Vergangenes Jahr hatten wir einen Artikel über den 80-jährigen Sjaak Verploegen aus Neer veröffentlicht, der seinen Anbaubetrieb zum Verkauf anbot. Der Obstbauer, der drei Hektar Himbeeren, einen Hektar rote Johannisbeeren, einen halben Hektar Brombeeren und eine kleine Ecke Pflaumen anbaute, sah sich aufgrund seines Alters gezwungen, aufzuhören. Inzwischen hat sich ein Käufer für den Obstbaubetrieb gefunden, nämlich die Berry Farm Group aus dem nahe gelegenen Roggel.
„Die Entscheidung ist gefallen", sagt Sil Moonen, der in Mittel-Limburg einen Heidelbeeranbau auf etwa 40 Hektar betreibt. Die Berry Farm Group lässt den Betrieb zu einem Erdbeeranbaubetrieb unter Minitunneln umbauen. „Meine Tochter Kristel und mein Schwiegersohn Yves haben den neuen Anbaubetrieb gekauft und werden ihn leiten. Wir werden ihn komplett für den Erdbeeranbau umbauen, wobei ein Teil im Frühjahr 2026 und ein Teil ein Jahr später in Produktion gehen wird."
„Wir sehen großes Potenzial im Erdbeeranbau. In Deutschland haben viele ältere Erdbeerbauern mit Nachfolge- und Arbeitskräftemangel zu kämpfen, sodass ein Teil der Erzeuger aufgibt oder auf andere Kulturen umstellt. Wir sehen darin ein gutes Potenzial, den deutschen Markt zu versorgen, und haben diesbezüglich bereits Vereinbarungen mit einem deutschen Kunden getroffen", erzählt Sil. „Vor allem bis Mitte August ist Deutschland im Rennen um Erdbeeren, danach steigt das lokale Angebot unter anderem an Pflaumen und Pfirsichen, und wir wechseln mit den Erdbeeren zum britischen Markt."
Obwohl Sil, der auch am Heidelbeeranbau von spanischen Heidelbeeren beteiligt ist, zuvor angedeutet hatte, bei einer Ausweitung der Beerenanbaufläche eher die Anbaugebiete im Mittelmeerraum in Betracht zu ziehen, sieht er das bei Erdbeeren anders. „Niederländische Erdbeeren haben ein großes Potenzial und bilden dennoch ein anderes Segment als die spanischen. Das sieht man auch, wenn die niederländischen Gewächshauserdbeeren auf den Markt kommen, dann wechseln die Kunden sofort, unabhängig vom Preis."
„Vor allem die neuen Sorten mit hohen Erträgen und guten Ernteeigenschaften haben unserer Meinung nach ein großes Potenzial. Wir wollen daher die Sorten Favori und Karima anbauen", erzählt Sil. Dass das Unternehmen eine Genehmigung für die Unterbringung von 30 Arbeitskräften hat, ist dabei ein schöner Nebeneffekt. „Wir werden dafür neue Wohnungen bauen. Und dann werden wir nach Menschen mit Erzeugerfahrung und Arbeitskräften suchen, was wohl die größte Herausforderung sein wird."
Weitere Informationen:
Sil Moonen
Berryfarm.co.uk
Mörtel 27
6088 AH Roggel
Tel: +31 (0)475 494727
Mob.: +31 (0)6 532 88 523
[email protected]
www.berryfarm.nl
