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Bremen:

"Aus der Übernahme einiger Apfelquitten-Bäume ist eine innige Liebe geworden"

Wer im September oder Oktober über den Wochenmarkt schlendert, dem steigt hier und da vielleicht ein betörender Duft in die Nase: warm, intensiv und ein wenig nach Honig und Zitrone. Auf den Tischen liegen goldgelbe Früchte mit samtig-pelziger Schale – Quitten. Sie riechen zwar lecker und verführen zum Reinbeißen, sind aber leider nicht für den Rohverzehr geeignet. Erst verarbeitet entfalten sie ihr volles Potenzial.

Marktpatin: Nadin Täschler-Albrecht vom Hof Rohdenburg
Unsere Quitten-Marktpatin, Nadin Täschler-Albrecht, bewirtschaftet gemeinsam mit ihrer Familie den Hof Rohdenburg in Grasberg und ist auf den Bremer Wochenmärkten an der Berliner Freiheit und in Blockdiek zu finden. Auf den Feldern der Familie wachsen das ganze Jahr über diverse Obst- und Gemüsesorten – vor allem das Kartoffel- und Tomatensortiment ist riesig. Nadin Täschler-Albrecht probiert aber auch gern Neues aus. "In diesem Jahr haben wir erstmals mit Melonen experimentiert. Die Ergebnisse sind überraschend gut." Seit zwei Jahren summen außerdem eigene Bienenvölker über die Felder und sorgen für aromatischen Honig. "Leider fliegen sie die Quittenbäume nicht exklusiv an", sagt sie. "Quittenhonig wäre bestimmt der Knaller!"

© Nadin Täschler-Albrecht
Marktpatin Nadin Täschler-Albrecht vor einem ihrer Quittenbäume

Alte Schönheit mit Geschichte
Die Quitte gehört zu den ältesten bekannten Obstgehölzen. Ursprünglich stammt sie aus den warmen Regionen Vorderasiens und des Kaukasus, von wo aus sie schon vor Jahrtausenden ihren Weg in den Mittelmeerraum fand. Die Griechen weihten sie der Liebesgöttin Aphrodite, bei den Römern galt sie als Symbol für Fruchtbarkeit und Glück – kein Hochzeitsfest ohne eine Quitte im Korb der Braut.

Im Mittelalter wuchs sie in fast jedem Kloster- und Bauerngarten. Damals war sie nicht nur Nahrungsmittel, sondern auch geschätzt für ihre Heilwirkung – man setzte sie gegen Magenbeschwerden, Erkältungen und Entzündungen ein. Mit der Industrialisierung und dem Aufkommen neuer Obstsorten geriet sie jedoch in Vergessenheit. Heute erlebt sie, auch dank des wachsenden Interesses an alten Obstsorten, eine kleine Renaissance.

Sortenvielfalt und beste innere Werte
Weltweit gibt es mehrere hundert Quittensorten, die sich grob in zwei Typen einteilen lassen: Apfelquitten, die eher rundlich sind, festeres Fruchtfleisch und ein intensives Aroma besitzen, und Birnenquitten, die länglicher, weicher und milder im Geschmack sind. Die Unterscheidung ist allerdings rein äußerlich – botanisch zählen beide zur gleichen Art (Cydonia oblonga). In Deutschland sind Apfelquitten wegen ihres üppigen Aromas besonders beliebt für Gelees und Chutneys, während sich Birnenquitten leichter zu Mus verarbeiten lassen.

Auch wenn sie im rohen Zustand ungenießbar sind – in der Küche zeigen sich Quitten von ihrer vielseitigen Seite: Sie harmonieren mit süßen wie herzhaften Gerichten, passen ins Kompott ebenso wie als aromatische Beilage zu Braten. Ihr hoher Gehalt an Vitamin C, Kalium, Zink und Eisen macht sie zu einem wertvollen Beitrag für eine ausgewogene Ernährung. Tannine, Pektin und Schleimstoffe sorgen nicht nur für den typischen Geschmack und eine leichte Adstringenz, sondern auch für eine exzellente Gelierfähigkeit – Gelee gelingt damit fast von selbst.

Aus der Region, für die Region
In Norddeutschland beginnt die Quittensaison Mitte bis Ende September. Die robusten Bäume fühlen sich auf Streuobstwiesen ebenso wohl wie im Garten – und liefern reichlich Früchte. Die Quitten von Marktpatin Nadin Täschler-Albrecht stammen alle aus eigenem Anbau. "Vor gut 20 Jahren hat uns ein befreundeter Obstbauer gefragt, ob wir sein Quittengeschäft übernehmen wollen. Er hat uns ein paar Apfelquitten-Bäume herangezogen – und daraus ist eine innige Liebe geworden."

Quitten: bloß keine Angst vorm Material!
Wer noch nie eine Quitte verarbeitet hat: den flaumigen "Pelz" mit einem Lappen abreiben, die Frucht mit einem scharfen Messer oder einem kleinen Hackebeil zerteilen, Kerngehäuse entfernen und auskochen. "Aus dem Saft machen wir Gelee oder Sirup – letzterer ist mein Favorit", sagt Nadin Täschler-Albrecht. "Den Saft im Verhältnis 1:1 mit Zucker aufkochen – fertig! Im Mineralwasser ergibt das eine herrlich aromatische Erfrischung und mit Sekt, Limette und Minze eine tolle Alternative zum Hugo." Auch Quittenmus lässt sich vielseitig verwenden. "Wir machen da Quittenbrot draus. Das funktioniert ähnlich wie Kürbisbrot, bloß dass man dafür eben dem Teig Quittenmus zugibt", sagt die Quittenexpertin.

Ein spätsommerlicher Genuss
Ob klassisch eingekocht oder kreativ kombiniert – Quitten bringen nicht nur Geschmack, sondern auch eine Extraportion Duft in die Küche. "Und sie sind mal was anderes", sagt Täschler-Albrecht.

Quelle: Märkte Bremen

Weitere Informationen:
https://www.facebook.com/p/Hof-Rohdenburg-100069156052196/

Erscheinungsdatum:

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