Das insolvente Kartoffelverarbeitungsunternehmen CêlaVíta aus den Niederlanden wird doch keinen Neustart wagen, gab Insolvenzverwalter Frans Aartsen am Dienstag bekannt. Seiner Meinung nach schreckten potenzielle Käufer vor „der Größe und Komplexität der Produktionsstätte" zurück. Auch die komplizierte Eigentumsstruktur der Fabrik erschwerte einen Neustart. Der Insolvenzverwalter wird in den kommenden Tagen mit verschiedenen Beteiligten über das weitere Vorgehen beraten, mit dem Ziel, die Produktionsstätte zu demontieren. Die Produktion in der Fabrik in Wezep kam im vergangenen Monat zum Erliegen, als Insolvenz angemeldet wurde. Für alle 171 Mitarbeiter wurde die Entlassung beantragt.
Im vergangenen Monat gab Aartsen bekannt, dass sich etwa zehn Kandidaten für die Übernahme des Unternehmens gemeldet hatten. „Wie ernst es ihnen ist, muss sich noch zeigen. Aber aufgrund der ersten Einschätzung sind wir zuversichtlich, auch aufgrund der Anzahl der Kandidaten", teilte der Insolvenzverwalter zuvor mit. CêlaVíta gehörte zuvor dem Pommes-Frites-Hersteller McCain, der es jedoch Anfang März vergangenen Jahres an den Investor Nimbus verkaufte. Laut Aartsen hat sich diese Investmentgesellschaft nicht als Kandidat für einen Neustart beworben.
Der Kartoffelanbauer Bert Slöetjes ist nicht überrascht, dass das Unternehmen keinen Neustart wagt. „Angesichts der Lage auf dem Kartoffelmarkt gibt es derzeit niemanden, der die Übernahme wagen möchte", sagte er gegenüber Omroep Gelderland. Er selbst sitzt nun auf rund 15.000 Tonnen Kartoffeln, die nicht verkauft werden können. „Wir können nur abwarten. Glücklicherweise lassen sich Kartoffeln gut lagern. Wir müssen prüfen, ob sich ein anderer Abnehmer findet und wie viel wir in den kommenden Monaten noch verkaufen können."
Zur weiteren Abwicklung ist eine Besprechung mit den Beteiligten geplant. Dazu gehören unter anderem McCain und Nimbus, aber auch die Steuerbehörde. Laut Aartsen wird dies letztendlich zur Schließung der Fabrik führen. Das Gebäude von CêlaVíta muss bis Ende November geräumt sein, da dann der Mietvertrag mit Nimbus ausläuft und die Fabrik leer übergeben werden muss. Der Vertrag wurde bereits zu einem früheren Zeitpunkt gekündigt. Aartsen bezeichnet diese Aufgabe in De Stentor als „eine Herausforderung".
Quelle: Omroep Gelderland / De Stentor / NOS