Die brasilianische Mangosaison verlief in diesem Jahr bemerkenswert gut: stabile Preise, gute Qualität und eine im Vergleich zu den Vorjahren ungewöhnliche Marktentwicklung, berichtet Willian Aislan Lima, kaufmännischer Leiter der Mango Man Trade Company. Im Jahr 2025 begann er nach mehr als 14 Jahren Erfahrung in der Branche seine Tätigkeit als selbstständiger Exporteur.
© Mango Man Trade Company
Laut Lima war Brasilien fast das ganze Jahr über nahezu allein auf dem internationalen Mangomarkt vertreten. Das gab den Preisen einen ordentlichen Schub. „Dieses Jahr war wirklich anders als sonst. Die Preise waren gut, weil es keine Konkurrenz aus anderen Ländern gab. Nur Brasilien war aktiv." Selbst die amerikanische Importsteuer von 50 % hatte kaum Einfluss. Der Sektor lief einfach weiter mit stabilen Mengen und guter Qualität.
Als die Exporte in die USA endeten, lieferte Brasilien weiterhin Mangos nach Europa. Auch dort blieben die Preise stabil. „Die Preise in Europa sind derzeit durchschnittlich, nicht besonders hoch, aber dennoch akzeptabel. Sie sind hoch genug, um die Saisons ordentlich abzuschließen", sagt Lima. Da Peru dieses Jahr später auf den Markt kommt – erst in den Wochen 51 und 52 –, konnte Brasilien seine Absatzperiode ohne direkte Konkurrenz verlängern.
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Lima begann im Juni mit dem Export und hat inzwischen 15 Container verschickt, unter anderem nach Spanien, in die Niederlande, nach Polen, Russland und Armenien. Er hofft, das Jahr mit 20 Containern abzuschließen, eine Zahl, die er als „guten Anfang" bezeichnet. Ende Dezember will er auch auf dem kanadischen Markt starten.
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Für 2026 bereitet sich die Branche auf möglicherweise höhere Niederschlagsmengen vor. Das birgt Risiken wie Schimmelbildung und Probleme bei der Reifung. „Wenn es viel regnet, müssen wir besonders aufmerksam sein", so Lima.
Dennoch ist man sich innerhalb der Branche bewusst, dass die guten Ergebnisse in diesem Jahr vor allem auf externe Umstände zurückzuführen sind. „Die Importzölle gaben zunächst Anlass zur Sorge, aber der eigentliche Grund für die hohen Preise war, dass wichtige Konkurrenten wie Peru und gelegentlich Mexiko viel später als normal auf den Markt kamen." Das Angebot war also geringer, was Brasilien vorübergehend ermöglichte, sowohl in Europa als auch in Nordamerika gute Preise zu erzielen.
Diese Situation ist jedoch nicht strukturell bedingt. Die Branche arbeitet weiterhin an der Grenze ihrer Kapazitäten. Da andere Länder nun wieder bereit sind, große Mengen zu liefern, steht Brasilien vor einer Herausforderung: Es muss besser planen und sich stärker auf die kommenden Saisons vorbereiten. „Wir müssen besser verstehen, wann andere Länder starten, damit wir neue Marktchancen nutzen können", fasst Lima zusammen.
Weitere Informationen:
Willian Aislan Lima
Mango Man Trade Company
Brasilien
Tel.: +55 74 8133-4117
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