Der ecuadorianische Bananensektor erlebt einen der stärksten Ertragsrückgänge der vergangenen Jahre. Die Ursache dafür ist der Vormarsch von Moko, einer bakteriellen Welkekrankheit, die vor allem in der Region Manabí stark zugeschlagen hat. Laut Patricio Cabrera, Direktor von CR Agroexport, beläuft sich der Schaden auf 30 bis 35 % der ecuadorianischen Ernte. „Dieser Rückgang betrifft die gesamte Exportkette", sagt er.
Die Regierung springt ein. Das Landwirtschaftsministerium schult die Erzeuger und setzt auf Schutzzonen, um eine weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Aber die Herausforderung bleibt groß.
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Durch den Mangel ist der internationale Bananenpreis stark gestiegen. „Wir liegen jetzt bei FOB-Preisen von 25 bis 26 Dollar pro Karton à 50 Pfund (ca. 23 kg). Das ist beispiellos", so Cabrera. Dieser Preisanstieg – um bis zu 60 % – scheint zunächst eine gute Nachricht für die Erzeuger zu sein, birgt aber auch ein Risiko. „In den USA, wo wir wöchentlich etwa 80 bis 100 Tonnen liefern, könnten die höheren Preise letztlich die Verbraucher abschrecken. Das würde die Nachfrage bremsen. Wir müssen das genau im Auge behalten." Neben den USA exportiert das Unternehmen auch kleine Mengen nach Spanien, etwa 40 Tonnen alle zwei Wochen.
CR Agroexport konzentriert sich außerdem auf den Anbau von Drachenfrüchten, die als alternative Kulturpflanze immer wichtiger werden. Aber auch hier spielt das Wetter eine Rolle. „Das Klima war in diesem Jahr sehr unbeständig: starke Regenfälle, plötzliche Kälteperioden und dann wieder Trockenheit. Und Drachenfrüchte reagieren darauf sehr empfindlich", erklärt Cabrera. Dennoch bleiben die Exportpreise stabil. Im Jahr 2025 liegen sie zwischen 15 und 16 Dollar pro Karton à 4,5 Kilogramm für die USA und zwischen 20 und 22 Dollar für Europa.
Der Großteil der Drachenfrüchte von CR Agroexport wird per Schiff nach Amerika transportiert. Für Europa ist Luftfracht nach wie vor die Norm, aber das wird sich ändern. „Wir testen neue Lagertechniken, mit denen wir bald auch per Schiff nach Europa exportieren können. Das senkt die Kosten und macht uns wettbewerbsfähiger", sagt Cabrera.
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Dennoch gibt es Bedenken. Cabrera betont die Bedeutung einer strengeren Pflanzenschutzpolitik und einer besseren Vorbereitung auf die Folgen des Klimawandels. Auch der Wettbewerb auf dem Drachenfruchtmarkt nimmt zu, insbesondere aus Mexiko. „Ecuador hat einen großen Vorteil: Wir können das ganze Jahr über liefern. Das verschafft uns eine gute Ausgangsposition. Aber wir müssen weiterhin in effizienteren Anbau und besseres Pflanzenmanagement investieren."
© AgroexportWeitere Informationen:
Patricio Cabrera
CR Agroexport
Ecuador
Tel.: +593 99 944 6556
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