Die wichtigsten Verbände von Bananenanbauern und -exporteuren aus Ecuador, Kolumbien, Costa Rica, Guatemala, Peru und der Dominikanischen Republik schlagen Alarm. In einer gemeinsamen Erklärung äußern sie ihre Besorgnis über die Einkaufspolitik europäischer Supermärkte. Ihrer Meinung nach berücksichtigen diese kaum die tatsächlichen Herausforderungen in diesem Sektor.
Die Supermärkte zahlen den Organisationen zufolge zu niedrige Preise. Sie nutzen Bananen oft als "Lockmittel", um Kunden anzulocken, ohne Rücksicht auf die Kosten und Anstrengungen der Erzeuger zu nehmen. Vor allem das Engagement für Nachhaltigkeit werde nicht ausreichend honoriert, sagen die Branchenverbände.
Darüber hinaus gibt es Kritik an verschiedenen Projekten von NGOs und internationalen Organisationen. Diese konzentrieren sich oft auf die Kontrolle der Lohnbedingungen, lassen aber nach Ansicht der Erzeuger den wichtigsten Punkt außer Acht: die Gewährleistung eines fairen Preises für ihr Produkt. Nur dann können die Erzeuger die Lebensbedingungen ihrer Arbeiter verbessern.
Die Situation ist ohnehin schon schwierig genug. Die Erzeugergemeinschaften sind mit zunehmender Unsicherheit in der Region konfrontiert. Auch der illegale Drogenhandel in Richtung Europa nimmt zu, was zusätzliche Risiken mit sich bringt.
Vor diesem Hintergrund fordern die Organisationen die europäischen Supermärkte auf, ihre Nachhaltigkeitsversprechen einzuhalten. Keine Einzelprojekte, sondern konkrete Zusammenarbeit mit bestehenden Sozialprogrammen innerhalb des Sektors. Damit kann sich für die Familien hinter dem Bananenanbau und für die Entwicklung des ländlichen Raums wirklich etwas ändern.
"Wenn Supermärkte Nachhaltigkeit ernst nehmen, gehört dazu auch ein fairer Preis", so die Vertreter. "Nur so können wir eine Zukunft aufbauen, die den Menschen, die Umwelt und den fairen Handel in der gesamten Lieferkette respektiert."
Weitere Informationen:
www.clusterbananerodelecuador.org