Die Apfelernte hat in den Tälern Val di Non und Val di Sole im italienischen Trentino begonnen. Aber dieses Jahr ist alles anders: Es gibt eine technologische Meisterleistung, die in die Geschichte eingehen wird.
Die frisch gepflückten Äpfel werden nun per Seilbahn zum Lager transportiert. Das Seilsystem verbindet eine der Packstationen von Melinda in Predaia mit den unterirdischen Zellen in der alten Mine von Rio Maggiore. Diese liegen 900 Meter vom Eingang entfernt auf einer Höhe von etwa 575 Metern.
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Laut Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida zeigt die neue Seilbahn von Melinda, wie die Next-Generation-Fonds der EU Unternehmen bei der Energiewende unterstützen können. "Dieses Projekt spart Tausende Lkw-Fahrten. Dadurch werden die CO₂-Emissionen reduziert und die Sicherheit für die Mitarbeiter erhöht. Es zeigt auch, wie die Regierung italienische Unternehmen unterstützt."
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Mit Unterstützung von Next Generation EU – die 40 % der Investition ausmacht – ist es die erste Seilbahn der Welt, die speziell für den Transport von Obst konzipiert wurde. Melinda arbeitete mit dem internationalen Seilbahnspezialisten Leitner und lokalen Fachleuten zusammen.
© MELINDAErnesto Seppi, Vorsitzender von Melinda
Ernesto Seppi, Vorsitzender von Melinda, ist stolz. Seiner Meinung nach beweist die Seilbahn, wie Ressourcen effizient eingesetzt werden können. Darüber hinaus passt dies zu einem Nachhaltigkeitsprozess, den Melinda seit Jahren verfolgt: erneuerbare Energien, Tropfbewässerung zur Wassereinsparung und natürliche Kühllagerung in unterirdischen Zellen.
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Auch die Sicherheit profitiert davon: Die Mitarbeiter erhalten nun einen separaten Zugang zu den unterirdischen Zellen. Das verringert Missverständnisse, vereinfacht die Arbeitsorganisation und bietet zusätzlichen Schutz an diesem besonderen Standort.
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Die Seilbahn ist 1,3 Kilometer lang und hat einen Höhenunterschied von fast 90 Metern. Mit einer Geschwindigkeit von 5 Metern pro Sekunde transportiert sie pro Stunde 460 Behälter mit einem Gewicht von jeweils 300 Kilogramm. So gelangen die Äpfel in die unterirdischen Zellen in den Dolomiten, wo die natürliche Kühllagerung im Vergleich zur herkömmlichen Lagerung bis zu 30 % Energie einspart.
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Neben logistischen Vorteilen gibt es auch Vorteile für die Umwelt: Jährlich entfallen mehr als 5.000 Lkw-Fahrten. Die mit erneuerbaren Energiequellen - Fotovoltaik und Wasserkraft - betriebene Seilbahnstruktur nutzt auch das Gewicht der Äpfel auf dem Weg nach unten, um zur Energieerzeugung beizutragen.
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Die offizielle Eröffnung ist für den Herbst geplant, an der nationale und lokale Behörden teilnehmen werden. Aber schon jetzt ist die "Funivia delle Mele" der Stolz der Genossenschaft Trentino und ein Symbol für Innovation und Nachhaltigkeit.
Weitere Informationen:
melinda.it