„Letztlich möchten wir Erdbeeren für 500 Yen (~2,80 EUR) pro Schachtel verkaufen", sagte Hiroki Koga, Gründer und CEO von Oishii, als er das JPFA-Symposium mit einem kühnen Ziel eröffnete.
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Hiroki Koga
Seit den Anfängen, als Oishii-Beeren für 50 USD pro Kiste verkauft wurden, sind die Preise stetig gesunken, auf 20 USD und jetzt 7,99 USD auf dem US-Markt. Diese Preissenkung soll Erdbeeren für einen breiteren Kundenkreis erschwinglicher machen. Die kürzlich eröffnete Forschungs- und Entwicklungsfarm von Oishii in Tokio spielt eine zentrale Rolle in dieser Strategie, deren Ziel es ist, die Betriebskosten zu senken und die Wirtschaftlichkeit zu stärken, die notwendig ist, um den Preis von 2,80 EUR zu erreichen. „Unsere neue Megafarm ist vollständig automatisiert und wird mit Software und maschinellem Lernen betrieben, wodurch wir die Kosten massiv senken können", erklärte Hiroki. Die Wirtschaftlichkeit wird durch niedrige Energiekosten weiter unterstützt, da die Anlage mit Wasserkraft und Solarenergie betrieben wird und mehr Strom erzeugt, als sie verbraucht.
© Rebekka Boekhout | FreshPlaza.deNagateru Nozawa und Yoshio Shiina von MIRAI, einem japanischen Anbieter von vertikalen Farmen und Systemen, präsentieren einige ihrer Produkte.
Am zweiten Tag des Symposiums ging es jedoch nicht mehr nur um Erdbeeren. „In Pflanzenfabriken geht es nicht mehr nur um Blattgemüse. Mit den richtigen Modellen, der richtigen Software und internationaler Zusammenarbeit können sogar tropische Pflanzen wie Mangos oder Wasabi in Innenräumen angebaut werden. Der Schlüssel liegt darin, Pflanzenphysiologie mit datengestützter Produktionsplanung zu verbinden, sonst können wir nicht effektiv skalieren", erklärte Paul Gauthier, Professor an der Queensland Alliance for Agriculture and Food Innovation (QAAFI), auf dem Symposium.
Die Diskussion befasste sich auch mit Pflanzen, die über das typische Portfolio der vertikalen Landwirtschaft hinausgehen. Großflächige Pflanzen wie Ananas, Papaya und Mango wurden als wirtschaftlich attraktiv, aber technisch anspruchsvoll hervorgehoben. Ihre Erträge und Marktpreise variieren erheblich und reichen von 680 USD pro Tonne für Ananas bis zu 1.300 USD pro Tonne. Diese Pflanzen benötigen mehr Platz und Anpassungsstrategien, doch ihr Potenzial für die Indoor-Landwirtschaft bleibt hoch, wenn sich die Technologie weiter verbessert. Das sind zwar große Pläne, aber sind sie auch realistisch? Die Zeit wird es zeigen.
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Masahiko Suzuki und Gauri Maharjan von Signify stellten das dynamische Beleuchtungssystem des Unternehmens vor, mit dem es auf die sich ändernden Anforderungen des japanischen Marktes reagieren will.
Ein weiteres wiederkehrendes Thema war die dynamische Modellierung von Pflanzen, bei der alles, von der Genetik und Schädlingsbekämpfung hin zu Nährstoffverhältnissen, Lichtrezepturen und Luftströmung, miteinander verbunden ist. „Wenn man genau weiß, wie die Pflanze reagiert, kann man Erträge prognostizieren, Anbaupläne anpassen und die Energieeffizienz optimieren", erklärte ein Referent und zeigte ein Flussmodell, bei dem Fotosynthese, Atmung und Umweltparameter kontinuierlich überwacht wurden.
Die Produktionsplanung ist ein häufig angesprochenes Thema für japanische Erzeuger. Eine Demonstration der Farm-Software von Macnica durch Yoshiyuki Kurimoto zeigte, wie Daten zum Wachstumszyklus von Pflanzen in Betriebsmodelle integriert werden, um die Ernte besser vorherzusagen und den Arbeitsaufwand zu verwalten. Macnica wirbt bei Erzeugern für seine Farm-Steuerungssoftware, um ihnen eine bessere Kontrolle über ihre Betriebe zu ermöglichen und eine konstante Versorgung des Marktes sicherzustellen. Das nächste Update wird näher auf dieses zunehmend wichtige Thema eingehen.
Dennoch machten die Referenten deutlich, welche Hürden es zu überwinden gilt: Abhängigkeit von Arbeitskräften, hohe Energiekosten und Schwankungen bei den Ernteerträgen. Die japanischen CEA-Akteure stellten diese Herausforderungen dar und wiesen auf die Notwendigkeit effizienterer LEDs, einer besseren Überwachung von EC und Wasser sowie einer Reduzierung manueller Aufgaben hin. Als eine mögliche Antwort wurde KI vorgestellt, mit Plattformen, die den Einsatz von Düngemitteln, die Überwachung von Treibhausgasen und die Umweltkontrolle in einem einzigen Entscheidungsrahmen integrieren können.
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Die Teilnehmer des JPFA-Symposiums 2025
Zum Abschluss des Symposiums dankte Eri Hayashi, Präsidentin der JPFA, allen Teilnehmern und gab voller Begeisterung bekannt, dass das dritte internationale JPFA-Symposium zum Thema Pflanzenfabrik vom 31. August bis 1. September 2026 in Chiba, Japan, stattfinden wird.
Behalten Sie auch die Fotoreportage zum JPFA-Symposium im Auge, die am 3. September veröffentlicht wird.
Diese Artikelserie erscheint in Zusammenarbeit mit:
Japan Plant Factory Association
Eri Hayashi, Präsidentin
[email protected]
www.npoplantfactory.org