„2025 war kein einfaches Jahr für den Bananensektor in Costa Rica", sagt Danilo Román, Direktor der nationalen Bananenorganisation Corbana. In der ersten Jahreshälfte ging die Produktion aufgrund schlechter Wetterbedingungen und einer Zunahme von Krankheiten, die mit übermäßigen Niederschlägen zusammenhingen, stark zurück.
„In den ersten sechs Monaten verzeichneten wir einen starken Rückgang. Aufgrund der reichlichen Niederschläge konnten wir Schädlinge kaum bekämpfen. Unter solchen Umständen verbreiten sich Krankheiten rasend schnell", erklärt Román. Obwohl inzwischen eine Erholung eingesetzt hat, wird erwartet, dass der Gesamtertrag in diesem Jahr um 10 bis 15 % niedriger ausfallen wird als 2024.
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Der geringere Ertrag fällt mit einem Anstieg der Weltmarktpreise zusammen. Laut Román lagen die Preise in diesem Jahr höher als im Vorjahr. Dennoch ist seiner Meinung nach die wichtigste Frage nicht, ob diese Preise „fair" sind, sondern vielmehr, wie viel Supermärkte und Verbraucher bereit sind, für ein sehr gesundes Produkt zu zahlen, das relativ günstig bleibt.
Die finanzielle Stabilität des Sektors hängt stark von der Produktivität, der Kostenkontrolle und zuverlässigen Verträgen mit Importeuren ab. „Mit guten Erträgen und seriösen Abnehmern können die Preise für beide Seiten vorteilhaft sein", sagt Román. Gleichzeitig steigen die Anbaukosten, unter anderem aufgrund strengerer Zertifizierungsanforderungen, teurerer Betriebsmittel und verstärkter Maßnahmen gegen Pflanzenkrankheiten. Das zwingt die Exporteure dazu, strengere Bedingungen bei internationalen Supermarktketten durchzusetzen.
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Corbana, eine öffentlich-private Organisation, spielt dabei eine zentrale Rolle. Die Organisation vertritt sowohl lokale Erzeuger als auch internationale Unternehmen. „Wir legen die nationale Bananenpolitik fest und leiten alle Maßnahmen zur Stärkung des Rufs der costa-ricanischen Banane", so Román.
Derzeit geht etwa die Hälfte der costa-ricanischen Bananen nach Europa, der Rest hauptsächlich in die Vereinigten Staaten. Beide Märkte bleiben strategisch wichtig, aber Corbana sucht inzwischen auch nach Wachstumschancen in Asien.
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Die Teilnahme an internationalen Messen ist fester Bestandteil der Geschäftsstrategie. Im Jahr 2025 nahm Corbana mit einem gemeinsamen Stand teil, an dem erstmals auch kleine Erzeuger vertreten waren. So konnten sie direkt mit ausländischen Käufern in Kontakt treten.
Trotz Klimaschäden, steigenden Kosten und anhaltendem Schädlingsbefall bleibt Román positiv. „Dieser Sektor steht jedes Jahr vor Herausforderungen. Für uns waren vor allem die Kosten, Krankheiten und Schädlinge schwierig. Aber wir haben nicht vor, aufzugeben. Hoffentlich können wir unsere Produktionskapazität bald wieder steigern", sagt er abschließend.
Weitere Informationen:
Danilo Román
Corbana
Costa Rica
Tel.: +506 4002 - 4700
www.corbana.co.cr