Kontrolleure harmonisieren die Anwendung der Normen für Obst und Gemüse
Qualitätskontrolle gestartet. Die Seminare richten sich an die Kontrolleurinnen und Kontrolleure der Länder, die Obst und Gemüse im Groß- und Einzelhandel prüfen.
Der erste von sechs Kursteilen fand vom 25. bis 29. April 2016 in der Historisch-Ökologischen Bildungsstätte in Papenburg statt. Die 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beschäftigten sich hier mit den Normen von Erzeugnissen wie Erdbeeren und Feldsalat.
Für eine fachkundige Anwendung der Normen ist eine gute Kenntnis der Bedingungen von Anbau bis Aufbereitung wichtig, aber auch der produktspezifischen Anforderungen in den einzelnen Normen. Unerlässlich ist jedoch die praktische Anwendung.
Bei der Bewertung praktischer Proben konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht nur ihr eigenes Urteil abgeben, sondern auch ihr Urteil mit dem der Kolleginnen und Kollegen abgleichen. Gerade dieser letzte Schritt ist wichtig für eine harmonisierte Anwendung der Normen auf allen Handelsstufen und in ganz Deutschland.
Bei der Probenbewertung entspann sich immer wieder eine angeregte Diskussion. Bei mancher Probe, die mit Klasse II statt mit der gekennzeichneten Klasse I bewertet wurde, war dann zu hören: "Wenn im Einzelhandel doch wenigstens diese Qualität anzutreffen wäre!".
Neben den Normen wurde auch das Vorgehen bei Kontrolle und Probenahme behandelt. Abgerundet wurde das Programm mit einer Fachexkursion zu Betrieben der Gartenbauzentrale Papenburg. Ein Kräutererzeuger präsentierte von der Aussaat bis zur Kommissionierung die gesamten Herausforderungen der Produktion und beleuchtete auch die Auswirkungen des neuen Verbraucher-Trends "Regionaler Einkauf".
Bei einem jungen Gurkenbetrieb konnte die herkömmliche Produktionsweise mit einem neuen Experiment verglichen werden. Der Produzent hatte neue Ideen entwickelt, um die Produktion bezüglich Qualität, Ertrag und Wirtschaftlichkeit zu steigern.
Fünf Kollegen aus Albanien nutzten die Teilnahme an diesem Seminar, um die EU-Vermark-tungsnormen und ihre Anwendung sehr praxisnah kennenzulernen. Diese Kenntnisse sollen bei der geplanten Einführung von Vermarktungsnormen in Albanien und dem Aufbau eines Kontrolldienstes – wahrscheinlich innerhalb der Lebensmittelkontrolle – nutzbringend eingebracht werden.
Für weitere Information:
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)
Deichmanns Aue 29
53179 Bonn
Tel.: 0228 6845-0
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