WUR entwickelt 100 % resistente Kartoffel
Die Kombination bietet damit weltweite Chancen, um den Landbau nachhaltiger machen zu können, z.B. als Bestandteil der integrierten Bekämpfung, bei der nur in bestimmten Situationen geringe Mengen an chemischen Mitteln eingesetzt werden. Dies ist das Ergebnis des internationalem Symposium, welches am 3. September in Wageningen UR stattfand. Hier wurden die Resultate einer zehnjährigen Forschung (DuRPh) mit Kartoffeln, die durch eine genetische Modifikation resistent gegen Phytopthora wurden, vorgestellt. Die DuRPh-Forschung wurde von der niederländischen Regierung finanziert.
Kartoffeln sind weltweit die drittwichtichtigsten Lebensmittelpflanzen und in den Niederlanden die wichtigste Pflanze für den Akkerbau. Bei der Zucht von Kartoffeln werden, im Vergleich mit anderen Zuchtpflanzen, viel Bekämpfungsmittel verwendet. Züchter setzen diese Mittel vor allem beim Schutz der Pflanzen vor einer Kartoffelkrankheit ein, die durch Phytophthora infestans verursacht wird. Dies ist ein Krankheitserreger, der genetisch sehr 'plastisch' ist: soll sagen er der Erreger ist genetisch sehr variabel und kann sich schnell anpassen. Hierdurch kann die Verteidigung der Pflanze leichter überwunden werden.
In der durchschnittlichen Kartoffelzucht muss jährlich 10 bis 15 Mal mit Funghiziden gearbeitet werden, um die Krankheit im Schach halten zu können. Hierunter leidet natürlich auch die Umwelt. Darüber hinaus kosten die Erträgeverluste und die Bekämpfung der Kartoffelkrankheit den Züchtern ca. 100.000.000 € (100 Millionen) pro Jahr. Das sind beinahe 20 % der Produktionskosten. Weltweit belaufen sich die Kosten, die durch die Krankheit entstehen in die Milliarden €. In dem zehnjährigen Forschungsprogramm DuRPh wurden durch genetische Modifikation mit Genen von wilden Kartoffeln Prtotypen entwickelt, die nachhaltig resistent gegen die Krankheit sind. Ebenso wurde ein effektives Resistenzmanagement entwickelt, mit dem die Variation des Krankheitserregers in ganz Holland überwacht werden kann. Durch die Kombination der bieden Methoden können bis zu 80 % an Funghiziden eingespart werden.
Nach der Sicht der Wissenschaftler, die am 3. September 2015 beim Abschluss der Programm anwesend waren, können die Resultate von DuRPh auch auf andere Probleme bei anderen Lebensmittelpflanzen übertragen werden. Es gibt nämlich mehr Pflanzen, bei denen einer oder mehrere spezifike Krankheitserreger zu großen Problemen führen können, wie z.B. beim Weizen oder der Banane. Und auch bei diesen Pflanzen lassen sich wahrscheinlich wilde Sorten finden, die Resistenzgene aufweisen.
Hierdurch lassen sich diese Sorten mit anderen kreuzen und so können die Pflanzen modifiziert werden.HIerbei spielt die die Anpassungsfähigkeit des Erregers eine untergeordnete Rolle, denn die Resistenz der Pflanzen ist höher als bei nicht modifizierten.
Mehr Informationen:
Wageningen Universiteit
Erik Toussaint, Pressespecher,
T: 06 51 56 59 49