Die Ananaserzeugung in Costa Rica macht 30 % des landwirtschaftlichen und etwa 2 % des nationalen BIP aus. Nach Angaben der CANAPEP (Nationale Kammer der Ananaserzeuger und -exporteure) schafft der Sektor rund 38.000 direkte und 148.000 indirekte Arbeitsplätze, wobei 54 % der Exporte auf den nordamerikanischen Markt und 44 % nach Europa gehen.
Seit 2006 koordiniert Canapep eine Zusammenarbeit zwischen Ministerien, Universitäten und dem privaten Sektor. Gemeinsam haben sie ein technisches Handbuch für nachhaltigen Ananasanbau entwickelt, das die Mindestanforderungen festlegt, die Erzeuger erfüllen müssen, um Mitglied von Canapep zu werden und zu bleiben.
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Das Handbuch behandelt fünf Säulen: Umwelt, soziale Verantwortung, Arbeitsbedingungen, Personalschulung und Betriebsmanagement. Um Mitglied zu werden, muss eine Plantage mindestens 70 % einer technischen Diagnose erfüllen, ohne Mängel in kritischen Punkten. Wer unter diesem Grenzwert liegt, muss zunächst einen Verbesserungsplan umsetzen. Danach folgt eine neue Bewertung. Dies geschieht regelmäßig.
Das technische Team von Canapep führt die Bewertungen gemäß den nationalen Vorschriften durch. Das Handbuch wird bei Änderungen der Gesetze (Arbeit, Umwelt, Gesundheit) angepasst. Derzeit ist Version 17 in Kraft. Im Jahr 2024 lag die durchschnittliche Punktzahl bei 96 %.
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Im Bereich Umwelt wurde vom Anbau bis zum Hafentransport eine Lebenszyklusanalyse (LCA) eingeführt. Diese deckte Verbesserungspotenziale auf, beispielsweise beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sowie beim Wasser- und Energieverbrauch. Der Anbau entspricht außerdem 15 der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen.
Arbeitsinspektionen konzentrieren sich auf die Einhaltung der costa-ricanischen Gesetze: obligatorische Sozialversicherung, formelle Verträge, Mindestlohn und keine versteckte Auslagerung über Subunternehmer. Auch die Richtlinien des Arbeitsschutzdienstes werden befolgt. Frauen machen 25 % der Belegschaft aus.
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Canapep ist außerdem vom costa-ricanischen Akkreditierungsinstitut gemäß der Norm INTE/ISO/IEC 17020 als Inspektionsstelle offiziell anerkannt. Damit kann Canapep unabhängige Kontrollen auf Plantagen, in Packstationen und Verarbeitungsbetrieben durchführen.
Hersteller, die die Anforderungen erfüllen, dürfen das Gütesiegel "Afiliado Canapep" verwenden. Dieses Label belegt, dass der Anbau gemäß dem technischen System erfolgt. Es handelt sich dabei nicht um ein Markenzeichen, aber es schafft Vertrauen.
Weitere Informationen:
Abel Chaves Trigueros
CANAPEP
Costa Rica
Tel. +506 2296-2410
[email protected]
www.canapep.com