Melden Sie sich für unseren täglichen Newsletter an um immer auf dem neusten Stand zu bleiben!

Anmelden Ich bin bereits angemeldet

Sie haben eine Software (Adblocker) installiert, der unsere Werbung blockiert.

Da wir die Nachrichten kostenlos zur Verfügung stellen, sind wir auf die Einnahmen aus unseren Werbebannern angewiesen. Bitte deaktivieren Sie daher Ihren Adblocker und laden Sie die Seite neu, um diese Seite weiter zu nutzen.

Klicken Sie hier für eine Anleitung zum Deaktivieren Ihres Adblockers.

Sign up for our daily Newsletter and stay up to date with all the latest news!

Abonnieren I am already a subscriber

Die Lage ist angespannt

Die Obstbauern fürchten sich vor Feuerbrandbefall. Diese Woche waren die Bedingungen für Blüteninfektionen optimal.

Noch bis vor dem Himmelfahrtswochenende herrschte in der Schweiz verbreitet Bodenfrost. Diese Frostnächte hinterliessen Spuren an den Obstbäumen. Wie gross die Schäden sind, lässt sich derzeit nicht sagen. Einziger Trost: Es fanden bis zu diesem Zeitpunkt keine Feuerbrandinfektionen statt. Mit dem Temperaturanstieg ab Himmelfahrt stieg dann aber die Gefahr für Blüteninfektionen. Von Sonntag bis Mittwoch wurde die Infektionsgefahr von der Agroscope Wädenswil in der ganzen Schweiz auf hoch bis sehr hoch eingestuft.


Für Aussagen noch zu früh

Die kantonalen Fachstellen sprachen Anfang Woche denn auch von einer sehr angespannten Lage, auf die Äste hinauslassen will man sich aber nicht. Markus Hunkeler, BBZN Hohenrain LU, geht davon aus, dass die Situation mit mehreren Infektionstagen am Stück dieses Jahr prekärer sein dürfte als in den Vorjahren, da die Blüte weniger weit fortgeschritten ist. Ähnlich tönt es aus St. Gallen und Zürich. Für David Szalatnay vom Strickhof, Lindau ZH, kommt erschwerend hinzu, dass sich die Blühzeitpunkte von Kernobstbäumen und Feuerbrandwirtspflanzen dieses Jahr überlagern.


Von einer «angespannten Lage» spricht Sabine Wieland, Fachstelle Obstbau, im Kanton Bern: «Die Situation war nicht prekärer als im Vorjahr. Da hatten wir bis zu vier Infektionstage, heuer sind es derer erst zwei.»

Urs Müller von der Obstbaufachstelle Thurgau sagt: «Die kalte Witterung ist uns entgegengekommen. Dadurch verlief die Blüte langsam und das Feuerbrandbakterium war im Wachstum gehemmt.» Zudem hatte man nicht schwül-warmes Wetter wie z. B. 2007. «Bis jetzt sind erst zwei Infektionstage erreicht. Dies war bereits in den Vorjahren so, ohne dass grössere Schäden entstanden.» Müller rechnet nicht damit, dass die Infektionszahlen in den nächsten Tagen explodieren werden. «Ich würde sagen, heuer hatten wir Glück. Die Schäden in den Obstanlagen werden überschaubar sein.» Er weist aber darauf hin, dass bei den Hochstämmern die Blüte noch in vollem Gange sei.

LMA kam breit zum Einsatz
Den Obstbauern stehen im Kampf gegen das Feuerbrandbakterium dieses Jahr nur alternative Mittel zur Verfügung: LMA, Mycosin, BlossomProtect oder eine Kombination dieser Mittel. Gemäss Aussagen der Fachstellenleiter wurden die ersten Spritzungen am Auffahrtswochenende durchgeführt, und dann ein- bis zweimal diese Woche. Vor allem LMA schien breit zum Einsatz gekommen zu sein. Auf die Frage, ob der Entscheid für ein Streptomycin-Verbot zu früh gefällt wurde, will man sich von Seiten der Fachstellen noch nicht äussern.


Entspannung erwartet

Mit dem Temperaturrückgang gestern Donnerstag sinkt nun auch die Infektionsgefahr und wird übers Pfingstwochenende als gering eingeschätzt. Aufatmen können die Obstbauern allerdings erst, wenn der Bluescht auch bei den Junganlagen und Nachzüglerblüher vorüber ist. Wie viele Infektionen diese Woche tatsächlich stattgefunden haben, wird man ab Anfang Juni sehen. Dann wird sich auch zeigen, ob man mit den alternativen Mitteln alleine einen genügenden Schutz der Bäume erzielen konnte.

Quelle: bauernzeitung.ch
Erscheinungsdatum: