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Ernte- und Flächenrückgange in den meisten Bundesländern:

Mindestlohn und Bürokratie gefährden Erdbeer- und Spargelanbau

Im Zuge der alarmierenden Zahlen zur Spargel- und Erdbeerernte (FreshPlaza.de berichtete), geben nun auch die einzelnen Bundesländer sukzessive ihre Datenerhebungen bekannt. Speziell in den führenden Anbaugebieten wie Brandenburg, Baden und Niedersachsen deuten die Zahlen auf einen signifikanten Ernterückgang hin.

NRW: Gute Erdbeerernte, rückgängige Spargelerträge
Die Erdbeerernte in Nordrhein-Westfalen fällt in diesem Jahr voraussichtlich höher aus als 2024. Nach vorläufigen Daten des Statistischen Landesamts werden rund 31.900 Tonnen Erdbeeren geerntet, was einem Plus von 9,2 Prozent entspricht. Davon stammen 18.600 Tonnen aus dem Freiland und 13.300 Tonnen aus geschützten Anbauflächen wie Gewächshäusern.

Gleichzeitig geht die Spargelernte in NRW weiter zurück. Mit 17.300 Tonnen liegt die Erntemenge sechs Prozent unter dem Vorjahreswert. Sowohl bei Erdbeeren als auch bei Spargel sind die Anbauflächen geschrumpft: um 4,2 Prozent auf 2.400 Hektar bei Erdbeeren und um 4,6 Prozent auf 4.100 Hektar bei Spargel.

Brandenburg: Geringste Spargelernte seit über 30 Jahren
Mit 18.700 Tonnen fiel die Spargelernte in diesem Jahr niedriger aus als im Vorjahr. Bei den Erdbeeren im Freiland ist derzeit davon auszugehen, dass es die geringste Ernte seit 1991 werden wird. Dies teilt das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mit. Die Anbaufläche von ertragsfähigem Spargel betrug in der Spargelsaison 2025 rund 3.400 Hektar. Somit sank die Fläche, auf der das beliebte Stängelgemüse angebaut wurde, um knapp 160 Hektar im Vergleich zum Vorjahr. Die Erntemenge ist im Vergleich zum Jahr 2024 um 1.500 Tonnen auf 18.700 Tonnen gesunken. Der Ertrag fällt mit 55 Dezitonnen pro Hektar um etwa 3 Prozent geringer aus als im Vorjahr.

Auf rund 118 Hektar im Freiland wurden fast 640 Tonnen Erdbeeren geerntet. Dies ist das schlechteste Ergebnis seit 1991, was insbesondere auch auf das Rekordtief bei der Anbaufläche zurückzuführen ist. Hinzu kam ein plötzlicher Einbruch von Spätfrost Anfang Mai, der viele Erdbeerblüten erfrieren ließ. Im Vergleich zum sechsjährigen Durchschnitt (2019–2024: 1.400 Tonnen) fiel die Ernte um über die Hälfte geringer aus. Trotz der Schädigungen durch den Blütenfrost stieg der Hektarertrag bei den Freilanderdbeeren auf knapp 55 Dezitonnen je Hektar, was ein Plus von 4 Dezitonnen je Hektar gegenüber 2024 bedeutet.

Thüringen: Mindestlohn und Bürokratie gefährden Spargelanbau
Die Spargelernte in Thüringen lief schlechter als im vergangenen Jahr. Gleich mehrere Probleme bereiten den Gemüse-Bauern große Sorgen. Bis Ende Juni wurde in diesem Jahr auf insgesamt 246 Hektar Spargel geerntet – das ist ein Rückgang der Anbaufläche um sieben Hektar beziehungsweise drei Prozent. Nebenher kämpfen die Spargel-Bauern noch mit etlichen weiteren Problemen, wie die „Agrargesellschaft Herbsleben" auf Nachfrage von Thüringen24 erläutert. „Der hohe Unterschied beim Mindestlohn innerhalb Europas wird den kompletten Gemüseanbau in Deutschland infrage stellen. Bleiben die Unterschiede so hoch, wird es in Zukunft wenig regionales Gemüse geben. Schlimmer ist jedoch der bürokratische Aufwand, den wir betreiben, um unsere Lebensmittel produzieren und verkaufen zu können."

