© Carolize Jansen | FreshPlaza.deIn vielen Ländern werden 20 bis 25 % der Produktionskosten für Blaubeeren durch die Kosten für die Ernte bestimmt: angesichts des Rückgangs der verfügbaren Arbeitskräfte ein großes Problem. Die Präsentation zur maschinellen Ernte von Blaubeeren stieß auf großes Interesse, und in den Vereinigten Staaten. Wie Marcel Beelen von Finefield bemerkte, war die Akzeptanz bei Sorten mit hohem Kältebedarf am höchsten.
Beelen gab einen Überblick über die verschiedenen Technologien, die eingesetzt werden, um Druckstellen zu vermeiden und zu verhindern, dass die Beeren nach dem Abbürsten oder Abschütteln von den Sträuchern auf den Boden fallen. "Maschinen werden die Handernte ersetzen", erklärte er. Roger Horak, Gründer von United Exports (rechts), beschrieb, wie das Unternehmen in Australien nach fast einem Jahrzehnt des Testens verschiedener Erntemaschinen, Pflanzdichten und der zu diesem Zweck gezüchteten Sorten 'den Code geknackt' hat.
Eine Eigenschaft, die Blaubeersorten für die maschinelle Ernte benötigen, ist, dass sie sich nur lösen, wenn sie sehr reif sind. Horak merkte an, dass ihre Sorte Magica, die in anderer Hinsicht sehr robust ist, bei der maschinellen Ernte auseinanderfällt. Sie haben festgestellt, dass das vorhandene Wurzelsystem im ersten Jahr noch nicht ausreichend verankert ist, um der maschinellen Ernte standzuhalten, weshalb diese Technologie nur für Obstplantagen geeignet ist, die mindestens zwei Jahre alt sind.
Fotoreportage vom IBO-Summit 2025
In Australien wurden inzwischen 100 Hektar für die maschinelle Ernte eingerichtet, und eine ähnliche Fläche soll 2026 und 2027 bepflanzt werden. "Die maschinelle Ernte ist während der Hauptsaison, wenn die Preise gesunken sind, sehr nützlich."
Er betonte, dass sie nicht die Absicht hätten, diese Technologie in einem Land wie Südafrika einzuführen, wo es keinen Arbeitskräftemangel gibt und wo, wie er sagte, die Beschäftigung in der ländlichen Bevölkerung durch die Blaubeerindustrie von größter Bedeutung ist.
© Carolize Jansen | FreshPlaza.dePodiumsdiskussion über die weltweite Produktion unter der Leitung von Stephen Taylor mit Amelie LIu (Joy Wing Mau), Dominika Kozarzewska (Polskie Jagody), Kasey Cronquist (US Highbush Blueberry Council), Andres Armstrong (Chilean Blueberry Council) und George Jesset (Costa)
Der Wert der Blaubeere in Indien liegt bei den Schubkarrenverkäufern
Sachin Khuranas und Gagan Khoslas Beitrag über Indien war ein aufschlussreicher Kontrapunkt zur Einzelhandelsveranstaltung im weiteren Verlauf des IBO-Programms. Die Pioniere des Blaubeerverkaufs sind die Schubkarrenverkäufer. "Der Wert der Blaubeeren liegt bei ihnen", erklärten sie den Delegierten.
© Carolize Jansen | FreshPlaza.deSachin Khurana und Gagan Khosla
Traditionelle Vertriebskanäle machen in Indien immer noch 85 % des Absatzes von Frischprodukten aus, der Rest entfällt auf den Einzelhandel und den E-Commerce (wie den berühmten Quick-Commerce-Kanal des Landes). Importeure tun gut daran, ihre Produkte über alle Kanäle zu vertreiben. Die meisten importierten Blaubeeren werden per Luftfracht transportiert.
Dabei betonten sie, wie wichtig es ist, die Kennzeichnungsvorschriften genauestens einzuhalten und die richtigen Partnerschaften aufzubauen, wobei zu berücksichtigen ist, dass sich die Regionen des Landes deutlich voneinander unterscheiden.
© Carolize Jansen | FreshPlaza.de Kevin Hamilton (USHBC), Amelie Liu (Joy Wing Mau), Sabina Wyant (Marks & Spencer), Roger Horak (United Exports), mit Moderator Mike Knowles von Fruitnet
In der Podiumsdiskussion zum Einzelhandel wies Sabina Wyant von Marks & Spencer auf den Unterschied zwischen dem britischen Einzelhandel und seinen europäischen Gegenstücken hin: Letztere werden stark von Marken dominiert, während britische Einzelhändler Eigenmarken verwenden und dabei die Sorten und Herkunft der Blaubeeren angeben.
Die stärkste Umwandlung von Marken in Absatzzahlen findet in Asien statt, wie Roger Horak von United Exports feststellte. "Die Verbraucher in China wissen besser, was sie wollen", sagte er und wies darauf hin, dass sie kürzlich durch die neu eingeführte Marke Lán Yǒu Ozblu einen Preisaufschlag von 30 % erzielt hätten.
Kevin Hamilton, Vizepräsident des US Highbush Blueberry Council (USHBC), stellte fest, dass eine Neupositionierung von Blaubeeren in den Köpfen der Verbraucher – weg vom Obst- und Gemüseregal hin zum Snackbereich – ein wichtiger Schwerpunkt ihrer Arbeit sei. Unter Bezugnahme auf die gelungene Kombination von Erdbeeren und Wimbledon sowie Avocados in Form von Guacamole und dem US-Superbowl merkte er an, dass die Fußball-Weltmeisterschaft in Nordamerika eine perfekte Marketinggelegenheit sei, um Blaubeeren als gesunden Snack im Zusammenhang mit diesem Ereignis zu promoten.
