Für den kolumbianischen Bananensektor verläuft das Jahr 2025 bisher positiv. Laut Manuel Laborde, Vorsitzender von Uniban, wird das Exportvolumen in diesem Jahr voraussichtlich um 12 % steigen, was etwa 43 Millionen Kartons entspricht. Dieses Wachstum ist auf günstige Wetterbedingungen in der ersten Jahreshälfte und gute technische Arbeit auf den Feldern zurückzuführen.
"Das erste Quartal war sehr nass, was das Wachstum der Bananen gefördert hat. Es ist wirklich ein Spitzenjahr für die Banane", so Laborde. Ein wichtiger Faktor ist die erfolgreiche Bekämpfung von Schwarzer Sigatoka, einer hartnäckigen Pilzkrankheit. Der Ansatz kombiniert manuelle Arbeit, abwechslungsreiche Behandlungen und kontinuierliche Schulungen der Erzeuger.
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Dennoch steht die wirtschaftliche Nachhaltigkeit des Sektors unter Druck. In der Region Urabá sind in den vergangenen zwei Jahren mehr als 2.000 Hektar Bananenplantagen weggebrochen. Nicht wegen Krankheiten, sondern weil die Erzeuger die Kultur wegen der geringen Rentabilität aufgeben. "Einige steigen auf Ölpalmen um", erklärt Laborde. "Diese Kultur ist weniger arbeitsintensiv und bietet mehr Stabilität."
Seiner Meinung nach sollte der Bananenpreis die tatsächlichen Kosten widerspiegeln, damit die Erzeuger eine faire Marge erzielen. "Die Nachfrage nach Bananen ist stabil. Selbst wenn der Preis leicht steigt, kaufen die Verbraucher weiterhin. Es gibt also Spielraum für eine faire Verteilung der Gewinne in der Lieferkette." Als Beispiel nennt er, dass die Nachfrage in den USA trotz einer vorübergehenden Importsteuer von 10 % sogar gestiegen ist.
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Mehr als die Hälfte der Exporte von Uniban gehen derzeit direkt an Supermärkte in Europa und den Vereinigten Staaten. Dennoch sorgen die immer strengeren europäischen Vorschriften in Bezug auf Pflanzenschutz und Zertifizierung dafür, dass sich der Fokus langsam auf den amerikanischen Markt verlagert, der laut Laborde "mehr Flexibilität und weniger Einschränkungen" bietet. Darüber hinaus expandiert Uniban nach Nordafrika und in den Nahen Osten, wo die Preise gut und die Vorschriften weniger streng sind.
Ein weiterer Meilenstein ist die Eröffnung von Puerto Antioquia, dessen Miteigentümer Uniban ist. "Dieser Hafen liegt 300 Kilometer näher an den Anbaugebieten und wird die Logistik des gesamten Obstsektors verbessern. Das macht unsere Bananen und andere Exportkulturen wesentlich wettbewerbsfähiger", sagt Laborde.
Mit Blick auf die Zukunft weist er auf einen wichtigen Engpass hin: die Überalterung des ländlichen Raums. Immer weniger junge Menschen entscheiden sich für die Landwirtschaft und den Gartenbau. Uniban versucht, sie mit Schulungen in Präzisionsanbau, Drohnen und satellitengesteuertem Anbau anzulocken.
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Gleichzeitig wächst das Unternehmen im verarbeitenden Bereich des Marktes. Über Turbana Foods investiert Uniban in gesunde Snacks. Die kürzlich erfolgte Übernahme der Fabrik La Niña in Pereira soll die Produktionskapazität im Jahr 2025 um 67 % steigern. So wird das Sortiment um neue Produkte wie Bananenchips, Maniokchips und Bananenkekse erweitert.
"Uniban feiert im Januar sein 60-jähriges Bestehen", sagt Laborde stolz. "Was einst Dschungel war, ist heute eine fruchtbare, vernetzte und vielversprechende Region. Und dort werden wir weiterhin investieren."
Weitere Informationen:
Manuel Laborde
Uniban
Kolumbien
Tel: +57 301 518 5355
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