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Asiatischer Markt im Visier

Obstbautagung analysiert die neuen Märkte

Da die etablierten Kernmärkte besonders in der westlichen Welt stagnieren, geraten neue Märkte zunehmend in den Fokus der heimischen Obstwirtschaft. Besonders interessant sind Asien und der Nahe Osten, aber auch die Staaten Nordafrikas. Auf der Obstbautagung in Meran wurden diese Märkte analysiert.


Quelle: sbb.it

Ein Blick auf Asien und den Nahen Osten genügt, um das Potential dieser Regionen zu erkennen. In den knapp über 50 Staaten leben mehr als vier Milliarden Menschen. Zudem steigt in vielen dieser Länder der Wohlstand, was die Märkte aus Sicht der Obstwirtschaft noch attraktiver macht. Spürbar ist das unter anderem am steigenden Pro-Kopf-Verbrauch bei Obst von bis zu 80 Prozent in den letzten Jahren. Doch es gibt auch die andere Seite, die den Vermarktern weniger gefällt – sagte auf der Obstbautagung Silvio Ermini vom Frischobst-Handelsunternehmen Vanguard International aus Genua: „So unterschiedlich diese Staaten untereinander sind, so unterschiedlich sind auch die Ansprüche der Konsumenten.“

Asiaten wollen vor allem beste Qualität
 „Eine gemeinsame Klammer haben aber fast alle asiatischen Märkte: Beim Obst haben die Konsumenten sehr hohe Erwartungen an die Qualität und die Farbe der Äpfel. Viele Länder fragen fast ausschließlich nach Extra-Qualitäten“, erklärte Ermini. Wer sich für Asien interessiert, muss zudem ganzjährig liefern können. Auch bei den Sorten haben die asiatischen Konsumenten klare Vorstellungen: Sie kaufen vor allem Gala, Fuji, Red Delicious auch Granny Smith. Die Südtiroler Hauptsorte Golden ist, wenn überhaupt, nur im Nahen Osten stärker bekannt.

Der größte und bedeutendste Markt in Asien ist China. Dort sind vor allem rote Sorten wie Gala gefragt. Auch Granny Smith ist ein begehrter Apfel. Um in China erfolgreich zu sein, ist eine gute Logistik entscheidend. Zudem muss beachtet werden, dass es in China verschiedene Vermarktungswege – Großhandel, Einzelhandel usw. – gibt, die teilweise sehr unterschiedlich funktionieren.

Jedes asiatische Land hat seine Besonderheiten
Interessante Märkte sind allein schon aufgrund der Einwohnerzahl von zusammen 170 Millionen Thailand und die Philippinen. In beiden Ländern zählen laut Ermini bei den Konsumenten nur beste Qualitäten: „In Thailand werden in den Großmärkten vor allem Gala, Granny und Red Delicious abgesetzt, wie auch auf den Philippinen. Im Einzelhandel sind in Thailand die Sorten Pink Lady und Jazz gefragt. Auffallend für Thailand sind die hohen Schwankungen bei der Nachfrage.“
In Taiwan sind die Sorten Fuji und Gala gefragt, zunehmend aber auch Granny Smith und Red Delicious. Taiwanesische Importeure wünschen sich vor allem Marktexklusivität. „Marken spielen, wie in anderen asiatischen Staaten auch, eine große Rolle“, betonte Ermini.

Naher Osten ist preisbewusster, aber politisch instabil
Im Unterschied zu den asiatischen Märkten sind die Konsumenten im Nahen Osten preisbewusster und dementsprechend bei der Qualität etwas weniger anspruchsvoll. Gefragt sind aber auch auf diesen Märkten vor allem rote Sorten und Granny Smith sowie – mit Abstrichen – Golden Delicious. Weniger attraktiv als die asiatischen Märkte macht diese Region die politische Instabilität. Dafür liegen sie näher bei Europa.

Eines haben alle Märkte gemeinsam: Ähnlich wie in Europa ist auch in diesen Ländern die Konkurrenz groß, vor allem durch chinesische, japanische und amerikanische Importe. Auch Polen und Frankreich liefern nach Fernost. Aber auch die italienischen Exporte in diese Länder sind in den letzten Jahren angestiegen.

Für Asien gilt deshalb eine simple Regel noch mehr als für die anderen Märkte: „Den Markt verstehen, den Geschmack der Konsumenten verstehen und das zu liefern, was am meisten nachgefragt ist“, erinnerte Ermini.

Starke Forschung mit besten Köpfen
Mehr Forschung und Innovation sowie eine noch stärkere Ökologisierung sollen den heimischen Obstbau wettbewerbsfähig halten. Was damit genau gemeint ist, wurde ebenfalls auf der Obstbautagung in Meran erklärt.

Für den Obmann des Absolventenvereins landwirtschaftlicher Schulen, Stefan Pircher, ist die Forschung die Basis für eine nachhaltige Entwicklung. Forschung finde auf allen Ebenen statt, bei der Lagerung genauso wie in der Produktion. „Die Verwirrungsmethode ist ein gutes Beispiel für gelungene Forschung. Solche Beispiele braucht es mehrere.“ Zudem müsse noch stärker auf Innovation Wert gelegt werden: „Innovation macht den Unterschied aus zwischen einem Anführer und einem Anhänger“, sagte Pircher treffend.

Versuchszentrum Laimburg soll gestärkt werden
Dass die Bedeutung der Forschung zunehmen wird, davon war auch Landesrat Arnold Schuler überzeugt: „Durch den Klimawandel, den stagnierenden Konsum oder etwa die Forderung nach einer stärkeren Ökologisierung der Produktion sind wir mehr denn je auf Forschung und Entwicklung angewiesen.“ Daher brauche es eine klare Strategie. Für Landesrat Schuler fußt diese auf vier Säulen.

So soll das Versuchszentrum Laimburg gestärkt werden, indem das eigentliche Versuchszentrum und die Gutsverwaltung getrennt werden. Dann kann sich die Laimburg wieder mehr auf das Kerngeschäft, die Forschung, konzentrieren. Weiters soll die internationale Vernetzung der Laimburg ausgebaut werden. „Eine starke Forschung braucht die Zusammenarbeit mit den besten Köpfen“, unterstrich Schuler.

Eine Bündelung dieser besten Köpfe will Landesrat Schuler aber auch im Land selbst: „Vor allem die Zusammenarbeit zwischen Laimburg und der Freien Universtität Bozen wird ausgebaut. Dabei soll jeder Partner jene Aufgaben übernehmen, die er am besten leisten kann.“ Als vierten Punkt nannte Schuler das Anliegen, Fördergelder besser zu nutzen und auf Entwicklungen flexibler zu reagieren. Das Land werde diesen Prozess anstoßen und unterstützen.

Lob für Genossenschaften
Lobende Worte fand Schuler für das Genossenschaftswesen, einer der Erfolgsfaktoren für die heimische Obstwirtschaft. Er begrüßte, dass aus einst 45 Genossenschaften nun 27 geworden seien. Diese „Reform“ müsse weitergeführt werden. Daher wird das Land gewisse Investitionen nur mehr bei einer Einlagermenge von 3500 Waggon fördern. Bei Hochregallagern sind als Schwelle 5000 Waggon vorgesehen.

Auf der Obstbautagung im Meraner Kursaal wurde auch der ehemalige Obmann des Absolventenvereins landwirtschaftlicher Schulen, Andreas Graf Khuen, für seine Verdienste ausgezeichnet.


Quelle: Südtiroler Bauernbund - sbb.it
Erscheinungsdatum: