Die Spezialisierung im Bio-Kartoffelbau nimmt zu
Die Anzahl biologisch produzierender Kartoffelbetriebe hat sich in den Jahren 2000 bis 2014 um 30% (-249 Betriebe) reduziert, während sich die Gesamtanbaufläche von Bio-Kartoffeln um 22% vergrösserte (von 464 auf 564 ha).
In dieser Periode hat auch der Spezialisierungsgrad zugenommen. Dieser wird auf Ebene Betrieb als Verhältnis der Kartoffelanbaufläche zur gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche definiert. So hat die Anbaufläche von Betrieben, die über 10% ihrer landwirtschaftlichen Nutzfläche für Kartoffeln einsetzen, um 175% zugenommen. Im Gegenzug hat die Fläche von weniger spezialisierten Betrieben (Kategorien 0% ≤ 4%) abgenommen. Ein spezialisierter Betrieb (>10%) bewirtschaftete im letzten Jahr durchschnittlich 4 ha. Das sind 1.3 ha mehr als vor 14 Jahren. Die bewirtschaftete Fläche eines weniger spezialisierten Betriebs (0% ≤ 1%) blieb in derselben Periode auf knapp 1 ha konstant. Diese Entwicklungen zeigen, dass die Spezialisierung vorwiegend bei bereits spezialisierten Betrieben zugenommen hat und die Summe der Anbauflächen jener Betriebe am stärksten gewachsen ist (siehe Abbildung Kategorie „>10%").
Durch die zunehmende Spezialisierung können einerseits Grösseneffekte (bessere Maschinenauslastung, Mengenrabatte bei Pflanzgut, etc.) erzielt werden, die sich positiv auf das Betriebsergebnis auswirken. Andererseits kann aber die Abhängigkeit des Produzenten gegenüber der nachgelagerten Stufe zunehmen. Bei einer ausgeprägten Spezialisierung ist die Vielfalt an Fruchtfolgeflächen im Auge zu behalten. Sie wirkt sich positiv auf den Krankheits- und Schädlingsbefall aus.
Quelle: www.blw.admin.ch