Der peruanische Obst- und Gemüsesektor befindet sich in einer Transformationsphase. Das Land setzt auf neue marktorientierte Produktionsketten, in denen Kleinbauern besser mit der Agrarindustrie vernetzt werden. Luis Llanos, Leiter von Agromercado – einer Abteilung des Landwirtschaftsministeriums – betont die Bedeutung von Zusammenarbeit, Mehrwert und der Reaktion auf die Marktnachfrage.
© Agromercado
Agromercado fungiert als Brücke zwischen den kleinen und mittleren Erzeugern und dem Absatzmarkt. Seit 2024 – dem Jahr, in dem das Institut unter dem neuen Namen (zuvor „Sierra y Selva Exportadora") weitergeführt wurde – wurden Programme gestartet, die auf Professionalisierung abzielen. Dazu gehören Schulungen, Zertifizierungen und Unterstützung bei der Gründung von Genossenschaften. All dies mit dem Ziel, einen besseren Zugang zum in- und ausländischen Markt zu erhalten.
Agromercado hilft dabei, Erzeugerverbände direkt mit den Anforderungen der Abnehmer zu verknüpfen. Dazu gehören Anforderungen an Größe, Qualität und Zertifizierungen wie GlobalGAP oder Bio-Labels. „Wir beginnen beim Markt. Zuerst hören wir uns an, was die Exporteure benötigen, und dann sorgen wir dafür, dass die Erzeuger diese Anforderungen erfüllen können", erklärt Llanos.
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Im Rahmen dieser Strategie stehen eine Reihe von Kulturen im Vordergrund: einheimische Kartoffeln, Quinoa, feiner Kakao, Kaffee, frischer Ingwer, Passionsfrüchte, Valencia-Orangen und, immer prominenter, die Golden-Ananas. Vor allem Letztere verkauft sich derzeit gut. Die internationale Nachfrage nach verarbeiteter Ananas – tiefgefroren, getrocknet oder biologisch – steigt, auch aufgrund eines Produktionsrückgangs in Mittelamerika. Peru reagiert darauf geschickt mit schnell wachsenden Anbauflächen im zentralen Urwald und entlang der Nordküste.
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Laut Llanos ist die Infrastruktur für die Verarbeitung – wie Gefrier- und Trocknungsanlagen in Regionen wie Piura und Lambayeque – dank früherer Investitionen in Mango, Avocado und Heidelbeeren bereits vorhanden. „Wenn wir die Golden-Ananas wirklich in diesen Cluster an der Nordküste integrieren, könnte das einen Durchbruch bedeuten. Zumal es sich um eine Kulturpflanze handelt, die nachhaltig und ohne Abholzung angebaut werden kann. Das ist ein Pluspunkt für umweltbewusste Märkte."
Gleichzeitig eröffnet Agromercado neue Büros unter anderem in Tumbes, Lima, Ica und Tacna. Dort konzentriert man sich auf den Anbau von exportfähigen Obstsorten und die Umstellung auf rentablere Kulturen. So wird in Tacna der Anbau von Washington-Orangen und Oregano gefördert, während in Cañete und Huacho (Lima) Himbeeren und Passionsfrüchte als nachhaltige Alternativen angesehen werden.
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Mehr als 25.000 Erzeuger konnten inzwischen von diesem Ansatz profitieren. Der Export von Bio-Produkten überschreitet mittlerweile die Grenze von 850 Tonnen, mit Zielorten wie Europa, den USA und Indien. „Der Weltmarkt verlangt nach zertifiziertem Obst mit einer Geschichte. Die Herausforderung besteht darin, nicht über das Volumen, sondern über Qualität, Herkunft und Mehrwert zu konkurrieren."
Weitere Informationen:
Luis Llanos
Agromercado
Peru
Tel.: +51 944 150 457 / +51 952 366 864
[email protected]
www.agromercado.gob.ps