
Feuchtigkeit und Kälte begünstigen zudem die Verbreitung von Pflanzenkrankheiten und Pilzbefall. Dabei verhindern die feuchten Böden das Befahren der Felder, um Pflanzenschutzmittel
auszubringen. Aus dem gleichen Grund wachsen Gemüse und Kartoffeln zu langsam heran. Zugleich verzögert sich bei späten Sorten wie Gurken in vielen Regionen die Aussaat.
Trotz dieser alarmierenden Situation ist es zu früh, eine verlässliche Ernteschätzung für 2016 abzugeben. Noch hat die Ernte nicht begonnen; und auch in vorherigen Jahren konnten Bauern und Industrie extreme Wetterereignisse noch immer ausgleichen. Allerdings dürfen die Extremwetterereignisse nicht zunehmenden, sonst könnte es knapp werden. Wenn die aktuelle Lage ein Ausdruck des Klimawandels ist, kommt auf die Gemüseindustrie womöglich ein langfristiges Problem zu.
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