Nach einem ruhigen Start kommt die Lauch-Saison im September langsam aber sicher in Schwung. „Wir nähern uns dem Ende der Sommersaison. Wir haben noch einiges an Gewächshausgemüse im Sortiment, aber wir wechseln jetzt zum neuen Lauch, der traditionell unser wichtigstes Produkt ist, aber auch Kohl und Knollensellerie gewinnen wieder an Bedeutung", sagt Charlotte Buyck von Calsa.

„Der August war ein schwieriger Monat", fährt sie fort. „Der Lauch war zwar schon da, aber der Absatz verlief noch sehr schleppend. Wenn man sich dann den Anfang September ansieht, stellt man fest, dass sich die Lage wieder etwas gewendet hat. Es wurde kühler und regnerischer, wodurch wir sofort einen Anstieg der Nachfrage verzeichneten. Um diese Zeit passen auch die Supermärkte ihre Regale an, sodass Wintergemüse langsam mehr in den Vordergrund rückt. Außerdem begeistern sich die Verbraucher bei kälteren Temperaturen eher für Lauch. Bis vorige Woche war das Angebot noch begrenzt, aber jetzt beginnen sich alle vorzubereiten, sodass wir hoffen, dass die Nachfrage auf dem Markt in der kommenden Zeit weiter steigen wird."
Nach einem schwierigen Start steigt die Nachfrage nun wieder an. „Vor allem in Märkten wie Frankreich und Spanien ist die Nachfrage bereits recht hoch. In dieser Zeit sind das interessante Absatzgebiete, da sie in den vergangenen Jahren zunehmend mit den hohen Temperaturen im Sommer zu kämpfen hatten. Das war auch in diesem Sommer wieder der Fall, weshalb sie im Herbst oft in größeren Mengen auf den Markt kommen. Jetzt bleibt abzuwarten, ob die Nachfrage mit dem steigenden Angebot gegen Ende des Monats Schritt halten kann. Der September ist traditionell noch ein schwieriger Monat in Bezug auf den Verbrauch, aber im Oktober kommen wieder viele Menschen auf den Markt, um Lauch zu kaufen. Aber natürlich ist es jetzt noch zu früh, um etwas Definitives dazu zu sagen."

Unvollkommenheiten
Allerdings gibt es einige Bedenken hinsichtlich der Qualität, wie der Exporteur aus dem flämischen Ardooie angibt. „Es war natürlich ein warmer, trockener Sommer, was in Kombination mit den immer knapper werdenden Mitteln zu einer minderwertigen Qualität in dieser Saison geführt hat. Die Trockenheit wirkt sich nicht nur auf den Lauch selbst aus, sondern auch auf die Wirksamkeit von Pflanzenschutzmitteln. Ein paar Tage guter Regen wären daher sehr willkommen, aber der lässt schon lange auf sich warten. Das sehen wir nicht nur in Belgien, sondern auch in unseren Nachbarländern wie den Niederlanden und Frankreich."
Macht sich Charlotte deshalb Sorgen um die Zukunft? „Ja, schon. Auch um die Zukunft bestimmter Sorten. Es ist bereits so, dass gewisse Sorten in manchen Jahreszeiten besser abschneiden als andere. Krypton ist beispielsweise eine Sorte, die in dieser Zeit weniger geeignet ist, weshalb nach Sorten gesucht wird, die widerstandsfähiger gegen die Wetterbedingungen sind. Wir erwarten auch, dass Züchter hier noch viel für uns tun können, aber letztlich muss der Verbraucher vielleicht auch akzeptieren, dass ein Produkt unter den derzeitigen Vorschriften nicht immer perfekt sein kann. Das ändert nichts am Geschmack, aber wir müssen ein Bewusstsein dafür schaffen."

Abwarten
© CALSA NVNeben Lauch nehmen mit Beginn des Herbstes auch andere Freilandgemüse wie Weißkohl und Knollensellerie wieder einen größeren Anteil im Sortiment von Calsa ein. „Auch grüner Sellerie wird noch bis Ende November angeboten. Hier sehen wir schwankende Preise, die eher niedrig sind, während die Produktqualität eigentlich sehr gut ist. Bei Weißkohl gibt es derzeit ein großes Angebot, wodurch die Preise niedriger sind. Bei Knollensellerie sind wir bereits mit der Frühkultur beschäftigt, aber die Hauptsaison beginnt erst im Oktober. Es bleibt auch abzuwarten, ob das Wachstum weiterhin anhält. Die Parzellen, auf denen der Erzeuger nicht zusätzlich bewässern konnte, bleiben derzeit im Wachstum zurück. Die Ernte wird daher wahrscheinlich später als normal erfolgen", erklärt sie.
„Wie sich das genau entwickeln wird, ist daher noch schwer zu sagen. Es handelt sich um ein volatiles Produkt, denn während die Preise in den zurückliegenden Jahren recht hoch waren, scheint es in diesem Jahr ein großes Angebot zu geben. Das kann den Markt schnell umkehren. Wir müssen noch abwarten, wie sich die Lage genau entwickeln wird. Wir sind nun einmal von der Natur abhängig, sodass ein früher Frost noch viel verändern kann, wenn noch nicht alles geerntet ist. Das kann die Situation wieder völlig anders gestalten. Das macht es natürlich auch interessant. Jedes Jahr bringt neue Herausforderungen und unerwartete Entwicklungen mit sich."
Ein besseres Bild für den flämischen Exporteur wird sich auf der kommenden Fruit Attraction in Madrid ergeben, wo sie traditionell vertreten sind. „Neben Berlin ist diese Messe für uns sehr wichtig geworden. Sie ist eine gute Gelegenheit, den Markt zu prüfen und darüber hinaus mit unseren bestehenden und potenziellen Kunden in Kontakt zu treten. Madrid hat sich in den vergangenen Jahren zum idealen Ort entwickelt, um zu dieser Jahreszeit effizient an einem Ort viele Menschen zu treffen."
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Links: ein Erzeuger von Calsa, der den Lauch vorbereitet, rechts: Werkstudent Aimé, der mit aufs Feld gegangen ist, um die Qualität zu beurteilen
Calsa ist als Aussteller auf der Fruit Attraction in Madrid vertreten: Halle 4, Stand C-01.
Weitere Informationen:
Charlotte Buyck
Calsa
Roeselaarsestraat 9b
8850 Ardooie, Belgien
Tel: +32(0) 51 74 73 74
[email protected]
www.calsa.be