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Niederlande:

Lidl startet umfangreiches Pilotprojekt für nachhaltigen Erdbeer-, Apfel- und Kartoffelanbau

Als elfmaliger Gewinner des Titels "Bester Supermarkt für Obst und Gemüse" und mit dem Slogan "Die beste Qualität zum niedrigsten Preis" hat sich Lidl einen Namen gemacht. Aber wie haltbar ist diese Position, wenn die Forderungen nach Nachhaltigkeit, Bodengesundheit und Klimawirkung immer dringlicher werden? Lidl stellt sich diese Frage und beschließt, Maßnahmen zu ergreifen. Mit einem ehrgeizigen Pilotprojekt will der Supermarkt den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln reduzieren.

© Lidl Nederland Vlnr: Rutger Westerhof, Natuur & Milieu; Esmée van Veen, Lidl; Peter Leendertse, CLM; Berthe Brouwer, Natuur & Milieu; Maurits Wösten, Lidl; Ellen Klein, CLM; Joost Renirie, Lidl; Imre ter Hedde, Lidl; Jan Ham, Kartoffelanbauer Gebr. Ham.

Gemeinsam mit Natuur & Milieu, der Forschungsagentur CLM, Erzeugern und dem Landwirtschaftsministerium untersucht Lidl in den nächsten zwei Jahren, wie Erdbeeren, Äpfel und Kartoffeln mit möglichst wenig chemischen Mitteln angebaut werden können. "Wir wollen zeigen, dass nachhaltige Landwirtschaft nicht nur notwendig, sondern auch machbar und in großem Maßstab umsetzbar ist", sagt Esmée van Veen, Nachhaltigkeitsmanagerin bei Lidl. "Deshalb starten wir dieses Pilotprojekt aus eigener Initiative, weil wir glauben, dass nachhaltige Landwirtschaft jetzt notwendig ist und nicht erst, wenn die Vorschriften es erfordern. Diese Investition in Wissen, Innovation und Bodengesundheit trägt direkt zur Lebensqualität künftiger Generationen bei."

Drei Modellkulturen
Das Pilotprojekt konzentriert sich auf drei häufig gekaufte O&G-Produkte: Erdbeeren, Äpfel und Kartoffeln. Jede dieser Kulturen hat ihre eigenen Anbaumethoden und Herausforderungen. Umweltbelastung, biologische Vielfalt, Wasser- und Bodenqualität sowie Erträge werden genau beobachtet. Im Ergebnis liefert das Pilotprojekt Erkenntnisse aus dem Freiland-, Obst- und Gewächshausanbau, die sich auf den gesamten Sektor übertragen lassen.

© Lidl NederlandDiskussion auf dem Kartoffelfeld über Herausforderungen und Risiken

Ein Hauptaugenmerk liegt auf der Vermeidung von Stoffen, die auf der europäischen Liste der "Candidates for Substitution" stehen, d. h. von Stoffen, die als riskant für Mensch, Tier und Umwelt gelten. Unter Anleitung von Fachleuten setzen die Erzeuger innovative Techniken ein, wie beispielsweise UV-Licht gegen Mehltau, mechanisches Mähen anstelle von chemischer Unkrautbekämpfung und einen Öko-Pflug, der das Bodenleben schont.

Risiken absichern
Natur- und Umweltorganisationen stehen dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln kritisch gegenüber, wollen aber auch Ideen einbringen, wie man es anders machen kann. Berthe Brouwer, Leiterin des Landwirtschaftsprogramms bei Natuur & Milieu: "Der Einsatz von Pestiziden in den Niederlanden ist immer noch viel zu hoch. Er schadet der Natur, verschmutzt unser Wasser und beeinträchtigt unsere Gesundheit. Deshalb ist es so wichtig, dass wir Erkenntnisse darüber gewinnen, wie wir diesen Einsatz reduzieren können. Dies ist nicht nur ein Experiment, sondern der Weg in die Zukunft. Die Abnehmer und die Regierung spielen dabei eine entscheidende Rolle, insbesondere wenn es um Investitionen und die Absicherung von Risiken für die Erzeuger geht. Gemeinsam erforschen wir, wie die Dinge anders gemacht werden können, ein mutiger Schritt hin zu einer gesünderen Landwirtschaft, die sowohl die Natur als auch uns selbst schützt."

© Lidl NederlandDünnere Kartoffeln von Ham Brothers sind fast erntereif

Viele Erzeuger wollen nachhaltiger arbeiten, aber der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln wird als notwendig erachtet, um Ernteverluste zu verhindern. "Wenn man nicht eingreifen kann, wird es keine Ernte geben. Das ist nicht nur schmerzhaft für den Landwirt, sondern auch finanziell katastrophal", sagt Jan Ham, Kartoffelanbauer bei Gebroeders Ham. "Aber diese Zusammenarbeit bietet Raum zum Experimentieren und Lernen. Überwachung, Einblicke und Beratung helfen uns, andere Entscheidungen zu treffen". CLM und Natuur & Milieu unterstützen dies durch Anbauberatung, Risikobewertung und Reflexion. So entsteht ein offenes Lernumfeld, in dem Landwirte, Berater und Forscher gemeinsam herausfinden, was funktioniert und was nicht. Jan Ham: "Dank der fachkundigen Anleitung und Unterstützung von Lidl können wir mit neuen Methoden experimentieren. Auf diese Weise bauen wir gemeinsam an einer nachhaltigeren Zukunft für den Gartenbau."

Weniger Chemie im Regal
Lidl hat bereits ein konkretes Ziel, den Anteil von Bio-Obst und -Gemüse bis 2026 von 4 auf 8 Prozent zu erhöhen. Für das Obst und Gemüse hat Lidl seit Jahren sehr strenge Anforderungen an Pflanzenschutzmittel. So darf die verbleibende Rückstandsmenge des Pflanzenschutzmittels nur ein Drittel der gesetzlich zulässigen Menge betragen, und Lidl arbeitet mit einer Liste bestimmter Mittel, die es in seinen Ketten überhaupt nicht mehr haben will. Das Pilotprojekt läuft über zwei Jahre. Nach jeder Anbausaison werden die Ergebnisse ausgewertet. Im November 2025 wird Lidl eine nationale Wissensveranstaltung organisieren, bei der Erzeuger, politische Entscheidungsträger, Nichtregierungsorganisationen und Forschungseinrichtungen zusammenkommen, um die gewonnenen Erkenntnisse auszutauschen. "Wir verkaufen mehr als 200 O&G-Produkte in den Regalen, die wir direkt von den Erzeugern oder Erzeugerverbänden beziehen", sagt Joost Renirie, Senior Manager Einkauf bei Lidl. "Letztendlich wollen wir für möglichst viele Kulturen eine nachhaltige Alternative realisieren."