"Der europäische Mangomarkt hat ein enormes Potenzial, aber es ist wichtig, dass wir mit der Zeit gehen", erklärte Bruno Gioffre von Dole Exotics während des Tropicals Congress, der am 24. und 25. Juni in Antwerpen stattfand. "Wenn wir dieses Wachstum tatsächlich realisieren wollen, müssen wir uns mit Sorteninnovation, einer konsistenten Qualitätsgarantie und der Erfüllung der Verbraucherwünsche befassen."
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Der Vertriebsleiter von Dole Exotics sieht in den vergangenen Jahren einen stetigen Anstieg des Mangokonsums. "Der Verbrauch in Europa ist in den zurückliegenden zehn Jahren stetig gestiegen, wobei auch die Importe zugenommen haben. Während 2010 noch 244.000 Tonnen in die EU (+Großbritannien, Schweiz, Norwegen und Island) importiert wurden, sind es 2023 bereits über 500.000 Tonnen. Dieser Anstieg ist vor allem auf ein größeres Bewusstsein der Verbraucher für eine gesündere Lebensweise zurückzuführen, wodurch die Nachfrage nach exotischen Früchten gestiegen ist. Außerdem wurden in den vergangenen zehn Jahren viel in die Verfügbarkeit von Mangos und Reifeprogramme investiert, um eine gleichbleibende Qualität und Menge anbieten zu können. Davon profitiert auch der Einzelhandel und die Gastronomie mit Sonderangeboten."
RTE und Bio
Bei den Sorten sind Kent und Keitt nach wie vor die Marktführer in der EU. "Rund 70 Prozent des Marktes bestehen nach wie vor aus diesen beiden Sorten. Mit respektablem Abstand folgt Tommy Atkins mit rund 15 Prozent des Volumens. Während die ersten beiden Sorten vor allem wegen ihrer Süße und Saftigkeit geschätzt werden, ist die Tommy Atkins vor allem bei Menschen beliebt, die eine festere Mango mit schöner Farbe mögen und Abstriche bei der Qualität machen wollen. Palmer, Ataulfo und Osteen bleiben mit 7,5 bzw. 3 Prozent Marktanteil überschaubare Nischensorten. Sie sind vor allem auf den südeuropäischen und Premium-Märkten beliebt."
Bruno sieht vor allem eine bemerkenswerte Zunahme der Beliebtheit von Bio-, Fairtrade- und RTE-Mangos. "Dies ist sicherlich in Nordeuropa der Fall, vor allem in Deutschland, den Niederlanden und Skandinavien, aber eigentlich sehen wir diesen Trend in ganz Europa wieder aufleben. Der größte Zuwachs ist bei verzehrfertigen Mangos (RTE) zu verzeichnen. Die Verbraucher wollen nicht mehr warten, bis ein Produkt gereift ist, sondern es gleich mitnehmen und essen. Dies stellt jedoch gewisse Anforderungen an die Kette. Der Einzelhandel erwartet Regalreife, aber auch gleichbleibende Qualität und minimale Lebensmittelabfälle. Dies erfordert von Lieferanten, Händlern und Transporteuren eine optimale Reifeinfrastruktur und Logistik, aber wenn diese gut organisiert ist, kann man sich von der großen Konkurrenz in diesem Marktsegment abheben."
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Bruno Gioffre (Dole Exotics) und Rick Post (Fruitsolute)
Gleichbleibende Qualität gefordert
Dies verlangt jedoch von der gesamten Kette viel ab. "Uneinheitliche Qualität und Reifegrad bei der Ankunft bleiben große Herausforderungen. Hohe Anbau- und Logistikkosten und eine komplexe Lieferkette erschweren den Wettbewerb auf dem Markt. Die Einzelhändler wollen die Preise so niedrig wie möglich halten, aber die Kosten explodieren. Hinzu kommt, dass die verschiedenen Märkte auch unterschiedliche Präferenzen haben, sodass es nicht mehr darum geht, eine Mango zu vermarkten, sondern welche Sorte, ob Bio oder nicht, ob verzehrfertig oder nicht oder in Scheiben geschnitten (was ebenfalls an Beliebtheit gewinnt). Das sind alles Faktoren, die zu berücksichtigen sind."
Dennoch sieht Bruno für die Mango eine gute Zukunft voraus. "Wir beobachten nach wie vor einen steigenden Verbrauch und Umsatz aufgrund des wachsenden Gesundheitsbewusstseins und der Convenience-Trends, und obwohl der Schwerpunkt zunehmend auf RTE und Bio liegt, müssen wir als Branche mit der Zeit gehen. So müssen wir beispielsweise in Reifungsanlagen und die Kühlkette investieren, um eine gleichbleibende Qualität zu gewährleisten. Außerdem müssen wir uns weiterhin auf Sorteninnovationen konzentrieren und uns mit den Möglichkeiten befassen, die sich in Bereichen wie Markenbildung, aber auch Verpackungen wie vorgeschnittenes Obst und Snack-Packungen bieten."
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