Einzelhandels- und Restaurantbesuche sind ein fester Bestandteil eines Urlaubs, aber für den Einzelhandelsexperten Prof. Laurens Sloot (EFMI/Universität Groningen) hat dies auch eine wissenschaftliche Seite. Während eines Urlaubs in Deutschland verglich er die Preise von 11 Obst- und Gemüsesorten bei Albert Heijn und der deutschen Supermarktkette Edeka. Albert Heijn ist im Durchschnitt 19 Prozent günstiger als Edeka.
© Laurens Sloot
Laurens Sloot teilte seine Ergebnisse über X/Twitter und zeigte eine Tabelle, in der er die Preise in einer Edeka-Filiale in Lübeck mit den Online-Preisen von Albert Heijn in den Niederlanden verglich. "Wo es Gewichtsunterschiede gab, habe ich sie auf die gleiche Menge zurückgerechnet", verriet er.
Die Preisunterschiede aus der Berechnung sind bemerkenswert, zum Beispiel sind Zwiebeln bei Edeka über 80 Prozent teurer, ein weiterer Ausreißer ist Blumenkohl mit einem Preisunterschied von 42 Prozent. Knoblauch hingegen ist bei Edeka 21 Prozent günstiger.
© Laurens Sloot
"Beide Supermärkte sind Dienstleister mit einem breiten und starken Sortiment. Obst und Gemüse ist eine der größten Produktkategorien innerhalb des Supermarktsektors mit einem Anteil von 13 bis 14 Prozent", sagt Sloot. Dass Albert Heijn in diesem Bereich einen so großen Preisvorteil gegenüber Edeka hat, widerspricht der oft gehörten Behauptung, Lebensmittel seien in Deutschland generell billiger als in den Niederlanden. "Ich weiß, dass Produktgruppen wie Bier, Wein und alkoholfreie Getränke in Deutschland viel billiger sind, vor allem wegen der viel niedrigeren Verbrauchersteuern", bringt Laurens Sloot das auf den Punkt. Der Unterschied bei den O&G-Preisen ist also umso auffälliger, daes sich um eine Kategorie handelt, die von den Unterschieden bei den Verbrauchersteuern oder der Mehrwertsteuer weniger betroffen ist.
Quelle: X/Twitter