Der peruanische Obstexport erfolgte in den vergangenen Monaten vor dem Hintergrund eines weltweit reichlichen Angebots. Die Preise gerieten unter Druck, und logistische Herausforderungen zwangen die Exporteure, ihre Vorgehensweise anzupassen. Dennoch gibt es für die kommenden Wochen Lichtblicke: Die Preise scheinen sich vorsichtig zu erholen. Die Exporteure setzen nun voll auf Marktdiversifizierung, neue Absatzkanäle und Kosteneinsparungen, um dem unberechenbaren internationalen Markt zu begegnen.
© Agrocosta Perú
Für Agrocosta war vor allem die Avocado-Saison eine Herausforderung. Zwischen Mai und Juli stiegen die Exporte um nicht weniger als 30 %, was zu einem Überangebot und Preisrückgängen in Europa führte. „Die Preise fielen auf einen Tiefststand von 5 bis 6 EUR pro Karton", sagt CEO Jhonny Córdova. „Deshalb haben wir während der Hochsaison bewusst weniger verschifft und unseren Fokus auf das Saisonende verlagert. Diese Strategie zahlt sich nun aus: Die Preise liegen derzeit bei 9 bis 10 EUR und wir erwarten, dass sie in den kommenden Wochen auf 12 bis 13 EUR steigen werden."
© Agrocosta Perú
Europa und die USA sind nach wie vor die wichtigsten Märkte für Agrocosta, aber das Unternehmen beliefert auch Länder wie Südkorea, Japan, Kanada und Russland. Diese Streuung hilft, Risiken abzufedern, wenn sich Angebot oder Nachfrage plötzlich ändern. In den USA kam noch eine zusätzliche Unsicherheit hinzu: die Gefahr höherer Einfuhrzölle auf peruanische Avocados. „Wir haben daher unsere Lieferungen zu Beginn der Saisons vorgezogen und später reduziert, um uns stärker auf andere Märkte zu konzentrieren", so Córdova.
© Agrocosta Perú
Agrocosta arbeitet eng mit angeschlossenen Erzeugern zusammen, die zusammen mehr als 3.400 Hektar Mango- und Avocadoanbaufläche bewirtschaften. Die Zusammenarbeit geht über den Einkauf hinaus: Das Unternehmen bietet technische Beratung, Schulungen und Hilfe bei internationalen Zertifizierungen wie GlobalGAP, Grasp, SMETA, Spring, Leaf Marque und Rainforest Alliance. Agrocosta verfügt auch über eine eigene Verpackungsstation in Piura mit einer täglichen Verarbeitungskapazität von 500.000 Kilogramm, die vollständig zertifiziert ist, einschließlich BASC.
© Agrocosta Perú
Die Vorbereitungen für die Mangosaison, die im November beginnt, sind bereits in vollem Gange. Córdova rechnet jedoch mit einer geringeren Ernte als im Vorjahr. Und das, obwohl Mangos aufgrund ihrer geringen Margen besonders empfindlich auf Kostensteigerungen reagieren. „Der Mangel an Kühlgeräten und die teuren Seefrachtkosten bleiben ein Problem", sagt er.
Um Restströme besser zu nutzen, bereitet sich Agrocosta auf den Einstieg in den Markt für Tiefkühlobst vor. Mangos, Avocados, Heidelbeeren und Erdbeeren, die für den Frischmarkt nicht geeignet sind, erhalten so ein zweites Leben. Ab 2026 will das Unternehmen auch mit dem Anbau und Export von Heidelbeeren, Trauben und Zitronen beginnen.
Weitere Informationen:
Jhonny Córdova
Agrocosta Peru
Tel. +51 968 192 653
[email protected]
www.agrocostaperu.com