Am Vorabend der Ernte der neuen Goodness Me®-Ernte hat Kris Wouters interessierten Erzeugern die Möglichkeit geboten, sich den Apfel im Rahmen einer Führung und einer Erläuterung zum Anbau anzusehen. An mehreren Tagen wurden (ausländische) Erzeuger, darunter Belgier, Niederländer, Deutsche, Österreicher, Franzosen, Italiener und Spanier, eingeladen, einen Blick auf den Betrieb der Familie Wouters zu werfen.
Am Freitag, dem 12. September, fand ein Nachmittag für ausländische Erzeuger statt, und am Montagabend hatten interessierte Belgier die Möglichkeit, sich den "Apfel 2.0", wie sie ihn selbst nennen, anzusehen. "Wir stellen großes Interesse fest", sagt der Erzeuger/Händler aus dem flämischen Geetbets.
© Jannick Flach | FreshPlaza.de
Ende vergangenen Jahres wurde die neue Sorte auf der Interpoma 2024 vorgestellt, für die Wouters Fruit die exklusive europäische Lizenz besitzt. In dieser Saison wird der Apfel noch nicht kommerziell verkauft, sondern der Schwerpunkt liegt auf umfangreichen Untersuchungen unter anderem zu Fruchtansatz, Ausdünnung, Lagerfähigkeit und Anbaumethoden. In Belgien wird GoodnessMe derzeit von vier Erzeugern angebaut, darunter die am 12. September besuchten Parzellen von Wouters Fruit selbst und dem Bio-Anbaubetrieb VerKen Bio Deli-Vers. Auf diese Weise möchte das Unternehmen interessierten Erzeugern einen Einblick in die Vorteile und möglichen Herausforderungen der Sorte geben. "Denn natürlich sind wir von dieser Sorte sehr begeistert. Sie ist äußerst produktiv, doppelt gen-schorfresistent und hat eine sehr gute Lagerfähigkeit. Dennoch möchten wir natürlich transparent sein, was die Herausforderungen angeht, denen wir begegnet sind. So verlangt es beispielsweise die Ehrlichkeit, zu sagen, dass sich die Sorte in diesem Jahr nicht als resistent gegen Feuerbrand und Krebs erwiesen hat. Allerdings scheint sie immer noch weniger anfällig zu sein als andere bekannte Sorten."
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Korrekte Pflege erforderlich
Eine frühzeitige Warnung bezüglich der Ausdünnung an diesem Nachmittag zeigt außerdem, dass Kris nicht mit jedem zusammenarbeitet, wenn es um GoodnessMe geht. "Der Baum ist extrem produktiv, was schön ist, aber auch Risiken mit sich bringt, wie zum Beispiel Ernteausfälle bei unzureichender Ausdünnung", erklärt er. "Wenn eine Blüte dieser Sorte bestäubt wird, wird sie sehr schnell zu einem Apfel. Bei Sorten, die weniger fruchtbar sind, dauert das beispielsweise einige Tage, bei GoodnessMe geschieht dies manchmal innerhalb eines Tages. Das sorgt für eine einfache Fruchtbildung, kann aber auch negative Auswirkungen haben. Wenn man dann nichts unternimmt und zu viele Äpfel hängen lässt, erhält man kleine Früchte und im folgenden Jahr zu wenige Blütenknospen. Es ist also wichtig, rechtzeitig ausreichend auszudünnen, damit ein gutes Volumen übrig bleibt. Das ist derzeit der schwierigste Punkt, den es zu meistern gilt. Sowohl chemische als auch mechanische Ausdünnung werden getestet, wobei besonderes Augenmerk auf den biologischen und regenerativen Anbau gelegt wird. Wir unterstützen unsere Kollegen natürlich dabei, achten aber auch darauf, dass sie bereit sind, es richtig zu machen", warnt er.
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Anschließend erläuterte der Händler den Anwesenden seine Erfahrungen und Erkenntnisse, die er und Ann Gomand von Pcfruit in Bereichen wie der Auswahl von Unterlagen, der Auswahl von Bestäubern, der Ausdünnung und den Behandlungen gewonnen haben. "Dank ihrer doppelten Resistenz gegen Schorf und Mehltau sind kaum Spritzungen erforderlich, was die Sorte sowohl für ökologische als auch für konventionelle Erzeuger im Hinblick auf den europäischen Green Deal interessant macht. Und das zeigt sich, denn wir haben bereits Dutzende von Erzeugern aus Nordeuropa empfangen. Es ist ein Apfel, der sich besonders für den nordeuropäischen Anbau eignet. Wir sehen zwar ein gewisses Interesse aus Südtirol und den Bergen Spaniens, aber Nordeuropa überwiegt nach wie vor." Sobald genügend Pfropfreiser zur Verfügung stehen, wird mit einer vollständigen Umstellung auf den kommerziellen Anbau gerechnet.
Regenerativer Obstbau
Neben dem Sortenverständnis wurde auch der regenerative Obstbau untersucht und wie GoodnessMe dabei eine wichtige Rolle spielen kann. So wird zum Beispiel viel mit regenerativem Anbau experimentiert. "Der Schwerpunkt liegt auf dem Aufbau eines gesunden und widerstandsfähigen Bodenlebens als Grundlage für starke Bäume und einen nachhaltigen Anbau", erklärte Ann von PCFruit. "Eines der wichtigsten Prinzipien ist es, den Boden so wenig wie möglich zu stören. Vor der Pflanzung wurde mit Gründüngung gearbeitet: Mischungen aus mehr als zehn verschiedenen Pflanzenarten, die zusammen das mikrobielle Bodenleben stärken. Jede Pflanze bringt ihre eigenen Mikrobiome mit, und mehr Vielfalt bedeutet mehr Bodenaktivität."
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Anstatt den Boden umzugraben, wurde beim Pflanzen nur ein schmaler Streifen für die jungen Bäume geöffnet. Auch unter den Bäumen wird mit Holzschnitzeln zum Schutz des Bodens und zur Unkrautbekämpfung experimentiert, und auf dem Betrieb von VerKen Bio Deli-Vers mit Klee als Unterbewuchs. Chemische Unkrautbekämpfung wird vermieden, um das Bodenleben zu schützen. "Wir haben eine Wette abgeschlossen, welche der beiden Methoden in einigen Jahren am besten funktioniert", lacht Kris.
Darüber hinaus werden kommerzielle Biostimulanzien getestet und sogar Experimente mit der Zugabe von pilzreichem Waldboden durchgeführt. "Wir wollen den Anteil an Pilzen erhöhen, da diese für eine gesunde Wurzelumgebung entscheidend sind – besser als eine Dominanz von Bakterien", so Ann. Kris: "Die ersten Ergebnisse werden gegen Ende des Jahres erwartet. Wir hoffen, dass wir mit diesem regenerativen Ansatz neben einem gleichbleibend guten, nachhaltigen Apfel auch die Wachstumskraft und Widerstandsfähigkeit der Bäume strukturell verbessern können."
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Weitere Informationen:
Kris Wouters
Devos-Wouters
Tel.: +32 16 77 97 58
[email protected]
www.woutersfruit.be
www.goodnessmeapples.com
