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CCO Marc van Haaren von Shypple:

"Wenn das Rote Meer wieder zugänglich ist, müssen wir auf Überlastung in den europäischen Häfen achten"

© Izak Heijboer | FreshPlaza.deDie Verhandlungen mit den Reedereien über die Jahresverträge für 2026 sind wieder in vollem Gange. In diesem Interview gibt CCO Marc van Haaren vom digitalen Spediteur Shypple seine Einschätzung zur aktuellen Rolle der Reedereien auf dem Markt, zum Gleichgewicht zwischen Kapazität und Tarifen sowie zu den Erwartungen für 2026.

Laut Marc unterscheidet sich die Situation im Seefrachtbereich in diesem Jahr nicht wesentlich von den vergangenen Jahren. „Wenn man Covid außer Acht lässt, denn das war schon sehr extrem, gab es im Seefrachtbereich schon immer Schwankungen. Die größten Schwankungen sind dabei weiterhin auf den Routen von Asien und Nordamerika nach Europa zu beobachten. Allerdings hatten Trumps Importzölle in diesem Jahr einen großen Einfluss. Damals begannen die Kunden sofort zu suchen oder kündigten an, ihre Ladungsströme zu stoppen, um abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln würde."

Auf die Frage nach der verfügbaren Kapazität antwortet Van Haaren, dass auf den Schiffen genügend Platz vorhanden ist und viele Reedereien auch in zusätzliche Schiffe investiert haben, sodass im nächsten Jahr wieder mehr Angebot zur Verfügung stehen wird. „Dadurch scheinen Angebot und Nachfrage etwas ausgeglichener zu sein. Die Reedereien sind seit Covid viel klüger geworden und halten das Angebot durch Black Sailings, mit denen sie künstlich einen Teil der Kontingente aus dem Markt nehmen, auf kontrolliertere Weise im Gleichgewicht."

Tarife
Auf die Frage, wie Marc die aktuellen Seefrachtraten einschätzt, antwortet er: „Als Shypple haben wir große Ströme aus Asien und Mittelamerika nach Europa. Für letztere Handelsströme wird der CES-Service ab dem 1. Januar eingestellt. Dies wird insbesondere für den Pflanzensektor, Melonen und Ananas erhebliche Auswirkungen haben, sodass wir gemeinsam mit den Reedereien nach einer Lösung für dieses Problem suchen. Der Markt war in den vergangenen zwei Jahren relativ stabil, aber jetzt, da ein Service eingestellt wird, ist zu erwarten, dass Angebot und Nachfrage stärker aus dem Gleichgewicht geraten und die Preise steigen werden. Es wird also spannend, wie sich das in den nächsten Wochen auf die Preise auswirken wird."

„Der Markt für Seefracht aus dem Osten nach Europa ist immer etwas volatiler. Angebot und Nachfrage sind hier einfach etwas weniger im Gleichgewicht. Die Reedereien werden also wieder versuchen, die Tarife künstlich in die Höhe zu treiben. Mitte 2025 haben wir einen Höchststand gesehen, danach sind die Preise wieder deutlich gefallen. Jetzt versucht man, die Preise wieder in die Höhe zu treiben, was vor allem durch die Jahrespreise motiviert wird, die derzeit ausgehandelt werden. Während des Shypple-Events im Hotel New York habe ich im September die Erwartung geäußert, dass sich der Markt auf ein bestimmtes Niveau zubewegt, und man sieht, dass er sich jetzt auch in diese Richtung entwickelt."