Baden-Württemberg: Flächenrückgang bei Spargel sowie Erdbeeren
Der Spargel- und Erdbeeranbau ist in Baden-Württemberg im Jahr 2025 erneut rückläufig gewesen. Das ergaben vorläufige Angaben des Statistischen Landesamtes. Demnach wurden auf rund 1.800 Hektar im Land Spargel und auf rund 2.300 Hektar Erdbeeren geerntet. Damit ging die Ertragsfläche sowohl beim Spargel als auch den Erdbeeren im Vergleich zum Vorjahr leicht zurück. Dennoch konnte sich der Ertrag beim Spargel mit rund fünf Tonnen pro Hektar zu 2024 leicht um zwei Prozent erholen. Mit einer gesamten Spargelerntemenge von rund 8.400 Tonnen markiert das Jahr 2025 trotzdem einen weiteren Tiefpunkt innerhalb der letzten zehn Jahre. Bei den Erdbeeren wird in diesem Jahr trotz rückläufigem Erdbeeranbau mit einem überdurchschnittlichen Ertrag von rund zehn Tonnen je Hektar gerechnet. Zu erwarten sei demnach eine Erntemenge von insgesamt rund 21.000 Tonnen Erdbeeren in Baden-Württemberg.

Hessen: Schwächste Erdbeerernte seit fast 25 Jahren
Die landwirtschaftlichen Betriebe in Hessen melden für das laufende Jahr geringe Erntemengen bei Erdbeeren und Spargel. Nach ersten Schätzungen liegen die Mengen deutlich unter denen der Vorjahre. Wie das Statistische Landesamt am Freitag mitteilte, wurden 2025 rund 4.100 Tonnen Freiland-Erdbeeren geerntet. Weniger waren es zuletzt 2001 mit 3.400 Tonnen.

Norddeutschland: Massiver Rückgang der Erdbeerernte in Niedersachsen
In Niedersachsen werden in diesem Jahr voraussichtlich 17.800 Tonnen Erdbeeren im Freiland geerntet. Das ist ein deutlicher Rückgang gegenüber 2024 mit rund 24.000 Tonnen geernteten Erdbeeren, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mitteilte. Bundesweit liegt Niedersachsen damit aber dennoch auf Platz zwei. Nur in Nordrhein-Westfalen werden 2025 voraussichtlich mit 18.600 Tonnen mehr Erdbeeren geerntet. Platz fünf belegt Schleswig-Holstein mit einer prognostizierten Erntemenge von 5.400 Tonnen, Mecklenburg-Vorpommern folgt mit 5.300 Tonnen geernteten Erdbeeren.

© NDR

Franken: Erntemenge dürfte etwas höher ausfallen
Ein anderes Bild zeigt sich dagegen in Unterfranken: Hier sind die Landwirte mit der Saison zufrieden. Das teilte der Verein Fränkischer Obstbauern auf Anfrage mit. Ende April wurden die ersten Erdbeeren geerntet und verkauft. Da war auch das Wetter optimal: Nicht zu heiß, nicht zu kalt und kein Dauerregen. Die Ernte wurde lediglich Anfang Juni durch Niederschläge vorübergehend erschwert. Danach wurden Wetter und Ernte aber wieder besser. Bis Mitte Juli wurden die letzten Spätsorten geerntet – nun ist die Saison vorbei.

Anders als bundesweit wurden in der Region auch nicht weniger Felder bewirtschaftet, so die Fränkischen Obstbauern. Im Gegenteil: Die Erntemenge dürfte sogar etwas höher ausfallen als im Vorjahr. Genaue Zahlen liegen aber noch nicht vor. Auch die Nachfrage war zufriedenstellend. Im Schnitt hat eine 500 Gramm Schale Erdbeeren vier bis fünf Euro gekostet.

Saarland: Trotz gutem Ernteergebnis wird langfristiger Abwärtstrend erwartet
Gegen den bundesweiten Trend gab es im Saarland eine größere Spargel- und Erdbeerernte als im Vorjahr, das vom Pfingsthochwasser geprägt war. Langfristig stagnieren aber auch im Saarland die Anbauflächen und die Erntemengen. Der Bauernverband rechnet mit weiter sinkenden Zahlen. Spargel und Erdbeeren seien "Luxusprodukte". Die Preise könnten aufgrund des relativ hohen Mindestlohns in Deutschland kaum mit anderen Anbaugebieten konkurrieren.

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