Seit Mai dieses Jahres ist am ehemaligen Standort der Macoo GmbH in Chemnitz die neugegründete Fruchthandel-Chemnitz GmbH vorzufinden. Das Unternehmen agiert primär als Abholmarkt und bietet Abnehmern aus den Bereichen Gastronomie, Wochenmarkt- und Facheinzelhandel ein breites Spektrum an Obst und Gemüse. Ergänzend wird aber auch Ware ausgeliefert, bestätigt Inhaber und Geschäftsführer Thabet Alsaleh auf Anfrage.
© Fruchthandel-Chemnitz GmbH
Eissalat sowie Radieschen aus dem nahegelegenen Knoblauchsland werden über Partner am Nürnberger Großmarkt zugekauft.
Etwa 70 Prozent der Produktauswahl entfallen auf Gemüse und Kräuter. Frischer Nachschub aus dem fränkischen Knoblauchsland wird zwei- bis dreimal die Woche über den Großmarkt Nürnberg bezogen. Gerade dieser Service findet besonders guten Anklang. "Wir haben zum Beispiel Kunden für uns gewinnen können, die sonst immer zum Großmarkt Leipzig gefahren sind, darunter sogar aus dem tschechischen Grenzgebiet. Wir stellen zudem fest, dass immer mehr deutsche und vietnamesische Groß- und Einzelhandelsgeschäfte von Arabern übernommen werden, die wiederum eine breitere Gemüseauswahl anbieten wollen. Diesem gesellschaftlichen Trend wollen wir entsprechend gerecht werden", so der gebürtige Syrer, der auf über 20 Jahre Erfahrung im deutschen Obst- und Gemüsehandel zurückblickt.
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Bundkräuter aus deutschem Freilandanbau.
Hitzebedingter Engpass bei Dill
Seit Ende der Ferienzeit in der KW 32 hat Alsaleh wieder 'gut zu tun'. Dennoch sei die Angebotslage mitunter eher 'durchwachsen'. Alsaleh: "Ein empfindlicher Artikel wie Dill ist zurzeit extrem schwierig und zu exorbitant hohen Preisen zu bekommen. Hier haben wir meines Erachtens inzwischen die Schmerzgrenze erreicht. Ansonsten verfügen viele Verbraucher hier in Sachsen im Sommer über Salat und Gemüse aus eigenen Kleingärten, was zu einem geringeren Bedarf an gewissen Artikeln beiträgt. Kräuter wie Minze, Koriander, aber eben auch Petersilie (glatt und kraus) werden hingegen gut nachgefragt. Im Gegensatz zu anderen Regionen Deutschlands fragen viele ältere Verbraucher hier in Sachsen auch noch explizit nach Landgurken zum Selbsteinlegen. Auch in diesem Bereich sind wir mit einigen regionalen Landwirten inzwischen gut bestückt."
© Fruchthandel-Chemnitz GmbHEinblick ins Obstsortiment: Grapefruits südafrikanischen Ursprungs (links) sowie italienische Tafeltrauben.
Gute Nachfrage nach Überseezitrus
Im Bereich des Obstes sei das Bild ebenfalls zweigeteilt, führt der Fruchtgroßhändler weiter aus. "Hitzebedingt wird ein Artikel wie Wassermelone momentan in extrem großen Mengen und zu relativ niedrigen Preisen vermarktet. Die heimische Erdbeersaison war dieses Jahr hingegen sehr schwierig und auch das Geschäft mit italienischen Trauben gestaltet sich bislang eher mühsam. Dafür ist aber der Bedarf an Sommerzitrus aus Übersee momentan erfreulich hoch: Zitronen werden trotz erstaunlich hoher Preise kontinuierlich nachgefragt, gleiches gilt für südafrikanische Orri-Clementinen."
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Sommerobst im Wareneingang des Unternehmens: heimische Erdbeeren sowie griechische Wassermelonen.
Herausfordernde Lieferantenakquise
Alles in allem blickt Alsaleh auf ein herausforderndes, jedoch gelungenes erstes Quartal zurück. "Da wir mitten in der Saison gestartet sind, war es mitunter schwierig gute Lieferanten zu finden, insbesondere bei Artikeln die ohnehin schon in geringen Mengen vorhanden sind. Was uns vermarktungstechnisch entgegenkam, ist, dass Chemnitz zur kulturellen Hauptstadt Europas 2025 gekürt wurde. Dies hat zum einen dazu geführt, dass wesentlich mehr Touristen in Chemnitz zugange sind, und zum anderen hat es auch das Geschäft im Gastrobereich gestärkt. Auch die Einzelhändler in der Chemnitzer Innenstadt sind davon betroffen. Insgesamt ist diese Entwicklung also sehr positiv zu sehen."
Weitere Informationen:
Thabet Alsaleh
Fruchthandel - Chemnitz GmbH
Hermann-Pöge-Str. 15
D-09120 Chemnitz
Tel: +49 1525 7515761
[email protected]
https://www.instagram.com/fruchthandel_chemnitz_gmbh/