© Izak Heijboer | FreshPlaza.de

Route über das Rote Meer
Mit einem Friedensabkommen im Nahen Osten scheint auch eine Durchfahrt durch die Rote-Meer-Route immer mehr in Reichweite zu rücken. Auf die Frage, ob der Shypple-CCO eine schnelle Änderung der Seewege erwartet, antwortet er: „Nicht so schnell, aber man sieht inzwischen, dass CMA CGM Routen vom Nahen Osten zum Mittelmeer eröffnet hat. Vorige Woche wurde auch bekannt, dass sie zwei neue Routen vom Fernen Osten nach Europa einrichten werden. Gleichzeitig bin ich immer etwas zurückhaltend. In unserem Track-and-Trace-System sehen wir nämlich häufiger, dass angegeben wird, dass ein Schiff durch das Rote Meer fährt, aber letztendlich doch über das Kap der Guten Hoffnung fährt. Da sich die Lage im Nahen Osten nun etwas zu beruhigen scheint, dürfte das Rote Meer im nächsten Jahr aller Wahrscheinlichkeit nach eine besser befahrbare Route sein. Allerdings müssen die Reedereien gut aufeinander achten, damit es nicht zu massiven Störungen in allen Häfen kommt, weil dann mehrere Schiffe gleichzeitig in den europäischen Häfen ankommen. Wir müssen alle gemeinsam gut aufpassen, damit es nicht zu einer Überlastung kommt.

Einzigartiges Konzept für den Frischmarkt
Nachdem er siebzehn Jahre lang bei verschiedenen Reedereien gearbeitet hatte – unter anderem war er bei Hapag Lloyd für den Benelux-Raum kommerziell verantwortlich –, wechselte Marc vor fünf Jahren auf die andere Seite des Verhandlungstisches. „Vor sechs Jahren hätte ich Ihnen noch gesagt, dass der Beruf des Spediteurs aussterben würde, aber davon bin ich abgekommen. Jeder Kunde benötigt einen Spediteur. Darüber hinaus haben wir mit unserer Plattform in Kombination mit unserem Service ein einzigartiges Angebot für den Frischmarkt geschaffen. Sobald ein Container am Terminal ankommt, ist das auf unserer Plattform zu sehen. Das Besondere daran ist, dass wir diese gesamte digitale Arbeitsweise selbst entwickelt haben. Das zahlt sich aus."

„Das haben wir unter anderem während der Fruit Attraction in Madrid gesehen. Vor etwa drei Jahren haben wir noch hauptsächlich erklärt, was wir tun, aber jetzt werden wir von unseren Kunden und Partnern zunehmend als unverzichtbares Bindeglied angesehen. Persönlich finde ich es besonders schön, mit beiden Beinen fest im Leben zu stehen und den Kunden wirklich zu entlasten. Eine große Reederei möchte zwar auch serviceorientiert sein, kann das aber aufgrund ihrer Größe oft nicht. Wir tun alles für einen Kunden, der fünf Container pro Monat importiert, und versorgen ihn mit allen Informationen. Wenn ein Kunde mit großen Excel-Tabellen zu uns kommt, sind wir begeistert!"

© Izak Heijboer | FreshPlaza.de

Position des Rotterdamer Hafens
Inzwischen hat Shypple auch den Sprung auf den deutschen Markt geschafft. „Für uns war das ein ganz natürlicher Schritt. Wir haben nämlich ziemlich viele Kunden, die über Rotterdam oder Antwerpen als „First Port of Call" einreisen und die wir nach Deutschland weiterleiten. Darauf möchten wir einerseits mit unseren bestehenden deutschen Kunden aufbauen, aber wir möchten auch weiter wachsen, und das läuft eigentlich ganz gut." Laut Marc muss der Rotterdamer Hafen darauf achten, dass er seine Position nicht verliert. „Wenn man sich die Abfertigungsgeschwindigkeit ansieht, dann denke ich, dass Antwerpen in bestimmten Bereichen bereits einen Vorsprung hat. Durch den Streik der Stauer kam kürzlich wieder der gesamte Rotterdamer Hafen zum Stillstand. Das wiederholt sich eigentlich jedes Jahr, wenn über den Tarifvertrag verhandelt wird, aber da muss man wirklich etwas unternehmen!"

Mehr über Shypple erfahren? Hier gelangen Sie zum ausführlichen Interview mit Lisa Kroll von Shypple Deutschland.

Weitere Informationen:
Marc van Haaren
Shypple
[email protected]
www.shypple.com/perishables.

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