An der diesjährigen expoSE & expoDirekt in Karlsruhe nehmen insgesamt 424 Aussteller aus 16 Ländern teil und es werden über 5.000 Besucher aus mehr als 30 Ländern erwartet. Nach Angaben des Veranstalters VSSE hat sich die Ausstellerzahl seit Corona wieder erholt und stabilisiert. Auch konnte die internationale Reichweite des Messeduos stetig ausgebaut werden. Dies stellt die erwartete Zunahme der internationalen Aussteller um rund 4 Prozent unter Beweis. "Speziell aus Belgien, Frankreich, Italien, Polen und der Schweiz sind in diesem Jahr mehr Aussteller als im Vorjahr vertreten. Besucherseitig beobachten wir einen starken Zuwachs aus Belgien, Griechenland, Italien, den Niederlanden sowie Polen", erläutert VSSE-Sprecher Simon Schumacher auf Anfrage.
Das Angebotsspektrum des Messeduos wurde stets den sich ändernden Bedürfnissen der Branche angepasst. Schumacher: "Wir haben das Thema Steinobst ins Ausstellungsspektrum und Rahmenprogramm integriert, da einige Betriebe, vor allem Direktvermarkter, beispielsweise Kirschen oder Pflaumen anbauen, um ihr Segment zu erweitern und auch in der auslaufenden Erdbeersaison noch attraktiv für die Kundschaft zu sein. Auch unsere langjährigen Aussteller der ersten Stunde stehen der Entwicklung positiv gegenüber, denn schließlich gibt sie Antworten auf die Bedürfnisse des Marktes."
© Hugo Huijbers | FreshPlaza.de
VSSE-Vorstandssprecher Simon Schumacher mit Britta Wirtz und Oliver Brück von der Messe Karlsruhe.
Mechanisierung, Automatisierung und Digitalisierung prägen den Sektor
Nach einigen schwierigen Jahren zeigt sich die Spargel- und Beerenbranche wieder innovations- und investitionsfreudig, macht Schumacher an den Rekordanmeldestand für den Innovationspreis (37 Einreichungen) fest. "Generell setzen sich die Aussteller weiterhin intensiv mit den allgegenwärtigen Herausforderungen der Branche auseinander: dem weiteren Anstieg des Mindestlohns, dem anhaltenden Mangel an Personal, vor allem im Verkauf, sowie den Wetterextremen. Insbesondere im Bereich Mechanisierung, Automatisierung und Digitalisierung sind Innovationen zu sehen, die auf eine Senkung der Produktionskosten, Personaleinsparung und Ertragssteigerung abzielen. Ein wichtiges Thema der diesjährigen expoSE werden Roboter in den unterschiedlichsten Tätigkeitsbereichen sein: Ausbringen von Nützlingen oder anderen Anwendungen, Spargelernte, Spargelauflage am Band, Spargelaufbereitung und Schälmaschinen. Auf der expoDirekt sind innovative Kauf- und Bezahlsysteme, Verkaufsautomaten für Hofläden und Direktvermarkter sowie Hofladenausstattungen und nachhaltige Verpackungen zu sehen."
Chance für Direktvermarktung in den Ballungszentren
In Deutschland wird die Intensivierung der Anbauflächen, der geschützte Anbau und der Einzug der Robotik weiter fortschreiten, prophezeit Schumacher. "Die Vermarktungsformen, Direktvermarktung und bzw. oder Vermarktung über den Lebensmitteleinzelhandel, werden immer weniger gemeinsam stattfinden. Die Betriebe werden sich zunehmend zwischen den beiden entscheiden. In den Ballungszentren wird die Direktvermarktung eine große Chance haben, bei den Betrieben mit größeren Flächen wird es eher die Vermarktung über den Lebensmitteleinzelhandel sein. Die gegenwärtigen Kriege haben teilweise, aber glücklicherweise nicht in großem Umfang, Auswirkungen auf die Branche. Für die Messe bedeutet es, keine ukrainischen Aussteller und nur wenig Besucher und Besucherinnen aus der Ukraine. Für die landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland fallen Saisonarbeitskräfte aus der Ukraine weg, die vor Kriegsbeginn in den Ferienzeiten Beeren gepflückt haben."
Positive Bilanz zur Spargel- und Beerensaison 2025
Traditionell wird in Karlsruhe noch ein letztes Mal auf die zurückliegende Spargel- und Erdbeerkampagne zurückgeblickt. In beiden Bereichen fällt die Saisonbilanz positiv aus, resümiert Schumacher. "Witterungsbedingt war 2025 ein gutes Erdbeerjahr mit aromatischen Früchten, etwas geringeren Erntemengen, überwiegend stabilen Preisen und großer Erdbeerlust auf Konsumentenseite. Erst gegen Saisonende wurde das Wetter regnerisch, was eine Herausforderung für den optimalen Erdbeeranbau darstellte" Der VSSE-Sprecher beruft sich dabei auf aktuelle Zahlen. Nach Angaben der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) lag die Nachfrage nach deutschen Erdbeeren in der Saison 2025 leicht über dem Durchschnitt. Von Jahresbeginn bis Ende Juli 2025 lag die Käuferreichweite leicht über dem Durchschnitt der Jahre 2020 bis 2024. Dies spiegelt sich auch in den Kaufmengen wider: Laut AMI und YouGov kauften private Haushalte bis Ende Juli 2025 8 Prozent mehr deutsche Erdbeeren als im gleichen Zeitraum im Vergleich zum Langzeitdurchschnitt der Jahre 2020 bis 2024.
Auch für den Spargel hielten sich Angebot und Nachfrage in einem guten Verhältnis, sodass es ein Jahr mit guter Nachfrage und überwiegend stabilen Preisen war. "Die Nachfrage nach Spargel entsprach während des größten Teils der Saison dem Angebot. Nach Angaben der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) lagen die Großhandelspreise aufgrund von Angebots- und Kostenfaktoren meist über denen des Vorjahres und dem langfristigen Durchschnitt von 2020 bis 2024."
Steigende Tendenz bei Grünspargel und Erdbeeren aus geschütztem Anbau
Jüngsten Prognosen zufolge werden die Anbauflächen in den meisten Bundesländern weiter reduziert werden und auch die Spargelanlagen werden im Schnitt jünger, um wirtschaftlicher zu sein. "Es ist also mit Neupflanzungen zu rechnen. Auch wird der Grünspargelanbau entsprechend der steigenden Nachfrage etwas zunehmen. Bei den Erdbeeren werden die Flächen noch weiter in den geschützten Anbau verlagert werden, und Flächen im Freilandanbau, die nicht rentabel sind, werden aufgegeben werden. Generell sind wir also guter Dinge, dass die Spargel- und Erdbeererzeuger in diesem Jahr mit einer größeren Investitionsbereitschaft und -bedarf auf unser Fachmesseduo kommen werden, und freuen uns schon sehr auf die kommende Woche", heißt es abschließend.
Besuchen Sie den VSSE-Stand auf der expoSE: Halle 2 / K28
Weitere Informationen und Anmeldung:
Simon Schumacher
Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer e.V.
Werner-von-Siemens-Straße 2-6
76646 Bruchsal
Tel.: +49 7251 30320-80
E-Mail: [email protected]
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