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Mehr Bio-Obst und -Gemüse und nachhaltigerer Anbau

Lidl wartet nicht, "bis die Kunden danach fragen"

Die Supermarktkette Lidl sorgte kürzlich mit der Einführung von Bio-Erdbeeren in ihren Regalen für Schlagzeilen und wenig später mit dem Start eines Pilotprojekts zum "nachhaltigen Anbau" von Erdbeeren, Äpfeln und Kartoffeln. Auf der GreenTech Amsterdam hatte Quirine de Weerd das Projekt bereits angekündigt. Zusammen mit Elise Wieringa, Nachhaltigkeitsmanagerin bei Intratuin, stand sie auf der Bühne während des Tages der niederländischen Erzeuger.

Auf der Bühne ging es um Herausforderungen und Chancen, unter anderem im Bereich der Nachhaltigkeit. Elise sprach im Namen von Intratuin unter anderem über einen weniger kritischen Blick auf Insekten. Die derzeitige Null-Toleranz der Verbraucher müsse verschwinden, um Schritte in Richtung eines nachhaltigeren Pflanzenschutzes zu machen.

Auch Lidl unternimmt Schritte, in seinem Fall im Bereich Kartoffeln, Obst und Gemüse. Mit einem Pilotprojekt, gemeinsam mit Natuur & Milieu, dem Forschungsbüro CLM, Erzeugern und dem Landwirtschaftsministerium, will die Supermarktkette den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel reduzieren.

Mit dem Pilotprojekt will Lidl Erkenntnisse darüber gewinnen, wie sich ein solcher nachhaltigerer Anbau beispielsweise auf die äußeren Merkmale von Obst und Gemüse auswirkt, etwas, worauf Verbraucher neben dem Preis im Regal sicherlich achten. Wer kann, wählt nämlich den Apfel oder die Erdbeere ohne Flecken. Oder ohne Läuse, was derzeit auch in der Freilandanbau von Salat aktuell ist, wo Pflanzenschutzmittel rasch wegfallen, ohne dass es Alternativen gibt.

© Thijmen Tiersma | FreshPlaza.deQuirine de Weerd im Namen von Lidl auf der Bühne während der GreenTech Amsterdam 2025

Nachhaltige Entscheidungen für Kunden
"Wir müssen nachhaltige Entscheidungen für den Kunden treffen", sagte Quirine in Amsterdam. "Denn die Kunden entscheiden mit ihrem Geldbeutel." Seit einigen Jahren setzt Lidl auf die Förderung der "planetary health diet". Diese Ernährungsweise muss auch für Menschen mit kleinem Geldbeutel möglich sein, findet die Supermarktkette.

Obst und Gemüse sind für Lidl eine wichtige Produktgruppe. "Wenn man darin gut ist, vertrauen die Kunden auch dem Rest des Sortiments." Nicht umsonst hat die Supermarktkette beschlossen, einen Obst- und Gemüsepreis in der Marge groß zu machen und Jahr für Jahr auf den Gewinn des Preises für "das beste Obst und Gemüse" hinzuweisen.

Neben dem Fokus auf Obst und Gemüse möchte Lidl auch Vollkornprodukte günstiger machen, erklärte Quirine. "Wir müssen sie zu einer attraktiveren Option machen." Für Verbraucher bedeutet das, dass der Preis attraktiv sein muss. "Das schmerzt uns bei Lidl im Portemonnaie, aber unsere Konkurrenten noch mehr", so die Leiterin Corporate Affairs der Supermarktkette. Später in diesem Jahr startet eine große Kampagne zum Thema Ballaststoffe.

© Lidl Nederland Von links nach rechts: Rutger Westerhof, Natuur & Milieu. Esmée van Veen, Lidl. Peter Leendertse, CLM. Berthe Brouwer, Natuur & Milieu. Maurits Wösten, Lidl. Ellen Klein, CLM. Joost Renirie, Lidl. Imre ter Hedde, Lidl. Jan Ham, Kartoffelbauer Gebr. Ham, bei der Bekanntgabe des Pilotprojekts zum nachhaltigen Anbau von Erdbeeren, Äpfeln und Kartoffeln.

Biologisch
Bis 2026 will Lidl den Umsatz mit biologischem Obst und Gemüse gegenüber 2022 verdoppeln. Der Anteil biologischer Produkte soll von 4 auf 8 Prozent steigen. Ein Schritt in diese Richtung ist die Einführung von Bio-Erdbeeren im Sortiment. Die Supermarktkette will Bio-Erdbeeren einem breiteren Publikum zugänglich machen. "Wir müssen weg vom elitären Image von Bio", so Quirine. Auf diese Weise könne der Bio-Anbau durch eine höhere Nachfrage wachsen. Diese Nachfrage möchte die Supermarktkette selbst schaffen und nicht darauf warten, dass sie von selbst entsteht. "Ich bin es leid zu sagen, dass die Kunden keine Bio-Produkte verlangen und wir deshalb nicht entsprechend handeln."

Aus dem Publikum kam die Frage, ob ein Bio-Erzeuger groß sein muss, um einen Supermarkt wie Lidl beliefern zu können. Nein, antwortete die Leiterin Corporate Affairs. Der Anbau von Obst und Gemüse erfolgt meist lokal und ist anders als im Zierpflanzenbau, auf den sich ihr Kollege von Intratuin auf dem Podium konzentriert, bereits weiter fortgeschritten im Prozess der Vergrößerung. Intratuin sieht eher die Herausforderung, mehr Bio-Produkte in die Läden zu bringen, und stellt fest, dass Bio-Zierpflanzenproduzenten oft noch (zu) klein und zersplittert sind. Eine Bündelung der Anbaukapazitäten könnte hier helfen, den Schritt zu schaffen.

Sowohl Quirine im Namen von Lidl als auch ihre Kollegin Elisa im Namen von Intratuin riefen auf der Bühne in Amsterdam dazu auf, Wissen darüber auszutauschen, was mit Technik im Übergang zu einem nachhaltigeren Anbau und in einem Anbau ohne oder mit weniger chemischen Pflanzenschutzmitteln bereits möglich ist und was bisher nicht. Das Lidl-Pilotprojekt läuft zwei Jahre. Nach jeder Anbausaison werden die Ergebnisse analysiert. Im November 2025 organisiert Lidl eine landesweite Wissensveranstaltung, bei der Erzeuger, politische Entscheidungsträger, NGOs und Wissensinstitute zusammenkommen, um die gewonnenen Erkenntnisse auszutauschen.

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