BayWa fordert deutsche Agrarpolitik zum Handeln auf
Der Export polnischer Äpfel nach Russland war im Zuge der Ukraine-Krise und des folgenden russischen Embargos verboten worden. Durch die gleichzeitige letztjährige Rekordernte bei Äpfeln in Europa, gerieten die Preise für dieses Obst europaweit massiv unter Druck und bedrohten teilweise die Existenzen der Apfelanbauer. „Zwar haben die Vermarkter zusammen mit den Erzeugern diese erhebliche Krise einigermaßen gemeistert, aber allen ist klar geworden, wie sehr wir Vermarktungsmöglichkeiten vor allem in den wachsenden asiatischen Märkten benötigen. Durch unsere neuseeländische Beteiligungen, die bereits erfolgreich in China unterwegs sind, sehen wir, welche Chancen hier liegen“, erläutert Lutz. Die deutschen Apfelproduzenten bzw. die Vermarkter hätten aber bisher keine Exportmöglichkeit nach Asien, da die bilateralen Handelsabkommen zwischen Deutschland und den asiatischen Ländern dafür fehlten. „Andere Länder sind da schon viel weiter wie zum Beispiel die Niederlande. Das ist für eine Exportnation wie Deutschland beschämend“, so Lutz.
BayWa AG
Die BayWa AG ist ein internationaler Handels- und Dienstleistungskonzern mit den Kernsegmenten Agrar, Energie und Bau. Hauptsitz der 1923 gegründeten Muttergesellschaft ist München. Die Schwerpunkte ihrer internationalen Aktivitäten liegen neben Europa in den USA und in Neuseeland.
Den größten Umsatz erzielt der Konzern mit der Land- und Ernährungswirtschaft. Das zweite große Segment ist der Bereich Energie, in das das internationale Geschäftsfeld Erneuerbare Energien integriert ist. Im Baustoffhandel schließlich gehört die BayWa zu den führenden Anbietern in Deutschland und Österreich. Insgesamt erwirtschaftete das Unternehmen im Jahr 2014 einen Umsatz von rund 15 Mrd. Euro und ein EBIT von 146,8 Mio. Euro.
Im internationalen und nationalen Obsthandel erzielte die BayWa 2014 ein EBIT von 25,6 Mio. Euro. Allein der Bereich Tafelkernobst hatte einen Absatz in Höhe von knapp 195.000 Tonnen.