Auf der Fachmesse Fruit Attraction in Madrid trafen sich 24 Organisationen, die einen großen Teil der europäischen Produktion und des Handels mit frischem Obst und Gemüse vertreten, um eine gemeinsame Strategie für den Sektor zu erörtern. Die als Fresh Fruit and Vegetable Suppliers of Europe bezeichnete Gruppe betonte die Notwendigkeit, den Verwaltungsaufwand zu reduzieren und die Zertifizierungsanforderungen zu vereinfachen.
Der Frischwarenbereich steht vor einer Vielzahl von Herausforderungen. Dazu gehören Pandemien, Konflikte und steigende Kosten entlang der gesamten Lieferkette sowie die anhaltenden Auswirkungen des Klimawandels. Die Landwirte reagieren darauf mit Maßnahmen wie verbessertem Wassermanagement, Bodensanierung und Schutz der biologischen Vielfalt. Die Teilnehmer betonten jedoch, dass diese Probleme nicht im Alleingang gelöst werden können. Es bedarf einer koordinierten europäischen Strategie, um die soziale, wirtschaftliche und ökologische Nachhaltigkeit gleichzeitig zu stärken.
© Suppliers of Europe
Nach Ansicht der Gruppe sollte eine wirksame Strategie die Lebensmittelsicherheit und Produktverfügbarkeit effizient gewährleisten und gleichzeitig die Bezahlbarkeit für die Verbraucher sicherstellen. Gleichzeitig müssen Produzenten und Partner in der Lieferkette in der Lage sein, ein ausreichendes Einkommen zu erzielen, um ihre Betriebe und ländlichen Gemeinden zu erhalten. Der Schutz der natürlichen Ressourcen und die Begrenzung der Umweltbelastung sind ebenfalls zentrale Ziele, wobei die Messung und Berichterstattung auf standardisierten Methoden basieren sollte.
Eines der wichtigsten Themen war die Verbreitung von Zertifizierungssystemen. Die Europäische Kommission schätzt, dass derzeit rund 300 verschiedene Nachhaltigkeitszertifizierungen verwendet werden. Die Lieferanten argumentierten, dass die Einführung weiterer privater Standards die Komplexität und die Kosten erhöht, ohne den Wert in der Kette zu steigern. Sie forderten eine stärkere Standardisierung, weniger Zertifikate und Benchmarking-Systeme, die in der gesamten Branche allgemein akzeptiert sind.
Die Digitalisierung wurde als Mittel zur Effizienzsteigerung hervorgehoben, wobei die Interessengruppen vorschlugen, dass Informationen von der Produktion bis zum Verkauf nur einmal in ein gemeinsames System eingegeben werden müssten.
Das Treffen in Madrid war der erste Schritt in einem, wie die Gruppe es bezeichnete, fortlaufenden Dialog mit Interessengruppen, darunter auch Einzelhändler. Ziel ist es, einen gemeinsamen Ansatz zur Reduzierung der Bürokratie zu entwickeln und einen Rahmen zu schaffen, der für die gesamte Branche funktioniert.
© Suppliers of EuropeWeitere Informationen:
Ignacio Antequera
Suppliers of Europe
[email protected]