Der Spätsommer steht für die Kartoffel- und Zwiebelbranche bereits seit vielen Jahren im Zeichen von Veranstaltungen und Feldtagen, deren Höhepunkt traditionell die Potato Europe in der ersten Septemberwoche bildet. Fester Termin in der Vorwoche zur Potato Europa ist mittlerweile der Weuthen Kartoffeltag in Schwalmtal an der deutsch-niederländischen Grenze. Obwohl sich die Veranstaltung in erster Linie an Vertreter der Kartoffelbranche, darunter Landwirte, Vermarkter sowie Zulieferer, richtet, findet auch der Zwiebelsektor seit der Einführung des Zwiebeldemofeldes vor einigen Jahren seinen Weg nach Schwalmtal.
Trotz der düsteren Aussichten zur laufenden Kartoffelsaison war die Stimmung vor Ort überwiegend gut. Erwähnenswert ist dabei der hohe Zuspruch aus dem Ausland in diesem Jahr. Neben Deutschland und den Benelux-Ländern waren auch das Vereinigte Königreich, Irland, Dänemark, Polen, Italien und sogar Besucher von außerhalb Europas vertreten.
© Hugo Huijbers | FreshPlaza.de
Impressionen des diesjährigen Kartoffeltags. Im Uhrzeigersinn: Friedrich Boecker von Agroplanta, flankiert von zwei Kollegen der BASF, das Team des Kartoffelzüchters Norika, das Team der Handelsagentur Dankers-Daltex, und Konstantin Müller im Zwiebeldemofeld.
Zwiebeln statt Kartoffeln?
In den vergangenen Jahren haben alle Beteiligten der Lieferkette gut an der Kartoffel verdient (FreshPlaza.de berichtete). Hohe, attraktive Preise führten dabei zur Ausweitung der Anbauflächen in weiten Teilen Europas. Die guten Wetterbedingungen und die etwas rückläufige Nachfrage in diesem Jahr trugen ebenfalls zu einem erheblichen Überangebot in allen Segmenten bei. "Das könnte dazu führen, dass sich viele Landwirte wieder nach Alternativen zum Kartoffelanbau umsehen, wobei sicherlich auch die Zwiebel wieder in den Vordergrund rückt", prognostiziert ein Züchter. Jüngsten AMI-Zahlen deuten derweil auf ein stetiges Wachstum der Zwiebelanbaufläche in weiten Teilen Deutschlands hin.
Die Ergebnisse auf dem Zwiebeldemofeld ließen unterdessen zu wünschen übrig. Das überwiegend warme Sommerwetter ging stellenweise mit heftigen Regenfällen in der Region Niederrhein einher, was sich entsprechend auf das Wachstum der Zwiebeln niederschlug. Wichtige Parameter in der Sortenzucht seien weiterhin Mehltauresistenz sowie eine gute Lagerfähigkeit, damit der Handel möglichst das ganze Jahr über mit deutschen Zwiebeln beliefert werden kann. Zu den vielversprechenden Neuzugängen gehören unter anderem Hysoon (bejo), Promotion, Nation und Allurion (Syngenta) sowie Bellesco (Hazera). Bei den Kollegen auf dem benachbarten Kartoffeldemofeld standen vor allem die Pommes-frites-Sorten im Vordergrund.
© Europlant GmbH
Drohnenaufname der beiden Demofelder / Bild: Europlant GmbH.
Weitere Informationen:
https://www.weuthen-gmbh.de/